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Jocelyn B. Smith:

„Durch die Stimme entdecken, was man bewegen kann“

Jocelyn B. Smith, US-amerikanische Sängerin und Wahlberlinerin, setzt sich mit ihrer Stimme für Menschlichkeit, Frieden und Toleranz ein. Für Menschen, die oft zu wenig oder gar nicht gesehen sind.

Ein Beitrag zu UN-Ziel:

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Interview: Isolde Hilt

Ein Gespräch mit Jocelyn B. Smith (links) über die Kraft der Stimme. Foto: privat

Jocelyn B. Smith ist in New York geboren und aufgewachsen und lebt seit Mitte der 80er Jahre in Berlin. Die Musik, die Stimme – das ist ihr Leben. Sie hat weit über 3.000 Live-Konzerte gegeben, mit Musikgrößen zusammengearbeitet wie Ellen Foley, Falco, Lenny White, Till Brönner, Alphaville oder mit Komponisten wie Heiner Goebbels, Mikis Theodorakis und Zülfu Livaneli. Die Sängerin mit der einzigartigen Stimme wurde vielfach prämiert, u. a. für den Titelsong „Der ewige Kreis“ aus dem Film „Der König der Löwen“ in deutscher Sprache. Was Jocelyn B. Smith darüber besonders auszeichnet, ist ihr Engagement für Menschlichkeit, Toleranz, für Menschen, die kaum gesehen sind.

Vor wenigen Tagen, am 16. April, war der Internationale Tag der Stimme. In Berlin ist in diesem Jahr Jocelyn B. Smith die Botschafterin der Stimme. Ich hatte die große Ehre, sie persönlich kennenzulernen. Ein Gespräch über die Kraft der Stimme, was sie alles vermag, warum wir sie dringender denn je brauchen und sie mit unser wertvollstes Instrument ist.

 

Im Gespräch mit Jocelyn B. Smith über die Kraft der Stimme

 

Am Ende des Interviews (ab 01:05:02) hört ihr Jocelyn B. Smith mit dem Lied „Our Father“, das sie extra zu Ostern für good news for you gesungen hat. Viel Freude beim Zuhören!

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Und hier noch das Spendenkonto für alle, die den Peace Run mit 1.000 Kindern am 11. Juni 2025 in Berlin unterstützen möchten. Jedes Kind soll ein T-Shirt zur Erinnerung erhalten. Pro Shirt fallen etwa 8 Euro an.

Betreff: Support PEACE RUN Berlin 2025 T-Shirt

Commerzbank:

IBAN: DE64 5104 0038 0513 1164 03
BIC COBADEFFXXX

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Hier gibt es das Interview zum Nachlesen!

Jocelyn: Thank you for having me here, Isolde.

Die Stimme ist dein Leben. Du bist ausgebildete Jazz- und Opernsängerin. Was bedeutet die Stimme für dich? Irgendwann hast du dich einmal als ganz junger Mensch dafür entschieden. Und warum ist sie für uns Menschen so wichtig?

Das ist immer nur ein kleiner Ausschnitt, wo es heißt, dass Jocelyn eine ausgebildete Jazz- und Klassiksängerin ist. Und eigentlich stimmt das nicht.

Stimmt nicht?

Das ist sehr interessant … Man entdeckt eine ganz andere Art von Stimme – die Stimme, die man für sein Leben hat. Ich bin auf einer musikalischen Reise gewesen: Ich habe mit fünf Jahren als klassische Pianistin angefangen. Mein Klavierlehrer war unser Organist für die Kirche; das war so eine katholische Kirche. In dieser Zeit, in den Sechzigerjahren, haben wir auf Latein gesungen.

Auf Latein?

Ja, auf lateinisch, das waren die katholischen Gottesdienste.

Und durch meinen Lehrer bin ich mehr zum Singen wegen des Chors gekommen. Wir hatten unseren Chor in der Kirche. Das hat in mir etwas geöffnet … Ich habe damals als Fünf-, Sechs-, Siebenjährige sehr oft wegen des Klavierunterrichts gestritten, weil man einfach so fokussiert auf seiner Bank sitzen muss. Wir sind mit 15 Minuten gestartet – hin zu 45 Minuten, am Ende eine Stunde, und das ist ziemlich viel für einen jungen Menschen.

Und dann habe ich gemerkt, die klassische Musik war nicht die einzige Farbe, der einzige Klang, die Energie in meinem Leben. Aber in dieser Zeit – 1969, 70, 71, 72 – da war noch ein ganz anderer Bereich von Musik: Jazz und R’n’B, Rhythm and Blues. Und das hat viel mit unserer African American-Geschichte zu tun.

Und da habe ich gemerkt, dass da etwas war, das mich berührt hat, und dass ich mich in diese Richtung bewegen möchte. Mein klassischer Unterricht hat mir nicht beigebracht, wie ich Rhythm and Blues, Jazz spielen könnte. Und dann habe ich gemerkt, dass das, was ich singen kann, singen könnte, mehr in mir ausdrückt. Das hat meine Gefühle besser ausgedrückt als mein klassischer Unterricht. Und so war ich an einem Punkt gelandet, wo ich für mich eine Entscheidung zu treffen hatte. Und das hieß, dass ich mir auch vieles selbst beigebracht habe.

