Text: Cornelia Derichsweiler

„Mode kann mehr als schön sein. Sie kann kommunizieren und aufklären.“ Das ist die Meinung von Claire Common, Gründerin der gleichnamigen Modemarke aus Mannheim. Sie bezeichnet sich selbst als sozialpolitische Designerin. Denn sie verbindet soziale Anliegen mit ihrer Bekleidung. Ihr Thema: Inklusion.

Gemeinsam mit Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern hat Claire Common Pullover, Kleider, Westen und Korsagen entworfen, die auf körperliche Bedürfnisse von Personen im Rollstuhl Rücksicht nehmen und gleichzeitig auch von Menschen ohne Behinderung tragbar sind. Zudem werden sie regional in einer Inklusionswerkstatt gefertigt.
Claire Common bringt auch inklusive Business-Mode für Führungskräfte auf den Markt
Mit ihrer Mode setzt Claire Common einen Wandel in einer Branche um, in der es nach wie vor zu wenig inklusive Angebote gibt. Das will sie ändern – etwa mit ihrer gerade neu entstehenden Kollektion, die Business-Kleidung für Führungskräfte mit Behinderungen im Fokus hat.
Doch woher kommt die Verbindung von Sozialem und Mode? Claire Common studierte zuerst Geschichte und Politikwissenschaften und später an der Hochschule Pforzheim Modedesign. Sie möchte über politische und soziale Belange aufklären, jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern nahbar und spielerisch. Daher gründete sie 2022 ihr gleichnamiges Modelabel.
Als Inklusionstrainerin berät Claire Common außerdem Firmen, wie sie Vielfalt und Inklusion noch stärker in der Unternehmenskultur verankern und Berührungsängste abbauen können. Sie ist überzeugt: Vielfalt innerhalb von Unternehmen ist ein Garant dafür, produktiver, innovativer und zukunftsfähiger zu sein.
Als Patin auch für die Christoffel-Blindenmission (CBM) im Einsatz
Claire Common unterstützt auch die Arbeit der Christoffel-Blindenmission (CBM) als Patin. Ihr Herzensprojekt in Togo ermöglicht es Frauen mit Behinderungen, sich etwa als Schneiderin eine eigene Existenz aufzubauen. Keine Selbstverständlichkeit in einem Land, in dem Frauen mit Behinderungen oft ausgegrenzt sind.

Da ist zum Beispiel Edwige, die dank dieses Projektes eine Schneiderei in Togos Hauptstadt Lomé besitzt. Zuvor hätte sich die alleinerziehende Mutter das kaum träumen lassen, denn sie hat eine Behinderung. Als Kind erkrankte sie an Polio. Im Rahmen dieses Projekts erhielt Edwige nicht nur einen Kleinkredit, sondern auch Schulungen, die ihr ein ganz neues Selbstwertgefühl vermittelten: „Mir ist klargeworden, dass ich wie jeder andere Mensch das Recht auf Bildung, Gesundheit und Beschäftigung habe“, erzählt sie. Außerdem lernte sie, worauf es ankommt, wenn man sich selbstständig machen möchte. Inzwischen ist Edwige dank ihres eigenen Geschäfts wirtschaftlich unabhängig und kann ihrem Sohn eine Schulausbildung finanzieren.
Mehr zum inklusiven Modelabel: https://clairecommon.de/
Mehr zur Christoffel-Blindenmission: https://www.cbm.de/
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