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Auszeichnung für vogelfreundlichen Garten:

Was brauchen Vögel, um sich wohlzufühlen?

„Mitmachen und eigenen Garten auszeichnen lassen“, lautet der Aufruf des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV). Mit der Verleihung der Plakette für einen vogelfreundlichen Garten wirbt der älteste Naturschutzverbund Bayerns für mehr Vogelschutz.
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von Isabel Lemper

 

Vielleicht habt ihr an Hausgärten in eurem Wohnort diese grüne Plakette mit dem orangefarbenen Vögelchen bereits gesehen und euch gefragt, was es damit auf sich hat? Mir ist die Plakette an zwei Gartenzäunen in der Nachbarschaft aufgefallen und so habe ich im Internet auf der Seite des LBV’s (Landesbund für Vogel- und Naturschutz e. V.) recherchiert:

Die von LBV und LfU (Landesamt für Umweltschutz) verliehene, kostenlose Gartenplakette „Vogelfreundlicher Garten“ ist eine Wertschätzung und Auszeichnung von besonders vogelfreundlichen und artenreichen Gärten, egal, ob groß oder klein. Mit der Auszeichnung soll ein Umdenken in Gang gesetzt und die Akzeptanz für mehr Wildnis vor der eigenen Haustür gefördert werden. Die Bewertung erfolgt durch ein ehrenamtliches Team der LBV-Gartenjury nach einem festgelegten Kriterienkatalog. Werden genügend Kriterien erfüllt, erhält der Garten die Plakette, die zum Nachahmen animieren soll.

 

Es gibt Muss- und Ausschlusskriterien für einen vogelfreundlichen Garten

Ich schaute mir unseren Garten daraufhin einmal durch die „Vogelbrille“ an. Unser Garten erfüllt erfreulicherweise alle sogenannten MUSS-Kriterien für einen vogelfreundlichen Garten. Mindestens zwei davon sollten für die Bewertung gegeben sein:

  • Insektenvielfalt
  • Früchte, Beeren, Samen
  • Nistmaterial (natürlich/künstlich)
  • eine wilde Ecke

Es gibt aber auch AUSSCHLUSS-Kriterien. Hier reicht eines der Kriterien, um durchzufallen:

  • Einsatz von Pestiziden (inkl. Leimringe und Pheromonfallen)
  • Mähroboter, Laubsauger, Laubbläser
  • unnötige (neue) Versiegelung
  • Pflanzflächen mit Unkrautvlies und Kies
  • flächige Verwendung von Rindenmulch und Hackschnitzel

Zusätzlich kann man auch noch mit PLUS-Kriterien punkten: Dazu zählen z. B. ein Efeu mit Blüten und Früchten, ein offener Kompost oder Disteln und Brennnesseln.

 

Ein hilfreicher Anreiz: Die Plakette für einen vogelfreundlichen Garten

Plakette für einen vogelfreundlichen Garten

Ich fand die Idee mit der Plakette sehr schön. Manchmal braucht es eben solche Anreize, um seinen Garten natürlicher, insekten- und vogelfreundlicher zu gestalten. Und mit solch einer Plakette am Gartenzaun kommt man vielleicht auch mit Nachbarn ins Gespräch.

Ich meldete unseren Garten im Herbst 2023 für die Plakette an, und tatsächlich meldete sich im Sommer 2024 eine Fachjury bei uns. Die Begehungen finden nur von April bis Oktober statt und man braucht etwas Geduld. Die Jury besteht aus zwei ehrenamtlichen Gartenbewerter*innen, die sich etwa eine Stunde Zeit für einen Garten nehmen. Bayernweit sind über 500 Ehrenamtliche unterwegs, die diese Aufgabe übernehmen.

Die Nachfrage ist groß! Über 5.000 Gärten wurden in den letzten drei Jahren ausgezeichnet, 1.100 warten noch auf ihre Anerkennung. Das Bayerische Umweltministerium verkündete vor kurzem, dass die Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ nun um weitere drei Jahre verlängert wird.

 

Weitere Infos für Gartenbesitzer*innen, die mitmachen wollen

Das Zusammentreffen in unserem Garten war äußerst nett. Nach einer Gartenbegutachtung mit anschließendem Gespräch über die Kriterien hatte sich unser Garten die Plakette verdient.

Wenn ihr auch gerne eine Plakette für euren vogelfreundlichen Garten erhalten möchtet, dann könnt ihr euch hier anmelden:

https://www.lbv.de/mitmachen/fuer-einsteiger/projekt-vogelfreundlicher-garten/garten-bewerten-lassen/

Tipp: Ähnliche Aktionen zu vogelfreundlichen Gärten gibt es auch in anderen Bundesländern.

 

Irene, Mitglied der Jury, meinte, es sei das schönste Ehrenamt der Welt, sich so viele interessante und bewundernswerte Privatgärten anschauen zu dürfen. Anregungen für ihren eigenen Garten nimmt sie nach vielen Jahren immer noch mit. Auch lauscht sie gerne den Geschichten der besuchten Gärtner*innen über ihre schönen Gartenerfahrungen. Nette Begegnungen unter Gleichgesinnten.

Und wer weiß? Vielleicht spornt es Plakettenbesitzer*innen ja an, selbst Teil der Jury zu werden. Ich habe zumindest kurz einmal darüber nachgedacht, denn es werden weiter Ehrenamtliche gesucht. Auf der Seite des LBV’s kann man sich über diese Tätigkeit informieren: https://www.lbv.de/mitmachen/fuer-einsteiger/projekt-vogelfreundlicher-garten/lbv-gartenjury-beitreten/#anmeldung

 

Was kann man für Vögel im Winter tun?

Wer gerne Vögel füttern möchte und sich darüber informieren will, wird ebenfalls auf der Seite des LBV’s fündig. Ich zum Beispiel wusste lange nicht, dass sich an einem normalen Futterhäuschen sehr viele Krankheiten verbreiten können und man es deshalb täglich (!!!) reinigen sollte. Ein Blick auf die Website lohnt sich also: https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/voegel-fuettern/

Noch ein Freizeittipp! Im Januar gibt es wieder die Stunde der Wintervögel – Deutschlands größte naturkundliche Mitmachaktion. Der NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) und sein bayerischer Partner LBV rufen Naturfreund*innen auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Die nächste, bereits fünfzehnte Zählung der Wintervögel findet vom 10. bis 12. Januar 2025 statt. Gemeldet werden kann bis einschließlich 20. Januar 2025 unter:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel

Wäre das nicht auch eine tolle Sache für Familien mit Kindern? Unser Sohn und ich, wir sind dabei!

 

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