Das Training, das ich bekam, war von meiner ersten Gesangslehrerin. Sie war spezialisiert auf Klassik, Pop, Rhythm and Blues. Sie hat mir klassischen Gesangsunterricht gegeben, mir die Grundlagen, die Theorie beigebracht. Und ihre Art war sehr fantastisch.

Sie hat in unserer Kirche auch immer als Gast gesungen. Und so war mein erster Unterricht, in der Kirche vor dem Altar zu stehen, ohne Mikrofon, und zu lernen, wie ich meine Stimme nach oben, zum Chor, übertragen kann. Und das war meine Arbeit.

Was den Jazz betrifft: Ich war nie auf einer Jazzschule. Aber mein Papa hat immer Jazz ins Haus gebracht. Das habe ich mir selbst beigebracht, gelernt.

Was man über mich hörte, als ich in Europa gelandet bin, war: Sie singt nicht komplett kommerzielle Musik oder Soul und Funk. Was ist diese Farbe? Und das ist die Geburt von Schubladen: „Sie ist Jazzsängerin, sie hat dieses Klassische …“ Und das waren die Schubladen, die man mir mit meiner Einreise, meinem Ankommen hier in Deutschland gegeben hat.

Die Klassik ist bei mir geblieben – durch meine 20-jährige Zusammenarbeit mit dem zeitgenössischen deutschen Komponisten Heiner Goebbels und seinem Werk „Surrogate Cities“, zusammen mit Sir Simon Rattle. Google findet dich dann über die Klassik, so einfach ist das. Es hat ein bisschen länger gedauert, aber das ist die Erklärung zu den Schubladen, weil da keine Schublade für mich war.

Ich habe aber eine Stimme gefunden, die nirgendwo reinpasst. Wenn man eine Stimme hat, dann hast du eine Stimme für dein Leben. Du kannst sie in deinem Leben so einsetzen, wo und wie du möchtest: Was passt zu dir und wo bist du authentisch?

Und wir wissen, dass jede Stimme einmalig ist. Einzigartig. Es gibt sie kein zweites Mal.

Ja, wenn man über die Schönheit der Stimme spricht. Aber gehen wir noch einen Schritt tiefer. Jede Person ist einzigartig. Und in dieser Einzigartigkeit findet man die Authentizität, wenn man möchte.

Liebe Jocelyn, du hast eine Menge Alben veröffentlicht, weit, weit über 20. Und viele andere bekannte Musikgrößen wie Falco, Till Brönner, Sir Simon Rattle, Tangerine Dream und noch viele mehr wollten und wollen dich an ihrer Seite haben. Wie fühlt sich so etwas an? Wenn man dann gemeinsam unterwegs ist und Menschen begeistert?

Ja, das ist 20, 30 Jahre her, diese Lebenstour Musik … Wahrscheinlich habe ich diese Tiefe damals nicht entdeckt. Was bedeutet es, mit dieser oder jener Person zu sprechen? Es war immer eine riesengroße Begeisterung da. Es war bombastisch, mit Ellen Foley zu singen. Sie war die Solistin von Meat Loaf und erhielt dann diese große Einladung, als Vorgruppe für Electric Light Orchestra aufzutreten. Was das alles für sie und ihre Karriere bedeutet hat! Wir waren also die Vorgruppe und haben riesengroße Arenen bespielt, in die über 500.000 Menschen passen.

Das ist eine gigantische Menge, die man sich kaum vorstellen kann.

Wenn ich so eine Frage gestellt bekomme, kann ich sie nicht beantworten. Wenn man in dieses Meer von Gesichtern schaut, sieht man nur die ersten Reihen. Was ist das für ein Gefühl? Du weißt, du bist auf einer Bühne, das ist so bombastisch! Wahrscheinlich wirst du das nie wieder im Leben haben. Aber ich würde sagen, dass jeder Auftritt, jede Chance, jede Einladung, die ich bekommen habe, wo ich meine Stimme (vocal signature) einbringen konnte oder wo es gewünscht war, dabei zu sein – das war sehr, sehr schön. Dann kommen wir wieder zu meiner Antwort von vorher: Wenn man eine Stimme hat, wenn du deine Stimme entdeckt hast, dann merkst du: Wow, ich kann mich hier und dort positionieren.

Und ich kann mir vorstellen, das sind so großartige Erlebnisse, die sich nicht wirklich in Worte fassen lassen, die man irgendwie in seinem Herzen bewahrt.

Ja. Und wenn man jetzt hier nach so vielen Jahren steht, klinge ich wie ein Dinosaurier. … Es ist eine großartige Erinnerung!

Liebe Jocelyn, du nutzt deine Stimme in vielfacher Weise, indem du dich auch für andere Menschen einsetzt. Da ist zum Beispiel der Chor „Different Voices of Berlin“. Was verbirgt sich dahinter? Welche Menschen und welches Anliegen?

