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10 Impulse für 2024:

Kunterbunt, zufällig, wie das Leben

In unseren Sehnsüchten, Hoffnungen und Wünschen sind wir uns alle doch sehr ähnlich – über Landesgrenzen hinweg. 10 Impulse, inspiriert von unserem Nachbarland England.
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von Isolde Hilt

Ein Kunstwerk von Thierry Noir in Shoreditch, London

Wenn ich in anderen Ländern unterwegs bin, interessiert mich am meisten, wie andere Menschen denken und fühlen. Wonach sehnen sie sich? Was beschäftigt sie? Was ist ihnen wichtig? Am meisten berührt mich, wenn ich Gemeinsamkeiten entdecke, stärken sie doch meine These, dass uns Menschen so viel mehr eint. Sich gesehen und verstanden fühlen, Unterstützung und Gemeinsamkeit erleben, miteinander in Frieden sein können, Freude erfahren … Ein Kurzbesuch in London und im Küstenort Brighton war sehr inspirierend, anbei 10 Impulse!

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1. Farbe ins Leben bringen

Ein Kunstwerk von Thierry Noir in Shoreditch London

Thierry Noir begegnet mir im Hipster-Viertel Shoreditch im Osten Londons, international bekannt für seine Streetart. Den ursprünglich aus Lyon stammenden Künstler verschlug es Anfang 1982 nach Berlin, unter anderem, weil zu dieser Zeit auch David Bowie, Iggy Pop und Nina Hagen in der damals geteilten Stadt lebten. Ende 1984 begann er als Erster, die Berliner Mauer zu bemalen, zu dieser Zeit ein streng verbotenes und zugleich gefährliches Unternehmen. Zur East Side Gallery, der längsten Open Air Galerie der Welt an der Mauer im ehemaligen Osten der Stadt, hat Thierry Noir ab 1989 ebenfalls einen wesentlichen Teil beigetragen.

Mit seinen kraftvoll bunten, einfach gehaltenen Figuren setzte der Franzose auch in der britischen Weltmetropole neue Akzente: „Street Art ist in der Stadt eine Notwendigkeit. Besonders im Osten Londons, wo die Winter lang, kalt und dunkel sind, ändert sich die Einstellung der Menschen während dieser langen Tage der Melancholie. Das ist die Jahreszeit, in der die Menschen Street Art wie Wasser und Brot brauchen.“

Tipp: Bunt tut gut, besonders im Winter, wenn es so oft grau ist. Wer auf Malen keine Lust hat, kann sich zum Beispiel einen bunten Blumenstrauß schenken oder einen farbenfrohen Pulli tragen. Das Leben bunt machen geht aber auch gemeinsam mit Freund*innen, indem man zum Beispiel miteinander kocht, den Tisch fröhlich gestaltet und sich Farbkleckse in Form von Überraschungen schenkt.

Frage: Welche bunten Ideen hast du?

Mehr über Thierry Noir unter: https://www.bbk-kulturwerk.de/kioer/kuenstlerdatenbank/profil/thierry-noir und https://thierrynoir.com

 

2. Einen schönen Tag noch

Es regnet in Strömen. Nicht sauber von oben nach unten, sondern in Böen, so dass sich der Schirm nach oben biegt und nicht tut, was er soll – einen trocken halten. Plötzlich springt mich an der nächsten Ampel „Have a great day“ („Einen schönen Tag noch“) an und ich muss schallend lachen. Welcher Scherzkeks hat das denn da hingeklebt? Verwundert stelle ich fest, dass sich gerade ein Schalter in mir umlegt und es an mir liegt, wie ich den restlichen Tag in Augenschein nehme. Er hat sich noch von seiner charmantesten Seite gezeigt: mit einer megaleckeren napoletanischen Pizza, einem Busfahrer, der mich trotz nicht funktionierender Kreditkarte im entscheidenden Augenblick mitfahren ließ und mit anderen triefend nassen Menschen, die sich gegenseitig anlachten und gemeinsam das Glockenläuten von Big Ben abwarteten.

Tipp: Gedanken, die uns nicht guttun und runterziehen, kennen wir alle. Immer komme ich mir in solchen Momenten nicht auf die Schliche, aber wenn, stelle ich mir die Frage: „Will ich mich da jetzt weiter reinsteigern?“ In der Regel lautet die Antwort: „Nein.“ Dann überlege ich mir, was heute noch an Gutem ansteht. Was könnte ich für mich tun, damit ich mich besser fühle? Das Gehirn orientiert sich um, Gedanken formen sich neu, die nicht ohne Auswirkung bleiben.

