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Slow Food:

Mit echtem Kochhandwerk und Produkten aus der Region Gästen Gutes tun

Vor wenigen Tagen erschien der Slow Food Genussführer 2025/2026. In der 6. Ausgabe sind fast 450 Restaurants und Gasthäuser gelistet, die auf ihr Kochhandwerk stolz sind und auf die Umwelt achten.
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von Isolde Hilt

Sterne, Hauben, Bestecke … Auszeichnungen wie diese finden sich im Slow Food Genussführer nicht. Dafür ein klares Bekenntnis von allen, die sich der Slow Food-Bewegung verbunden fühlen. Ingo Plessing leitet seit letztem Jahr das Herausgeberteam. Auf die Frage, was den neuen Genuss- von anderen Restaurantführern unterscheidet, hebt er u. a. den Aspekt „Genuss mit Verantwortung“ hervor: „Wir blicken auf das Gesamtkonzept, die ‚Philosophie‘ eines Lokals. Wir mögen handwerklich Gekochtes. Wir wollen einen klaren Verzicht auf industrielle Vorerzeugnisse und Zusatzstoffe, dazu einen regionalen und saisonalen Warenbezug mit transparenten Lieferketten.“

Gäste sollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen und unter welchen Bedingungen sie entstanden sind. Ob klassisches Dorfwirtshaus, Lokale mit abwechslungsreichem Mittagsangebot oder Fine-Dining-Menüs mit internationalen Einflüssen: „Alle bei uns aufgeführten Gasthäuser und Restaurants sind vereint in dem starken Interesse, beste regionale Produkte mit kurzen, transparenten Lieferwegen anzubieten – liebevoll zubereitet und genauso serviert.“

 

Slow Food, nicht nur eine Entgegnung auf Fast Food und Systemgastronomie

Die Slow Food-Bewegung begann 1986 in Italien, in dem Land, das viele von uns – denken sie an Essen – mit Genuss, Geselligkeit, langen Tafeln, mit Dolce Vita verknüpfen. Carlo Petrini, Journalist und Soziologe, gründete sie als Antwort auf eine immer schneller und unbewusster werdende Ernährungsweise. Eine Entwicklung, bei der wir Menschen nicht mehr sehen, wie Lebensmittel entstehen. Bewusst essen und wissen wollen, was man da zu sich nimmt, führt bald zu der Einsicht, dass diese Qualität nur mit einer ökologischen Landwirtschaft, einer gesunden Umwelt und am besten mit selbst Kochen-Können zu haben ist. „Essen ist immer mit der Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Planet verbunden – die steht bei Slow Food im Vordergrund.“

Slow Food Deutschland gründete sich 1992 als erster nationaler Verein außerhalb Italiens. Dabei geht es nicht nur darum, die besten Restaurants und Lokale zu finden. Essen ist politisch, heißt es im neuen Restaurantführer. Das Anliegen des Vereins: im Dialog mit Entscheidungsträger*innen und in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen das Lebensmittelsystem ökologisch und sozial verändern.

Wie gelingt und schmeckt eine für Mensch und Planet gesunde Ernährung? Dieses Thema fließt u. a. in Bildungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen ein sowie in die Netzwerkarbeit mit Erzeuger*innen, Köch*innen, Händler*innen und Verbraucher*innen.

 

"Wir setzen uns ein für das Recht aller Menschen auf wohlschmeckendes, gesundes und kulturell vielfältiges Essen: Aus der Vielfalt von Menschen, Kulturen, Orten, Lebensmitteln und Geschmäckern entstehen resiliente Gesellschaften und Ökosysteme."
aus Slowfood Genussführer 2025/2026

 

Wie gelangt man in diesen Genussführer?

Mittlerweile setzen sich Millionen von Menschen aus über 160 Ländern mit Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen ein, viele von ihnen ehrenamtlich. Ehrenamtlich tätig sind auch alle Prüfer*innen. Das, was sie bei ihrem Testessen bestellen, bezahlen sie aus eigener Tasche. Um in eine Testgruppe aufgenommen zu werden, muss man sich vorher intensiven Schulungen unterziehen. Neben der Qualität des Essens sind auch zahlreiche Details zu den Gerichten sowie die Gasthäuser selbst beschrieben.

Im Slow Food Genussführer 2025/2026 haben fast 450 Restaurants und Gasthäuser Platz gefunden. Sie bieten vorwiegend eine regional-traditionelle Küche an, die oft der heutigen Zeit angepasst ist. Neuere gastronomische Konzepte, die gut zum Geist von Slow Food passen, befinden sich ebenfalls darunter. Neu dabei, barrierefrei, mit Übernachtungsmöglichkeit, biozertifiziert, überdurchschnittlich vegetarisches oder pflanzenbasiertes Angebot? Eigene Symbole helfen dabei, leichter zu finden, was man sucht. Preise sind ebenfalls genannt, so dass man gleich weiß, ob es für den eigenen Geldbeutel passt.

 

Slow Food, eine andere Form der gastronomischen Prüfung

Ingo Plessing, gelernter Hôtelier-Restaurateur und langjähriges, aktives Slow Food-Mitglied, leitet seit 2023 das Herausgeberteam des Slow Food Genussführers. Foto: ©Ingo Plessing

Ingo Plessing macht nicht ohne Stolz auf das Ergebnis aufmerksam: „Die Leistung unserer Testgruppen ist bemerkenswert. Für die neue Ausgabe haben sie in den letzten beiden Jahren 15 Prozent neue Lokale ausfindig gemacht und mehrfach besucht, die nun erstmalig beschrieben sind. Eine etwa gleich große Zahl hat den Ansprüchen nicht mehr genügt oder sind aufgrund von Schließung nicht mehr dabei.“ Die Prüfkriterien, so Plessing, sind gänzlich offengelegt.

Apropos Schließung: Die individuelle Küche hat es nicht leicht. Personalmangel ist ein großes Problem. Ausbildung und die Förderung des Nachwuchses bleiben viel zu oft auf der Strecke. Die Fluktuation in der Gastronomie ist hoch, ein schwer kalkulierbares Risiko für Wirt*innen. Das, so Ingo Plessing, sei ein Grund für angepasste Konzepte, reduzierte Öffnungszeiten und Sitzplätze oder eine verkleinerte Karte.

Wenn wir als Gäste Slow Food und die Philosophie dahinter zu schätzen wissen, erfahren Berufe in Gastronomie und Kochhandwerk vielleicht auch wieder mehr Wertschätzung und Zulauf.

 

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Das geht ganz einfach. Schreibt uns an redaktion@goodnews-for-you.de eine E-Mail unter dem Stichwort „#Bin dabei: Slow Food“ einen Gedanken, was gutes Essen für euch bedeutet. Einsendeschluss ist Sonntag, der 29. September 2024. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Herzlichen Dank an den oekom Verlag, der uns zwei Exemplare zur Verfügung gestellt hat! Wir drücken euch fest die Daumen – toi, toi, toi!

 

Weitere Infos zu Slow Food: https://www.slowfood.com/de/

 

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