Das war in den 80er Jahren … und dahinter steckt etwas Tieferes, das ist in meiner DNA. Meine Großmutter hat die erste Mental Health Clinic in Brooklyn für African Americans aufgebaut. Ihr Name war Willia Ruth Hardgrow, und die Klinik heißt The Willia Hardgrow Health Center. Sie ist kurz vor dem Start gestorben, aber der Weg war vorbereitet …. Sie hatte gerade den Doktortitel gemacht und war 44. In ihrer Doktorarbeit hatte sie sich mit Substanz-, Drogenmissbrauch und psychischer Gesundheit befasst.

Das ist wirklich in der DNA, und so hat mich diese Frage immer begleitet: Was kann ich zurückgeben? Denn das ist unser Background: Die Gemeinschaft hilft der Gemeinschaft.

Ich ging also in die Gitschinerstraße, in das Obdachlosenzentrum in Kreuzberg, und habe den Leiter angesprochen und gefragt, wie es läuft und wie es ist. Ich habe ihm von meiner Idee erzählt: „Was hältst du davon, einen Chor zu gründen, um Aufmerksamkeit für die Arbeit, die ihr hier in diesem Zentrum leistet, zu gewinnen? Und er fand die Idee sehr gut. Und dann sind wir vor 17 Jahren gestartet.

Wer hat in dem Chor mitgesungen?

Wir waren in dem Obdachlosenzentrum untergebracht. Das heißt, jeder konnte dazukommen. Das hat sich immer wieder geändert. Man weiß nie, wer kommt, wer geht und wie lang jemand bleibt. Und wir waren manchmal 30, 35 Stimmen.

Wo Menschen, die obdachlos und die dahin gekommen sind, auch mitgesungen haben?

Auch. Und einfach Leute, die die Idee ganz toll gefunden und das mit ihrer Zeit unterstützt haben … Und ich habe gedacht: Ich möchte nicht, dass das einfach so ein Chor aus dem Obdachlosen-Zentrum ist, der auf dem Weihnachtsmarkt mit einem Ghettoblaster singt. Mein Anliegen war, dass es Respekt und Anerkennung für die Arbeit gibt, die da geleistet wird. Ich habe immer nach Plattformen gesucht, wo die Aufmerksamkeit viel besser ist als auf einem Weihnachtsmarkt in einer Ecke.

Wo seid ihr dann da aufgetreten?

Wir hatten verschiedene Projekte. Unter anderem habe ich mit Frau Merkel über ein Konzert zu Empowerment gesprochen. Wir waren in Kreuzberg und ich dachte, es ist sehr, sehr wichtig, diesen Teil der Geschichte Berlins lebendig zu halten. Oder auch der letzte Teil der Geschichte Berlins im Zweiten Weltkrieg.

Das Konzert über Empowerment war ein Projekt mit dem Deutschen Symphonie-Orchester – unser Chor gemeinsam mit anderen Chören. Wir waren insgesamt 75 mit meinen Studenten aus der Hochschule. Wir gingen auf Reise, u. a. in das Haus der Wannsee-Konferenz. Ich bin auch zur Zeitzeugenbörse (ein Verein in Berlin) gegangen, um ihnen eine Stimme zu geben. Die waren völlig überrascht, haben aber die Idee ganz toll gefunden.

Dann waren wir in Ravensbrück, in dem Konzentrationslager, um die Geschichte besser zu erzählen – mit mehr Verständnis, mehr Respekt.

Dann wurde unser Projekt – unser Chor – an Bernd Neumann, den damaligen Kulturstaatsminister, weitergeleitet. Er fand das Projekt so toll und wollte einfach ein Geschenk aus Berlin an Berlin geben. Das war 2010. Das Konzert war kostenlos. Wir waren im Haus der Kulturen der Welt mit 75 Sängerinnen und Sängern, den Different Voices und Studenten aus der Türkischen Liedschule Aziz Nesin. Deutschlands Stimme von Robert De Niro, Christian Brückner, hat gesprochen. Es war wirklich riesig, was wir als Chor gemacht haben. Das hat die Aufmerksamkeit noch mehr erhöht.

Wir waren unterwegs mit dem Bündnis Landmine, das sich gegen Landminen einsetzt und immer etwas beim Ausgraben entdeckt. Kinder spielen irgendwo auf der Welt und Minuten später verlieren sie einen Arm oder ein Bein. Der Chor war sehr präsent auch auf diesen Plattformen.

Ihr habt nicht nur Themen aus Berlin aufgegriffen, sondern auch Themen, die weltweit eine Rolle spielen?

Es ging um humanitäre, menschliche Themen. Wenn man sich tiefer in ein Obdachlosenzentrum reintraut, hört man verschiedene Geschichten, Hintergründe aus und über das Leben, wo es wirklich um die eigene Lebensreise geht. Und es ist sehr interessant, wer obdachlos ist! Das hat mein Bewusstsein erweitert, und dann habe ich immer tiefer und tiefer geschaut, wo wir etwas präsenter sein können.

