von Christine Hochreiter

Kochsendungen sind ein Einschalt-Quotenbringer. In den Buchhandlungen füllen Kochbücher auch im Online-Zeitalter immer noch ganze Regale – selbst wenn man sich virtuell inzwischen nahezu jedes Rezept ergoogeln kann. Denn es gibt sie immer noch – die Bücher, die man aus einem bestimmten Grund unbedingt haben möchte. Gerade haben die Malteser in Passau ein solches Werk vorgestellt, das in mehrerlei Hinsicht besonders ist. In „Des samma mia („Das sind wir“). Geschichten aus dem richtigen Leben und tradtionelle Rezepte“ findet man nicht nur traditionelle Rezepte, sondern auch „G´schichten aus’m Leben“.
Für die Ideengeberin Rosmarie Friedsam, bei den Passauer Maltesern zuständig für das Soziale Ehrenamt und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ist das Buch ein weiteres Herzensprojekt. Sie holte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ehrenamtliche, Freundinnen und Freunde ins Boot, Lieblingsrezepte preiszugeben, aus ihrem Leben zu erzählen und was es mit den Rezepten auf sich hat. Gewürzt ist das Ganze mit Haushaltstipps aus dem Jahre 1900 sowie mit Zitaten und Sprüchen (nicht nur) rund ums Kochen und Essen.
Des samma mia: Bodenständig und raffiniert zugleich

Inmitten der unzähligen Fine Dining und Chi-Chi-Kochbücher tut ein solches Kochbuch richtig wohl. Bodenständig und raffiniert sind die Rezepte zugleich – und sie wecken gute Gefühle nicht nur im Bauch, sondern erwärmen auch das Herz. Bayerische Apfelmaultaschen nach Omas Art, „Ofaknon“ (Ofenknödel, Rohrnudeln, Buchteln), Rupfhauben, Mohnhonig, weihnachtliches Früchtebrot, Hollermus mit Zwetschgen … Schon beim Lesen läuft nicht nur Naschkatzen das Wasser im Mund zusammen. Spätestens mit den Oh-Happy-Day-Schnitten sollte der Tag gerettet sein.
Natürlich gibt es auch jede Menge nicht-süße Inspirationen für alle, die gern (mal) kochen. Da wären beispielsweise Vegetarisches wie Fenchelauflauf, ein relativ schnelles Essen wie Fisch mit Kartoffeln und Gemüse, ein indisches Reisgericht oder die „Bohnensuppe mit Geschichte“. Letztere stammt von Johann Thiele. Der ehemalige Architekt bekommt in der Seniorenresidenz regelmäßig Besuch von der Ukrainerin Viktoriia Shpakovych, die sich mit großer Hingabe ehrenamtlich bei den Maltesern engagiert. Thieles Credo: „Man soll auch in einfachen Gerichten das Gute finden.“ Wie in einer einfachen Suppe, die ihn an Abende mit einer griechischen Familie, an Klostergärten, Speisen, Wein, Gespräche und das Gefühl von Heimat erinnert – überall, wo ihn das Leben hingeführt hat.
Essen als eine bleibende Erinnerung

Susanne Höpfl (im Hauptamt bei den Maltesern beschäftigt) etwa verrät ihr Rezept für Fichtenhonig, der sie an ihre Tante erinnert. Was sie Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben möchte: „Zählt keine Kalorien, sondern Momente! Klar, ein Glas Wasser ist gesund. Doch bleibende Erinnerungen schafft dann doch nur das Glas Honigmilch der Tante.“
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Das liebevoll gestaltete Buch „Des samma mia. Geschichten aus dem Leben und traditionelle Rezepte“ mit wunderschönen Fotos kostet 24 Euro (zuzüglich Versandkosten). Der Erlös kommt – wie könnte es anders sein – dem Sozialen Ehrenamt zugute. Bestellen kann man es bei Rosmarie Friedsam unter:
Telefon +49 (0)851 95666-45
E-Mail rosmarie.friedsam@malteser.org
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