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KALI:MERA hilft Geflüchteten und Einheimischen auf Lesbos

Der Name bedeutet: „Katastrophe auf Lesbos lindern: Hilfe für Menschen am Rande“.
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von Kristin Frauenhoffer

Es waren bewegende Bilder, die im Sommer 2015 die Nordküste der griechischen Insel Lesbos bestimmten. Tausende flüchtender Menschen kamen mit Schlauchbooten am Strand an. Sie machten sich zu Fuß auf den Weg in die 50 Kilometer entfernte Hafenstadt Mytilini, um sich dort registrieren zu lassen. Waren sie bei ihrer Ankunft noch voller Vorfreude und Zuversicht auf ein neues Leben, so veränderte sich Kilometer für Kilometer, den sie in der sengenden Hitze zurücklegen mussten, ihr Bild vom „gelobten Land“.

„Das hatte für mich einen enormen Symbolcharakter für die Situation der Geflüchteten und hat mich nachhaltig berührt“, sagt Werner Gnieser. Er war damals als Urlauber auf Lesbos und hat die Katastrophe hautnah miterlebt. Dem konnte er nicht tatenlos zusehen. Er gründete zusammen mit seinem Freund Andreas Stephainski und fünf weiteren Freunden kurzerhand die Nichtregierungsorganisation KALI:MERA.

Was ist KALI:MERA?

Kalimera ist griechisch und bedeutet „Guten Tag“. Und der Name ist Programm: Es geht darum, die Flüchtenden in Empfang zu nehmen und ihnen einen möglichst angenehmen Start zu ermöglichen. Als erstes half KALI:MERA, sich um die dringendsten Bedürfnisse der ankommenden Flüchtenden zu kümmern: Wärme und Verpflegung. Neben Essenslieferungen organisierte die NGO Wärmeöfen, Heizdecken und Alucontainer zum Ausliefern der Lebensmittel.

Zwei Zielgruppen, ein Ziel: ein menschenwürdiges Leben

Doch KALI:MERA hat ein zweites großes Ziel. Der vollständige Name der Organisation lautet: „Katastrophe auf Lesbos lindern: Hilfe für Menschen am Rande“. Damit ist die griechische Bevölkerung auf der Insel gemeint, die unter der restriktiven griechischen Politik einerseits und unter dem sinkenden Tourismus andererseits zu leiden hat. 60 Prozent weniger Besucher*innen kommen auf die Insel.

„Der Verarmungsgrad der Menschen auf Lesbos ist enorm“, sagt Werner Gnieser. Manche haben im Winter keinen Ofen, andere keinen Kühlschrank und wieder andere, wie eine Frau in einem Bergdorf, die keine Familie hat, versuchen verzweifelt, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Für 50 Cent im Monat füllt sie auf dem Friedhof für die Angehörigen der Verstorbenen die Ölkerzen auf. Davon kann sie aber nicht leben. Deshalb erhält sie von KALI:MERA eine monatliche finanzielle Unterstützung.

Schnelle und unbürokratische Hilfe dank lokalem Netzwerk

Es gibt noch viele weitere Hilfsprojekte, die KALI:MERA durchführt – alles dank eines starken einheimischen Netzwerkes. Wenn es darum geht, der griechischen Bevölkerung zu helfen, ist Theo Valakos der Hauptansprechpartner für Werner Gnieser und sein Team. Ein Anruf genügt und schon werden die nötigen Schritte eingeleitet – ohne langes, bürokratisches Genehmigungsverfahren. „Das ist der große Vorteil einer kleinen, familiären Organisation. Wir können schnell und umgehend helfen“, sagt Gnieser.

KALI:MERA leistet Hilfe zur Weiterbildung und Integration

Die Maßnahmen, die KALI:MERA für die Geflüchteten organisiert, haben zum Ziel, die Flüchtenden zu integrieren. Zwar kommen auch vier Jahre nach der großen Flüchtlingswelle immer noch täglich bis zu 300 Menschen auf der Insel an, doch deren Aufnahme ist weitaus geregelter als damals. Viele der Geflüchteten verbringen allerdings bis zu 18 Monate auf Lesbos. Und das Lager in Moria, das eigentlich für nur 3.000 Menschen ausgelegt war, beherbergt derzeit knapp 8.000 Geflüchtete. Es liegt auf der Hand, dass die Lebensbedingungen dort menschenunwürdig sind. Hinzu kommt, dass die Menschen keinerlei sinnstiftender Tätigkeit nachgehen.

KALI:MERA sorgt mit mehreren Projekten dafür, dass die Menschen für kurze Zeit ihren grauen Alltag vergessen und etwas Schönes oder Sinnvolles machen beziehungsweise sich weiterbilden. Dazu gehören beispielsweise Exkursionen ins Museum, in Töpferwerkstätten oder zur Olivenernte. In Zusammenarbeit mit einer Schule gibt es Computer- und Sprachkurse. Derzeit mietet die NGO Räume für eine weitere Schule, in der neben den Geflüchteten auch griechische Kinder unterrichtet werden sollen.

Jede Unterstützung zählt!

Werner Gnieser ist die treibende Kraft hinter KALI:MERA.

Der Verein KALI:MERA besteht aus vier Personen, die die gesamte Organisation ehrenamtlich übernehmen: Neben Werner Gnieser und seiner Frau Dagmar sind Hans Starosta als zweiter Vorsitzender und Gerald Groß als Schatzmeister dabei. Hinzu kommen viele ehrenamtliche Helfer*innen vor Ort. Spenden erhält die NGO hauptsächlich von Privatpersonen, die durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder Zeitungsberichte auf deren Arbeit aufmerksam geworden sind.

Doch das Spendenvolumen sinkt, seitdem die große Flüchtlingswelle abgeebbt ist. „Dabei ist die Lage vor Ort nach wie vor katastrophal“, berichtet Gnieser. Vier Monate im Jahr verbringt er auf Lesbos, um sich persönlich zu vergewissern, dass das Geld dort ankommt, wo es ankommen soll. Der Verein habe schließlich eine große Verantwortung gegenüber seinen Spender*innen. Werner Gnieser hofft, mit seinem Verein auch weiterhin die Not auf Lesbos lindern zu können und so dazu beizutragen, dass der beschwerliche Weg für die Menschen dort ein wenig leichter wird.

KALI:MERA freut sich über jede Spende!

KALI:MERA e.V.
Kreissparkasse Ostalb
IBAN: DE34 6145 0050 1000 9116 24
BIC: OASPDE6AXXX

oder

Sparkasse Göttingen
IBAN: DE79 2605 0001 0056 0529 21
BIC: NOLADE21GOE

Weitere Informationen zur Arbeit von KALI:MERA findet ihr unter www.kali-mera.org.

 

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