Das ist, glaube ich, eine ganz wichtige Perspektive. Wenn wir von obdachlosen Menschen sprechen, hört man meistens: eine Gruppe, alle gleich, kein Zuhause – fertig. Dass diese Menschen aber alle ein sehr unterschiedliches Schicksal haben, wie sie dazu gekommen sind, dass sie aus ganz unterschiedlichen Richtungen kommen – das, glaube ich, wird da auch noch einmal sichtbar.

… und auch Respekt zu geben. Da waren Menschen, die haben entschieden: „Das reicht mir, wie wir in dieser Demokratie leben. Ich gebe auf.“ Was ich aber auch entdeckt habe: Da waren Obdachlose, die immer noch ihre Krankenkasse hatten. Das ist großartig! Das haben wir in den Vereinigten Staaten nicht. Wenn du auf der Straße lebst, dann lebst du wirklich auf die Straße. Da sind Hilfsorganisationen, Unterstützung wie medizinische oder psychologische Unterstützung. Aber hier ist es das Recht eines Menschen darauf.

Und ich glaube, es geht auch darum, so etwas zu schätzen, dass es das bei uns noch gibt.

Ja. Und da gab es noch etwas, das sehr wichtig war. Wir waren der erste Chor, der im Berliner Ensemble präsentiert wurde. Das war die erste Produktion über „Obdachlosigkeit auf der Straße“. Das war der Name dieser Produktion, und es war ausverkauft über vier Jahre. Dieser Chor hat live gesungen und so war die Geschichte, die wahre Geschichte von der Straße zu hören. Mehrere Schauspieler waren obdachlos. Das war die Aufmerksamkeit, die wir für das Obdachlosen-Zentrum gewonnen haben.

Das ist so ein schönes Beispiel, was man bewirken kann, wenn man sich wirklich mit den Menschen auseinandersetzt, um die es geht, und was dann alles möglich ist! Und dass sich dann auch andere Menschen wieder berühren lassen, wenn die Geschichten authentisch sind.

Ja. Und weil du über Authentizität sprichst: Man entdeckt durch die Stimme – deine Stimme, meine Stimme –, was man bewegen kann. Es ist nicht nur dieses schöne Singen. Da gibt es ein Fenster, einen anderen Weg aufgrund der Erfahrung, eine Stimme zu haben. Was bedeutet das, eine Stimme zu haben?

Oder durch dieses Projekt, indem du Menschen, die nicht mehr gehört werden, eine Stimme gegeben und sie so auch wieder sichtbar gemacht hast.

Ja. Ich verstehe, was du meinst. Die Stimme jedoch war immer da. Es geht einfach darum, einen sicheren Raum zu ermöglichen, wo man sich äußern kann.

Und damit möchte ich schon gleich zu der nächsten Aufgabe kommen, die du vor ein paar Wochen angenommen hast. Die Landesmusikräte der Bundesländer wählen jedes Jahr das Instrument des Jahres. Dieses Jahr ist es ein ganz besonderes Instrument und das älteste der Menschheitsgeschichte: die Stimme. Liebe Jocelyn, du bist für Berlin als Botschafterin der Stimme gewählt worden. Was bedeutet das für dich und wie willst du diese Ernennung nutzen? Denn in der Regel ist es ja nicht einfach nur ein Titel …

Eine schöne Frage. Als ich die Einladung des Landesmusikrats erhielt, habe ich gesagt, dass ich nicht die typische Antwort geben möchte, wie toll das ist, eine Stimme zu haben. Was mich mehr interessiert, ist: Wie verwenden wir die Stimme, die wir haben, miteinander, jetzt? Wie kommt die Stimme jetzt zum Einsatz?

Und wenn wir über die Stimme jetzt sprechen: Wir sprechen mit weniger Melodie und Empathie. Wenn man auf die Stimme hört, ist sie kalt, kälter geworden, kürzer. Wir verwenden knappe, herablassende Worte. Und das ist der Ton jetzt. Und dieser Ton ist mehr normal geworden.

Kinder sprechen so. Man spricht ganz schnell miteinander, so auf der Straße, das ist ein bestimmter Ton … Ich glaube, was wir auch vergessen haben, ist, dass die Stimme in uns ein Riesengeschenk für uns war und ist. Wenn man über dieses Göttliche, Universale oder universale Wunder spricht, das wir haben, so sind wir die einzige Spezies, die etwas sagen kann und innerhalb von Minuten einen Effekt spüren oder sehen kann.

Wir leben mit einer Frequenz, die Berge bewegen kann. Sie kann ein Kind aus seiner Trauer bringen. Sie kann heilen. Das ist die einzige Frequenz, die so viel Liebe, Wärme und Empathie ausstrahlt. Aber wir haben das verloren. Und in dieser Zeit, wo der Lärm lauter wird, haben wir keinen Zugriff auf die Schönheit, wie wir einander wieder aufbauen und uns Mut machen können oder einfach wieder Empathie füreinander empfinden.