Frage: Wie kommst du wieder aus einer Gedankenmühle heraus, die dir nicht guttut?

 

3. Wisse, dass du nicht allein bist

Dieses Plakat hat mich sehr berührt. Vielleicht, weil es erahnen lässt, dass es viele Menschen geben muss, die sich einsam und nicht gesehen fühlen. Vielleicht aber auch, weil es immer wieder Situationen im Leben gibt, in denen dir klar wird: Da musst du allein durch, das kann dir niemand abnehmen.

Zugleich wollte ich wissen: Wer ist Cat Burns? Entdeckt habe ich eine sehr sympathische, junge britische Popsängerin, die 2022 mit ihrem Song „Go“ europaweit bekannt wurde. „Know that you are not alone“ ist ihre jüngste Veröffentlichung. (zum Nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=bEJN7opj-QE)

Tipp: Mehr aufeinander achten und sich gegenseitig unterstützen ist das beste Mittel auch für einen selbst. Man wird reich belohnt mit Begegnungen und Beziehungen, die einen selbst wieder stärken.

Frage: Was tust du, wenn du dich allein fühlst?

 

4. Einfach einmal Ja sagen

Ich weiß nicht so recht … Vielleicht ein anderes Mal … Ich überlege es mir noch … So oft sagen wir nicht JA. Und wer weiß, was auf ein Ja folgen würde? Das Abenteuer deines Lebens? Die große Liebe? Vielleicht auch einmal keine so gute Erfahrung, aber sie wäre neu und würde uns etwas lehren.

Tipp: Ein Ja passt nicht immer, gerade dann, wenn es darum geht, auch gut auf sich selbst zu achten. Nicht selten aber sagen wir nicht Ja, weil wir nicht wissen, was uns dann erwartet. Die persönliche Komfortzone hat schon so manches geschickt zu verhindern gewusst. Sehr oft ist ein Ja ein Ja zu sich selbst. Mit etwas mehr Mut das eine oder andere einfach tun und wagen – wäre das nicht ein schöner Vorsatz für 2024?

Frage: Wann hast du das letzte Mal zu deiner eigenen Überraschung Ja gesagt und warst so froh, dass du es gemacht hast?

 

5. Grenzen ziehen, klar sein

Dieses Kunstwerk nenne ich einmal eine Ansage: Bis hierhin und nicht weiter! Man muss ja nicht gleich zubeißen. Ein treffendes Sinnbild sind die beiden Füchse allemal. Jedes Lebewesen hat seine Grenzen, sein Territorium – im direkten wie übertragenen Sinn. Das voneinander zu wissen, hilft auch, besser miteinander klarzukommen.

Tipp: Seine persönlichen Grenzen kennen und sie auch anderen gegenüber deutlich machen, ist wichtig für die eigene Psychohygiene und das persönliche Wohlbefinden. Ungereimtheiten, Überschreitungen zu klären, fällt nicht leicht und nicht selten drücken wir uns davor. Führt man sich jedoch die Konsequenzen sowohl in die eine als auch in die andere Richtung vor Augen, fällt es leichter, eine Entscheidung für sich zu treffen.

Frage: Wann bist du das letzte Mal mutig für dich eingestanden?

 

6. Freundlich ausdrücken, nett sein

Wie oft habe ich mir schon gedacht: Könnte man nicht so manche offizielle Vorgabe freundlicher formulieren? Statt eines Verbots den Nutzen für alle herausstellen, um den Sinn von etwas besser zu verstehen?

Der öffentliche Abfallbehälter im Küstenort Brighton hat es mir sofort angetan. Hey, wenn jemand DANKE zu mir sagt, tue ich mich schon viel schwerer, Abfall irgendwo anders zu entsorgen. Und bei „Ich liebe unsere Stadt“ möchte ich natürlich gerne mit dazugehören.

Tipp: Die wenigsten verfassen Regeln und Vorgaben für Behörden u. ä., doch auch in unserer täglichen Kommunikation können wir – auf Augenhöhe – nett und trotzdem verbindlich sein. Ein freundlicher Umgangston, gesprochen wie schriftlich, ist manchmal das Zauberwort für einen anderen Verlauf.

Frage: Welches nette, freundliche Erlebnis mit einer fremden Person hat dich in letzter Zeit überrascht?

