von Gerda Stauner
Ein Festival, das Toleranz lebt und Menschen verbindet. Auf dem bisher 300 Geschichtenerzähler*innen aus über 60 Ländern zu Gast waren. Eine Bühne, auf der seit fast 40 Jahren neben jüdischen Künstler*innen auch Menschen aus Palästina, Afrika und Asien ihre Geschichten präsentieren. Das ist das Austrian International Storytelling Festival. Auch in diesem Jahr kommen wieder Storyteller*innen aus aller Welt nach Niederösterreich und in die Steiermark, um ihre Kunst zu zeigen. Neben dem Geschichtenerzählen, der ältesten Kunstform überhaupt, stehen auch noch viele andere Darbietungen auf dem Programm. Poetry Slam, Tanz, Musik oder Schattentheater werden vom 23. Mai bis zum 15. Juni zu sehen und zu hören sein. Das Festival verspricht, eine magical Experience zu werden.
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Als der Erzähler und Märchendichter Folke Tegetthoff das Festival 1987 ins Leben rief, konnte er sicher noch nicht ahnen, dass fast vierzig Jahre später immer noch eine wilde Mischung aus ganz unterschiedlichen Künstler*innen weiterhin jedes Jahr bei diesem Festival zusammenkommen würde, um gemeinsam ihrer Leidenschaft für Geschichten nachzugehen. Mittlerweile findet das Festival zum 38. Mal und an unterschiedlichen Orten in Österreich statt. Die Storyteller*innen treffen sich in Bad Radkersburg, in Bad Schönau, in Bruck a.d. Mur, in Graz, in Stainach-Prügg und in Weiz.
Eine magical Experience beim Storytelling Festival
45 Künstler*innen aus aller Welt präsentieren heuer ihre Geschichten in Deutsch, Englisch und auch non-verbal. Die Palette reicht vom klassischen Märchenerzählen, über Clownerie und Akrobatik bis hin zu Musikdarbietungen. Denn Geschichten werden nicht nur über Sprache transportiert, sondern auch mittels Gestik, mithilfe von Figuren oder über Melodien. Aber nicht nur Märchenfiguren sind die Grundlage für Geschichten. Auch Held*innen inspirieren die Menschen seit Jahrhunderten und ihre Taten werden von Generation zu Generation überliefert. Sie zeigen, was Mut, Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit bedeuten – ob in Literatur, Mythologie oder im Alltag.
Geschichtenerzählen in die Wiege gelegt
Seit 2022 leitet Tessa Erker-Tegetthoff das Austrian International Storytelling Festival. Das Geschichtenerzählen wurde ihr von ihrem Vater quasi in die Wiege gelegt. Beim Festival setzt sie nun auf eine Mischung aus alt bewährtem und neu gedachtem. „Mit #herostories ehren wir die Geschichten von Held*innen, die durch ihre Taten und Tugenden inspirieren“, erklärt die Festival-Intendantin. „Doch wir möchten mehr: Wir wollen das Heldentum jenseits klassischer Zuschreibungen erforschen und alltägliche Taten als heldenhaft erkennen. Das Festival lädt dazu ein, Heldentum in all seinen Facetten zu entdecken und uns daran zu erinnern, dass jeder von uns eine Held*in sein kann.“
Storytelling Festival für breites Publikum
Das Austrian International Storytelling Festival richtet sich an ein breites Publikum jeden Alters. Bespielt werden dabei ganz verschiedene und außergewöhnliche Locations: ein Gottes- und ein Modehaus, Fabriken und Caféhäuser oder Hörsäle. Das Schauspielhaus Graz dient als Hauptfestivalbühne, wie auch das Kunsthaus Weiz oder das Zehner Haus Bad Radkersburg. Mit dem „Fest der Fantasie“ und dem Festivalklassiker „Die Lange Nacht der Geschichten“ werden diese Locations Kinder und Erwachsene begeistern. „Genau das ist es, was das Festival so außergewöhnlich und unvergleichlich macht: Dass Menschen, Orte und die Programme selbst Geschichten erzählen“, sagt Tessa Erker-Tegetthoff und freut sich schon jetzt auf jede Menge gute Geschichten.
Alle Infos rund um das Festifal findet ihr hier: https://www.storytellingfestival.at/
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