Damit beschäftige ich mich in diesem Jahr. Das ist mein Thema, über das ich spreche. Und sehr, sehr oft, wenn ich darüber in der letzten Zeit spreche, sind alle überrascht, weil sie das nicht von einer Sängerin erwartet haben. Aber das ist die Stimme.

In anderen Worten ausgedrückt: Du versuchst, die Liebe zurückzubringen?

Ja.

Wenn wir so kurz, auch manchmal abfällig, nebenbei, miteinander sprechen, dann ist das Innere ja leer. Und das, was eine Gemeinschaft stärkt, das ist das Herz, die Liebe, die Zuneigung zueinander, die irgendwie über die Stimme transportiert wird.

Wenn wir uns fragen, was ist möglich, was kann man über die Stimme transportieren? Wenn wir in einer Leere leben, in einem Leben ohne gute Intention, ohne eine gesunde Balance, dann geben wir diese Leere durch unsere Stimme weiter. Jede*r kann das wirklich für sich spüren. Das ist wirklich elementar.

Die gute Sache aber ist, das wir zu jeder Zeit entscheiden können, das zu ändern. Es bringt mir nichts, jemanden einfach so zu beleidigen. Oder wenn man auf die Straße schaut: Wir sind so viele Leute, wir sind auf unserer Reise auf diesem Planet – da sind so oft Missverständnisse, die weiter aufgebauscht werden, in einer furiosen Auseinandersetzung. Doch wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass es nicht nötig ist. Es war vielleicht einfach ein Missverständnis. Oder der, die andere hat wirklich einen schlechten Moment, einen schlechten Tag. Wenn wir es aber schaffen, ein bisschen anders miteinander umzugehen, anders handeln mit unserem Ton, dann haben wir wir die Chance als Gesellschaft, etwas vorwärtszukommen.

Viele, die Nachrichten hören oder lesen, lesen auch das Ungesagte. Wir lesen die Stimme … Wir sind jetzt in einer Phase, wo die Aufmerksamkeit sehr, sehr wichtig ist. Es ist sehr bedeutend, wie wir die Stimme einsetzen, sie zum Wirken bringen. Die Stimme ist die letzte Chance.

Ja …

Ich habe das nie vorher gesagt. Es ist gerade bei mir aufgetaucht. Es ist die letzte Chance. Wenn wir das nicht verstehen, war es das. Wir haben wirklich das Boot verpasst, diese Empathie füreinander.

Wir kommen sonst nicht zurück zu Frieden.

 Ich möchte nicht aufgeben, aber wir sind jetzt in dieser Phase. Es gibt wirklich genug von uns. Wir werden nicht aufgeben. Und wir müssen nicht aufgeben. Aber die Auseinandersetzung jetzt ist nicht lustig.

Und du bist eine, die nicht aufgibt. Ich nenne ein weiteres Herzensprojekt von dir – der Peace Run, der Friedenslauf. Der weltgrößte Fackellauf für den Frieden, der 1987 startete, in New York, und den es bereits in 170 Ländern gibt. Du selbst nimmst als Vertreterin für Deutschland eine wichtige Funktion ein und erwartest den Lauf in Berlin im Juni mit 1.000 Kindern. Bitte erzähl uns mehr davon, denn du lebst ja schon wieder mit deinem ganzen Herzen für dieses Projekt. Und alleine, wenn ich daran denke, 1.000 Kinder für den Frieden! Da müssen wir uns doch alle aufgerufen fühlen, „Ja, wir machen was, wir machen was, wir retten diese Welt!“

Sri Chinmoy war ein indischer Lehrer für seine Community und der Erste, der in den 70er Jahren die Meditation bei den Vereinten Nationen eingebracht hat. Er hat sich immer für Frieden eingesetzt, auch in seiner Community. Und dann hat er den ersten Peace Run in New York City ins Leben gerufen, wo tausende Menschen dabei sind.

Er selbst war auch ein Athlet. Er hat das immer praktiziert und gesagt, dass da – wenn der menschliche Körper immer in Bewegung ist – Kreativität ist, ein unentdecktes Potenzial. Und dann gibt es wenig Platz für Frust oder Angestautes.

Man kann die Energie anders kanalisieren.

Genau! Und er sagte: „Run for Peace! Laufe für den Frieden!“ Dann hast du einen großen Teil dieses Friedens in dir, du beschäftigst dich mit Frieden. Jeder weiß: Du fängst an zu rennen oder joggen und nach einer Weile wird dein Kopf, dein Mindset meditativ. Und dann bist du so im Flow, so in deiner Mitte, dass du diese Harmonie spürst. Das war sein Ziel: die Harmonie durch das Laufen entdecken. Und jetzt findet dieses Rennen in 170 Ländern und mit Kindern statt.

Dieser Peace Run ist ein Fackellauf. Die Fackel ist schon an Mutter Theresa, Michail Gorbatschow, Nelson Mandela, Papst Johannes weitergeben worden.

Letztes Jahr hat auch Papst Franziskus, glaube ich, diese Flamme entzündet und seinen Segen mitgegeben.

Ja. Und viele Musiker haben die Fackel auch erhalten. Der letzte war Bobby Mc Ferrin. Und als ich in New York war, war ich überrascht, dass die Fackel auch an mich weitergegeben worden ist.