 

7. Heute wird ein guter Tag

„Today ist going to be a good day.“ „Heute wird ein guter Tag.“ Ist das nicht ein schöner Start in den Morgen? Und wenn man mit dem linken Fuß aufgestanden ist, ist es sicher hilfreich, sich erst einmal um sich selbst zu kümmern und die persönliche Batterie aufzuladen. Man ist für niemanden hilfreich, wenn man nicht gut drauf ist.

Tipp: Ab und an an sich selbst zu denken, ist weder egoistisch noch rücksichtslos. Zu oft vergessen wir uns selbst und gönnen uns nichts. Wie wäre es einmal mit einem Date mit sich selbst? Zum Beispiel in einem Frühstückslokal. Wer weiß, was da passiert?

Frage: Wann hast du dir das letzte Mal etwas richtig Schönes gegönnt?

 

8. Regional einkaufen

Unser Einkaufsverhalten prägt die Zukunft. Die meisten von uns lieben, wenn sie unterwegs sind, die kleinen, individuellen Läden. Sie bieten Produkte und Dienstleistungen an, die man woanders so nicht findet. Zunehmend mehr große Ketten und hohe Leerstände nehmen Städten jedoch ihren Charme. Viele Plätze und Orte, an denen sich Menschen treffen, ins Gespräch kommen, diskutieren, sich lebendig fühlen, gehen verloren.

Tipp: Ist es nicht schön, persönlich etwas empfohlen zu bekommen – von Mensch zu Mensch? Indem wir verstärkt regional einkaufen, stärken wir nicht nur die Wirtschaft in der Region. Der ökologische Fußabdruck ist geringer und die Lebensqualität eine andere.

Frage: Wo kaufst du gerne ein und warum?

 

9. Frieden für dich und mich

Wir sind nicht die Einzigen, die sich Sorgen machen, wie es um die Welt steht und wie wir zu Frieden zurückfinden. Auf eine Plakatwand wie diese zu stoßen, stimmt mich zuversichtlich, weil Menschen – über Ländergrenzen hinweg – ernsthaft nach Lösungen suchen. Wir sind mit einem der wichtigsten Anliegen auf dieser Welt nicht allein.

Tipp: Auch wenn wir Kriege nicht unmittelbar stoppen können, haben wir doch genügend Einfluss, in unserem Umfeld etwas zu bewirken. Ehrenamtliches Engagement in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen trägt viel zu sozialem Frieden und besserem gegenseitigen Verstehen bei. Ein persönliches Miteinander, das von Respekt und Wertschätzung geprägt ist, selbst wenn man nicht die gleiche Meinung teilt, bewirkt ebenfalls viel. Und alles hat einmal klein angefangen …

Frage: Hast du ein Beispiel für eine Situation, in der du Gemüter besänftigen konntest?

 

10. Ich hab‘ an dich gedacht

Irgendwie war das früher schon aufregend. In eine Telefonzelle gehen und hoffen, dass der Mensch, den man anruft, auch zuhause ist. Genügend Kleingeld brauchte man natürlich auch. Diese Zeit ist definitiv vorbei. Doch irgendwie scheint so ein Telefonhäuschen schlummernde Gehirnzellen aufzuwecken und zu fragen: „Wolltest du dich nicht schon längst wieder einmal bei deinem alten Freund melden?“

Tipp: Ist es nicht schön, wenn jemand, den man gerne mag, an einen denkt und sich nach langer Zeit bei einem meldet? Wenn man sich austauschen kann und die Zeit dabei stehenzubleiben scheint? Wie wäre es, einmal nachzuforschen, was der oder die andere in der Zwischenzeit so macht …

Frage: Fällt dir jemand ein, der sich über einen Anruf von dir riesig freuen würde?

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Haben dir die 10 Impulse gefallen?

Teile gerne deine Ideen im Kommentarfeld mit uns und was du dir für 2024 vorgenommen hast!

 

 

Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt.

3 Antworten

  1. Ich liebe diesen Artikel 🙏 Bewusst durch den Alltag gehen, Neues entdecken, voneinander lernen ist so wertvoll Danke auch für die Inspiration durch die Fragen!

  2. Ganz wundervolle Impulse und Tipps!
    Schön, mal mit einem ganz anderen Blick durch die Straßen zu schlendern. Danke, dass ihr uns daran teilhaben lasst.

    ‚Have a great day!‘ ☺️

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