von Isabel Lemper
Dankbarkeit kann so viel im Leben verändern, wenn man sie in den Alltag einbaut. Wenn du dich jeden Tag etwa 3 bis 5 Minuten hinsetzt, um zu reflektieren, wofür du am Tag dankbar warst und das in ein Dankbarkeitstagebuch schreibst, kann das viel bewirken.
Ich hatte schon länger vor, ein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben, da ich die Idee sehr schön fand. Aber wie das so ist: Manche Dinge schiebt man ewig vor sich hin, statt sie gleich umzusetzen. So brauchte auch ich einen kleinen Schubser. Den gab es im Herbst vor einem Jahr, abends nach meiner Chorprobe. Meine Mitsängerin Moni erzählte von ihrem Dankbarkeitstagebuch und wie sehr es ihren Alltag prägt.
Gleich am nächsten Tag kaufte ich mir ein 5 Jahrestagebuch. Auf jeder Seite stehen fünf Zeilen, damit man fortlaufend fünf Jahre hintereinander „some lines a day“ schreiben kann. Da hatte ich mir etwas vorgenommen, nach dem Motto: Think Big! Der Aufbau des Buches hat den Vorteil, dass ich jeden Tag mitlesen kann, wofür ich ein Jahr zuvor am gleichen Tag dankbar war. Und das finde ich sehr spannend.
Auch für die scheinbar kleinen Dinge im Leben dankbar sein
Mein erster Eintrag ist vom 10. Oktober 2023: „Danke, Moni von den Jazznuts, für das tolle Gespräch über dein Dankbarkeitstagebuch, das du seit über 2,5 Jahren schreibst. Das hat mir viel Lust gemacht, meinen Wunsch in die Tat umzusetzen.“
Und nun überlege ich mir jeden Abend im Wohnzimmer, wofür ich heute dankbar bin. Manchmal erwische ich mich dabei, nach über einem Jahr etwas kreativer sein zu wollen, um nicht immer das Gleiche zu schreiben. Es ist schon auch ein bisschen wie ein normales Tagebuch, in dem ich schmökern kann, was ich an welchem Tag so gemacht habe. Aber ich denke nicht, dass ich bei einem normalen Tagebuch an einem Migränetag versuchen würde, etwas Positives aus dem Tag zu ziehen. Sehr wahrscheinlich würde ich dann gar nichts schreiben. Und das macht das Ganze so besonders – dankbar auch für die kleinen Dinge im Leben zu sein. An einem Tag krank zu Hause kann man zum Beispiel einfach nur dankbar dafür sein, überhaupt ein Bett und ein Dach über dem Kopf zu haben oder einen Partner, der in dem Fall die Kinderbetreuung übernimmt.
Das Dankbarkeitstagebuch stärkt die persönliche Lebensqualität
Noch eine schöne Erkenntnis des täglichen Dankaussprechens ist, dass ich die Dankbarkeit mit in den Alltag nehme, weil ich viel häufiger ins Reflektieren komme. Meine Mitmenschen spüren das auch. Moni, die mittlerweile schon über 3,5 Jahre lang Dankbarkeitstagebuch schreibt, hat mir das auch so rückgemeldet. Sie erzählte mir, dass sie anfangs erst abends darüber nachdachte, wofür sie am Tag dankbar war. Das habe sich aber bald gedreht, sodass sie nun in dem Moment, wo etwas passiert, bereits die Dankbarkeit spürt. Ein weiterer positiver Effekt sei auch, dass sie nun abends vor dem Zubettgehen nicht mehr ins Grübeln komme, sondern den Tag mit dem Fokus auf die positiven Dinge Revue passieren lasse.
Dankbarkeit wirkt sich auch auf das eigene Umfeld aus
Ich habe meinen Mann gefragt, ob ihm Veränderungen aufgefallen seien, seit ich Dankbarkeitstagebuch schreibe. Er hat sich nun auch abends hingesetzt und mir einen Zettel voll wunderbarer Dinge geschrieben, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Seine GeDANKEn über meine Dank-Schreibungen:
- Respekt, dass du das so konsequent durchhältst.
- Wenn ich dich schreiben sehe, werde ich mir zumeist selbst der hundert Dinge bewusst, die mir der Tag Gutes geschenkt hat.
- Ich verneige mich vor dir, vor deiner Demut; die kann durchaus ansteckend sein.
- Dein Dank an dein Leben stärkt mein Gefühl, die richtige Partnerin zu haben.
- Es berührt mein Herz, wenn du deinen Dank mit mir teilst. Und wenn ich ein Teil davon war, dann schmeichelt es mir natürlich.
- Besonders verneige ich mich vor dir, wenn du an einem leidigen Migränetag auch noch etwas Gutes schreiben kannst.
- Gerne weiter so! 😊
So viele schöne Worte, die mein Herz berühren …
Der Tipp! In das Dankbarkeitstagebuch mit der Hand schreiben
Vielleicht habt ihr selbst bereits Freude mit diesen täglichen 5 kleinen Dankbarkeitsminuten, die zu so viel mehr werden können. Wenn nicht, hoffe ich, euch mit diesem Erfahrungsbericht vielleicht auch diesen kleinen Schubser geben zu können, den ich gebraucht habe, um der Dankbarkeit in meinem Leben mehr Raum zu geben.
Wenn ich nur auch bei meinen täglichen Gymnastikübungen so konsequent wäre! Dafür brauche ich nun wiederum jemanden, der mich täglich schubst!
Moni und mein Tipp zum Schluss: Ein handgeschriebenes Büchlein nochmal durchzublättern und quer zu lesen, macht viel mehr Freude, als in einer Notiz-App auf dem Bildschirm zu wischen. 😉
PS: Und wer jetzt so ein Dankbarkeitstagebuch, das über 5 Jahre geht, eventuell noch zu Weihnachten verschenken möchte, wird hier fündig: https://www.leuchtturm1917.de/some-lines-a-day.html
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