Herzlichen Glückwunsch!

Danke! Roberta Flack gehört auch zu dieser Community oder auch Carl Lewis, der amerikanische Leichtathlet.

Ich habe das Committee gefragt: „Ihr seid in 170 Ländern. Auch in Deutschland?“ „Ja, wir waren auch in Deutschland.“ „Wie weit seid ihr gekommen?“ „Wir haben es zum Brandenburger Tor geschafft.“ „Auch ins Olympia-Stadion?“ „Nein.“ Und das war meine Aufgabe. Dann habe ich das ins Leben gebracht, dass wir dort, im Juni im Olympia-Stadion die Kinder treffen. Das ist eine coole Sache!

Als ich in New York war und die Fackel erhielt, waren neben mir – rechts und links – Athleten der Paralympics, die auch die Fackel bekommen haben. Ich dachte Wow, wo bin ich da gelandet?! Das ganze Organisations-Team ist so was von aufgeregt und happy! Alle werden sich mit uns in Berlin treffen.

Der Peace Run war im Januar in Indonesien. In Europa ist der Peace Run am 17. März in Portugal gestartet – mit 19 Schulen und ungefähr 5.000 Kinder. Das ging von Portugal nach Spanien, von Spanien nach Frankreich, dann nach Irland. … Und diese Fackel wird bei uns in Berlin am 11. Juni eintreffen.

Wenn ich dich jetzt so strahlen sehe, dann merkt man: Ja, diese andere Kraft, diese positive Kraft, die auch getragen ist von Zuversicht, von Mut, von Liebe, von „Lasst uns wieder zusammenkommen!“, die ist da. Und dieser Peace Run kann da, glaube ich, eine ganze Menge dazu beitragen, Menschen über alle Kontinente und Länder wieder zusammenzubringen. Stichtag 11. Juni: Kann man denn da, wenn das jetzt jemand hört, noch in irgendeiner Form mitmachen?

Wir haben den Kindern versprochen, dass jedes Kind ein T-Shirt kriegt. Wir würden uns sehr freuen, wenn das unterstützt wird. Ein Shirt kostet ungefähr 8 Euro. Was man geben kann, was man geben will – alles ist bei uns willkommen. Auf das T-Shirt kommt das Logo „Peace Run 2025 Berin“.

Ein Teil des Peace Run ist auch, dass wir die verschiedenen Schulen vorab besuchen, um mit den Kindern zu sprechen und zu hören, was sie denken und meinen. „Was bedeutet Frieden für euch?“ Und natürlich werde ich mit den Kids singen. Wir bereiten das Lied “ Shine a Light“ vor.

Was bedeutet Peace, Frieden für dich?

Für mich? Ich muss sagen, ich bin immer noch mit dieser Frage beschäftigt. Ich kann nicht verlangen, Frieden in meiner Welt zu haben oder zu sehen, wenn ich keinen inneren Frieden habe. Wir wissen, wir sind eine besondere Spezies und alles, was wir sind, wie wir denken, ist einfach projiziert. Das ist unsere Welt, die wir sehen.

Ich muss mich immer auf die innere Balance konzentrieren, darauf, diese Harmonie in mir zu finden, auch wenn da so viele Aufgaben sind, die wir in dieser Welt haben. Immer mit dem Bewusstsein, wie ich mein Leben ausrichten, wie ich es führen will.

Hier will ich meine Stimme finden. Das ist meine Perspektive in dieser Welt: mehr Harmonie. Das ist für mich Frieden.

Du hast es in einer Nachricht auf Social Media so schön zum Ausdruck gebracht: Sage Ja zu dir selbst. Der Frieden beginnt in einem selbst oder in der Bibel steht auch schon: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Das heißt, wir sollten erst einmal bei uns selbst anfangen und uns auch mit unseren Schwächen und Fehlern annehmen und akzeptieren.

Diese Worte waren uns immer gegeben, aber wir haben sie nicht verstanden. Es ist schwer, wenn man mit sich selbst anfängt. Das heißt, wir müssen durch ein tiefes Tal, durch unsere Trigger gehen. Und das Schlimmste ist für uns: Wir sind trainiert, Schuld zu fühlen, Schuld zu lernen. Schuld ist der Killer.

In unseren Workshops arbeiten wir gemeinsam mit The Power of Yes, der Kraft des Ja. Da war einmal eine Frau, die das wunderbar gesagt hat: Wir sind ein bisschen anders von unserer Kultur her, aber wir sitzen alle im selben Boot. Was ich denke, was ich falsch gemacht habe, ist nicht schlimmer als das der anderen in der Ecke.

Aber dieses Schuldgefühl … Wir sind trainiert, in dieser Belastung zu leben, diese Perspektive in die Welt zu bringen. Wenn wir aber mehr Abstand zu diesem Schuldgefühl gewinnen, dann können wir wirklich leichter in dieses Yes, dieses Ja. Es ist leichter, die Trigger anzunehmen, nicht paralysiert zu sein. In meinen Workshops sage ich immer: „Nutze die Angst als Kraftstoff. In einem Trigger findest du deine Angst.“ Das ist dein Gold. Wenn wir mehr Möglichkeiten haben, das zu lernen und besser zu verstehen, würden wir, auch als Gesellschaft, eine bessere Chance haben.

