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Fairytale Fashion:

„Die Welt ein wenig schöner machen“

Fairytale Fashion aus dem oberösterreichischen Eferding bietet nachhaltige Mode an, die den Unterschied macht – und unterstützt Familienbetriebe in Nepal.

Ein Beitrag zu UN-Ziel:

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von Christine Hochreiter

Viele Frauen zeigen bunte Mode.
Modenschau von Fairytale Fashion in Eferding in Oberösterreich

Wer an Hausnummer 7 vorbeispaziert, kommt niemals auf die Idee, dass sich hinter der Fassade ein Modeatelier verbirgt. Zwei Treppenabsätze hinauf unter dem hohen Dach hat sich Ingrid Gumpelmaier-Grandl ein Reich eingerichtet, das nur an bestimmten Tagen für das Publikum öffnet: Fairytale Fashion.

Das Modeatelier Fairytale Fashion

Oben angekommen, weiß man kaum, wohin man zuerst blicken soll: eng bestückte Kleiderständer mit Modellen in vielen Farben, Größen und Formen. Gefilzte Smileys in vielen fröhlichen Farben zum Anstecken oder Rentiere, Schafe, Vöglein und Power-Frauen-Engerl wie die „Queen of everything“ zum Aufhängen. Ketten, bunte Untersetzer, Rosenranken, Regenbogenblumen, Topfpflanzen, Schlüsselanhänger, Sternenstäbe, Täschchen, Sitzkissen, Stolas …

 

Enge Verbindungen nach Kathmandu

All das und noch viel mehr wird mit viel Liebe in Österreich designt und in kleinen Schneidereien und Filzereien in Kathmandu in Nepal produziert. Mit Fairytale Fashion will Ingrid Gumpelmaier-Grandl, die schon lange im fairen Handel aktiv ist und einmal mit ihrem Mann selbst einen Eine-Welt-Laden betrieben hat, „die Welt ein wenig schöner machen – ,fairschönern“, wie sie augenzwinkernd sagt. Inzwischen beliefert sie mit ihrer nachhaltigen Mode zahlreiche Weltläden. Fairytale (englisch für Märchen) bedeutet für die Oberösterreicherin aber weit mehr als nur Bekleidung. Ihre Firma ist ihr in mehrfacher Hinsicht ein Anliegen, weil sie damit viele Ziele verfolgt. Zum Beispiel möchte sie Menschen in Nepal eine faire Chance geben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen – und das zu möglichst nachhaltigen Produktionsbedingungen. Ingrid Gumpelmaier-Grandl ist selbst mehrmals im Jahr vor Ort, um zu schauen, „wie dort alles läuft, wie es den Leuten geht und um im Dialog neue Ideen umzusetzen“.

 

Models aus dem echten Leben

Sie entwirft „Mode für Menschen in ihrer Vielfalt“, wie sie es nennt. Sowohl in ihren Katalogen als auch im Online-Shop – und wie kürzlich im Rahmen von Modenschauen in Eferding und Schärding am Inn – präsentieren Models aus dem echten Leben die Modelle: Und die sind durchaus älter, jünger, größer, kleiner, dicker, dünner als klassische Models – „so wie wir Frauen halt sind“. Es kommt durchaus vor, dass eine 80-Jährige über den Laufsteg tänzelt oder eine Asylbewerberin mit Kopftuch. Auch eine Rollstuhlfahrerin war bereits dabei.

 

Kleidung von Fairytale Fashion soll möglichst lange getragen werden

Ingrid Gumpelmaier-Grandl, Gründerin des nachhaltigen Modelabels Fairytale Fashion

Mit öko-fairer Mode aus Bio-Baumwolle will Ingrid Gumpelmaier-Grandl eine Alternative zu den Müllbergen in der Textilbranche anbieten. Ihr Ziel: Kleidung soll möglichst lange getragen und der Markt nicht dauernd mit neuen Kollektionen überschwemmt werden. Ihr Konzept sind mehrere Farbgruppen, die immer wieder erweitert werden und untereinander kombinierbar sind. Das ist auch für die lokalen Einzelhändler ein Glücksfall, die Mode anbieten können, die einen Unterschied macht. „Wir machen nicht Mode, weil es zu wenig Mode, sondern zu wenig sauber produzierte Mode gibt“, sagt die Gründerin des Ökomode-Labels. Auch bei der Produktion ist ihr Nachhaltigkeit wichtig. Aus den Resten werden Accessoires und Patchwork-Artikel gefertigt.

 

Fairytale Fashion bereits mehrfach ausgezeichnet

Mit ihrem Engagement in Nepal will sie altes Handwerk bewahren, einer kleinen Weberei, Schneiderei, Filzerei und Druckerei das Einkommen sichern und die Betriebe zukunftsfit machen. Dazu ist sie mehrmals im Jahr vor Ort, um auch potenzielle Krisen gemeinsam zu meistern. Die Eferdingerin hat ökologische Standards eingeführt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schneiderei finanziert und sie fördert die Ausbildung von Frauen und Mädchen. Das Schicksal der Menschen in Nepal und die Zukunft des Landes liegen ihr sehr am Herzen.

Für ihre Aktivitäten wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt die Unternehmerin den Umweltpreis des Landes Oberösterreich für die Errichtung einer Photovoltaikanlage am Dach der Schneiderei. In diesem Jahr war es der Grüne Klee-Award der Grünen Wirtschaft für Verantwortung und Weitblick und eine lebenswerte Zukunft. Ingrid Gumpelmaier-Grandl indes lebt derzeit in zwei Welten. Im Eferdinger Mikrokosmos steht sie wegen der Zeitverschiebung schon in aller Früh auf, um da zu sein, wenn ihre nepalesischen Partner den Alltag beginnen.

 

Zum Shop und weiteren Informationen: https://www.fairytale-fashion.at/

 

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