von Isolde Hilt
Manchmal ist es erstaunlich, wie schnell plötzlich Hilfe da ist. Während manche länger überlegen, wie man eine Initiative startet und was dazu alles notwendig ist, ging das bei Maximilian Bail von einem Moment zum nächsten. Der 22-Jährige erfuhr von einem Mädchen aus der Region, das auf ein lebensnotwendiges und teures Medikament angewiesen ist, das die Krankenkasse aber nicht in voller Höhe übernimmt. Die Eltern des Kindes berichteten ihm von vielen weiteren Familien, denen es ähnlich wie ihnen geht und die durch die Krankheit ihres Kindes nicht nur emotional, sondern auch finanziell schnell an ihre Grenzen stoßen. Für den jungen Mann aus Eutin in Ostholstein war das der Auslöser, sich für schwerkranke Kinder einzusetzen.
Da ist zum Beispiel John-Leon aus Neumünster, 4 Jahre alt. Der Junge leidet an Mukoviszidose, einer angeborenen, seltenen Stoffwechselerkrankung, die nicht heilbar ist. In den Zellen entsteht zäher Schleim, der lebenswichtige Organe verstopft und zu Atemnot, Infektionen und Verdauungsproblemen führt. Neben Therapien und Medikamenten, so Maximilian Bail, muss das Zuhause von John-Leon besonders sauber gehalten werden. Über sein Förderwerk sammelt er deshalb Spenden für Luftreiniger im Wohn- und Schlafzimmer sowie für Desinfektionsmittel.
Laura aus Kiel hat seit letztem Jahr starke Schmerzen in ihren Gelenken, vor allem morgens, wenn sie aufstehen soll. Knie- und Handgelenke schwellen häufig an. Noch steht die endgültige Diagnose nicht fest, aber die Ärzt*innen gehen von einer Autoimmunerkrankung wie der juvenilen idiopathischen Arthritis aus. Das fünfjährige Mädchen bräuchte einen besonderen Aktiv-Rollstuhl, den die alleinerziehende Mama selbst bezahlen muss.
Wie aus einer privaten Spendenaktion das Maximilian-Bail-Förderwerk für schwerkranke Kinder wurde

Es beeindruckt, dass ein so junger Mensch wie Maximilian Bail mit bereits 22 Jahren dankbar auf das zurückblickt, was er bereits alles in seinem Leben erreicht hat. Er sagt von sich, dass er durch seine Arbeit im Musikmanagement und Erfolge mit Plattenfirmen schon viel erreicht habe: „Ich habe dieses Glück gehabt. Und jetzt ist es an der Zeit, es mit anderen zu teilen – vor allem mit denjenigen, die es am dringendsten brauchen.“
Mit dem 1. Februar 2025 wurde die anfangs private Initiative zum bundesweit tätigen Maximilian-Bail-Förderwerk mit Sitz in Hamburg, das zum Netzwerk Stiftungen und Bildung gehört. „Wir sammeln Spenden für Operationen, Medikamente, Hilfsmittel und Therapien, die nicht vollständig von den Krankenkassen übernommen werden.“ Im Moment sind es sechs Kinder mit einem Gesamtspendenbedarf von 87.550 Euro, für die Maximilian Bail um Hilfe bittet. Auf der Website des Förderwerks ist die Geschichte und der Bedarf jedes Kindes beschrieben. Ein dort veröffentlichtes Kassenbuch listet exakt jede Einnahme und Ausgabe auf. Das Maximilian-Bail-Förderwerk setzt sich für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 15 Jahren ein, die in Deutschland leben, gesetzlich versichert sind und bei denen eine ernsthafte Erkrankung vorliegt.
Weitere Informationen sowie das Spendenkonto finden sich hier: https://www.foerderwerk-hamburg.de/