Ich glaube, viel hängt auch damit zusammen, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die von Konkurrenz geprägt ist, die wir von klein auf lernen. Dieses Vergleichen macht uns, glaube ich, letztendlich dann auch so hilflos. Das treibt uns in die Schuld und wir haben irgendwie keinen klaren Blick mehr für das, was wir an Stärken in uns haben.

Das ist super, was du gerade gesagt hast. Wir sind eine Leistungsgesellschaft. Und in einer Leistungsgesellschaft ist weniger Emotion, ist weniger Zeit, sich dem Inneren, der Auseinandersetzung in Ruhe zu widmen. Wir sind so etwas von gepusht, zu tun, zu erledigen, zu liefern, abzugeben – das, das, das, das, das …

Wir müssen uns die Erlaubnis geben, diese Zeit einzubauen, um zu sehen, ob der Kurs stimmt, um eine Kurskorrektur vornehmen zu können. Wo stehe ich mit mir jetzt im Moment? Diese Balance finden, die eigenen Werte im Blick, dann kann ich das managen … Das ist der Unterschied zwischen einer Leistungsgesellschaft im Vergleich zu einer Kultur, die Achtsamkeit praktiziert.

Mir kommt gerade ein Bild, weil du anfangs von Schubladen gesprochen hast. Da ist ein Schrank. Alle Schubladen sind herausgezogen und in jeder Schublade stehen ein paar Menschen drin. Sie gucken in den Horizont und merken, „Hey, ich muss gar nicht hier drinbleiben“. Ich kann eigentlich rausspringen und gucken, was passiert.

In einer Leistungsgesellschaft hast du aber Angst, immer etwas falsch zu machen. In einer Leistungsgesellschaft hast du diese Angst, dich zu entdecken, außerhalb dessen, was du gelernt oder trainiert hast. Natürlich ist es ganz leicht zu sagen, Schublade auf, jetzt einfach über den Tellerrand springen. Boom, out of the box … Es ist leichter, das zu sagen als zu tun.

In meiner Arbeit als Coach, Life-Coach, auch als Vocal-Coach habe ich gemerkt, dass es für viele Menschen wirklich nicht leicht ist. Sie möchten, aber sie stecken fest. Das ist die Norm. Die Power ist nicht da. Dafür gibt es Gründe.

Unsere spirituelle Gesundheit, unser Bewusstsein, unsere Energie fließt, wenn wir diese Balance schaffen, die Balance mit unserer Intuition – man sagt ganz schnell Göttliches, das bedeutet sehr viel und ist sehr komplex, aber einfach wieder in die Liebe reinzufallen. Dieses Kreative – beim Sport, bei Bewegung in der Natur, bei Musik, Kunst, Dichtung, dem gesprochenen Wort – all das bringt uns Energie, unsere Resilienz wird wieder aufgebaut.

Und die Community, die Gemeinschaft.

Die Community, ja, ja, ja! Wir brauchen diesen Austausch. Das füttert uns, das ist Nahrung.

Liebe Jocelyn, man hört von dir immer wieder Gedanken, die gut tun. Die an die Kraft unserer Stimme im direkten wie übertragenen Sinn erinnern. Nehmen die Menschen das an, was du zu sagen hast? Also du bringst es ja so liebevoll in Erinnerung, wer wir eigentlich sind und was wir vermögen.

Da sind viele, die nehmen es an, weil ich mit meinem Deutsch, meiner Geschichte und meiner Profession, meinem Beruf als Sängerin eine bestimmte Empathie verkörpere. Das strahlt von der Bühne aus, wie ich interagiere und mit meinem Publikum spreche. Man spürt diese Empathie. Die Authentizität ist der Mut, Empathie in den Raum zu bringen. Und in erster Linie umarmt das meine Gäste einfach; sie nehmen es an. Das geht über die Musik.

Was aber neu ist, ist die Frage: Sie ist eine Sängerin. Wie kann sie ein Coach sein, außer dem Vocal-Coaching? Und das ist mein Weg seit ein paar Jahren, seit Covid – da habe ich mit dem Coaching angefangen, das lief online. Durch die Stimme habe ich mehr entdeckt – über die innere Unruhe, innere Konflikte und Traumata. Das hört man, wenn man spricht. Das ist mein Job; ich höre zu. Hier kommt meine Großmutter wieder ins Spiel.

Das ist eigentlich logisch, dass du das mit anbietest.

Ja, aber die Tradition ist: „Hey, wir haben dich in einem Konzert gesehen. Du bist aber doch kein Arzt … Was ist das?“ Zu zeigen, wenn man eine Schublade aufmacht und über den Tellerrand springt, dann merkst du, dass du gesegnet bist – mit einem anderen Level von Geschenk. Dann kommt die Frage: „Okay, was willst du mit diesen Geschenken anstellen?“ Und in meinem Fall: „Was willst du mit den Geschenken tun, die ich dir gegeben habe, Jocelyn?“

Die erste Gelegenheit, mich mit diesem Geschenk auseinanderzusetzen, war, als ich angefragt wurde, für 9/11 zu singen. Ich ging zu der Kirche, wo ein Gedenkgottesdienst war, in die Sakristei, und habe mit dem Pfarrer gesprochen. Hier in Berlin. Ich fragte, ob ich für den Gottesdienst singen kann. Ich bin aus New York, das ist meine Nachbarschaft. Und sie haben gesagt, danke, dass ich das anbiete, aber das Programm stehe schon fest. Aber bitte, ich sei willkommen und solle mit ihnen sitzen.

Und ich war mit mir in den nächsten Minuten beschäftigt – auf dem Weg von der Sakristei zur Bank, wo ich sitzen sollte. Ich dachte: Ich bin wirklich von New York und ich möchte für mein Volk singen. Um dann aber zu erkennen: Ok, das hat mit dir nichts zu tun. Du bist ein Gast. Du teilst diesen Moment mit allen anderen Gästen hier in der Kirche. Ich habe mich hingesetzt. Und dann habe ich gesehen, dass da eine Fernseh-Kamera war, direkt auf mein Gesicht fokussiert und ich habe mir gesagt: „Ok, Jocelyn, reiß dich jetzt zusammen. Da ist ein Programm, du bist ein Teil von allen anderen Gästen. Ok, thank you God, I’m here.“

Der Gottesdienst war vorbei. Kaum hatten wir die Kirche verlassen, klingelte das Handy. „Wir möchten, dass Jocelyn am Brandenburger Tor singt zu 9/11.“ Ich fiel buchstäblich auf die Knie. Das ist genau das: Wenn dieser Ruf kommt, dann ist es Zeit für dich. Das hat den Kurs in meinem Leben verändert. Eine Journalistin fragte mich: „Wie fühlt sich das an, jetzt seine Bestimmung zu kennen?“ Und natürlich habe ich die Frage verstanden, aber mein Körper befand sich augenblicklich im Schock. Mein Leben war bis zu diesem Zeitpunkt das Quasimodo (Musikclub), Jazzclubs, Konzerte, Symphonie-Konzerte. Mein Glaube, mein Bewusstsein waren da, aber nicht in der Öffentlichkeit praktiziert. Es war mehr diskret. Und diese Frage hat mich in Schock versetzt, weil mein Körper verstanden hat: Jocelyn, jetzt musst du dich entscheiden.

Kurz vor dem Tag in 2001, an dem ich singen sollte, war ich bei meiner Schwester in Kalifornien und dachte mir: Hey, ich brauche einen Haarschnitt. Ich mache alles ab. Das war im August. Einen Monat später kriege ich diesen Anruf und stehe vor dem Brandenburger Tor mit einer Glatze vor 200.000 Menschen.

Wenn du dich kahl rasierst, ist das etwas sehr Ernstes. Wir machen das als Reinigung, Vergebung – es ist ein Ritual. Ich brauchte es einfach clean. Wir wussten nicht, dass 9/11 in den nächsten Tagen passieren würde. Und dann steht man da, in voller Verantwortung. Und ich habe mich mehrmals gefragt, wie ich die Tränen fließen lassen kann vor 200.000 Menschen? Wie kann ich das in den Griff bekommen? Und dann habe ich gehört: „Just sing.“ Singe einfach. Und dann habe ich das Vater Unser gesungen und Amazing Grace. CNN hat aber nur Amazing Grace genommen. Im Vater Unser ist so viel heilendes Licht, das war die Frequenz. Und hinter mir das ganze Parlament. Und ich habe gemerkt: Jetzt nimmst du einen anderen Kurs ein. Die Einladung steht. In diesem Moment habe ich verstanden, „Wir brauchen deine Stimme jetzt, Jocelyn, für etwas anderes“.

Zum Beispiel auch für die Überlebenden und die Toten der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt. Und die Stimme war mehrmals danach gefragt – für Empathie und Liebe.

Das war der entscheidende Wendepunkt, oder?

Ganz genau. Meine Meinung hat sich geändert, mein Leben, alles, was ich verstanden hatte, hat sich geändert. Und die Stimme hat eine ganz andere Wirkung. Wenn sie wie ein Vehikel genutzt wird, dann strömt Liebe, Empathie durch diese Stimme.

Das ist etwas Größeres. Man ist irgendwie der Kanal.

Genau, ja. Wenn man in dieser Kooperationspartnerschaft lebt, um zu dienen, das wird einem gezeigt. Der Weg wird dir gezeigt.

Der Weg wird einem gezeigt und Menschen werden einem zugeführt, die man treffen soll?

Ja. Und die Stimme wird funktionieren als Kanal für etwas Größeres.

Liebe Jocelyn, von ganzem Herzen Danke!

 

Mehr Informationen zu Jocelyn B. Smith: https://jocelynbsmith.com/

 

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