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Bildung ist der beste Weg, um Fluchtursachen entgegenzuwirken

HaitiCare e. V., eine kleine private Hilfsorganisation, kann in dem Karibikstaat Haiti, einem der ärmsten Länder der Welt, bewundernswerte Erfolge vorweisen
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von Isolde Hilt

Manche verlieren ihr Herz auf der anderen Erdhalbkugel – wie Michael Kaasch und seine Frau Barbara. Der gelernte Bankkaufmann, der für internationale Unternehmen der Kommunikationsindustrie sowie in der Personalentwicklung und im Personalmanagement tätig ist, wurde vor über 33 Jahren für seine guten verkäuferischen Leistungen mit einer Incentiv-Reise nach Haiti belohnt. Das sollte das Leben des Ehepaars nachhaltig verändern. 1992 gründeten die beiden die Hilfsorganisation HaitiCare e. V.

Haiti, ein Land mit leidvoller Geschichte

Der kleine Inselstaat war einmal ein reiches und blühendes Land. Nach einer über 500 Jahre leidvollen Geschichte – unter anderem gezeichnet von Kolonialisierung, der Ausrottung der Ureinwohner*innen, Sklaverei, jahrzehntelangen Entschädigungszahlungen an Frankreich, verschiedenen Gewaltherrschaften, dem verheerenden Erdbeben 2010, das rund 316.000 Menschen das Leben kostete – zählt Haiti heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Einer Untersuchung der UN-Organisation FAO (Food and Agriculture Organisation) zufolge liegt der Karibikstaat hinter Somalia und Afghanistan an dritter Stelle der Länder mit der höchsten Unterernährung. 62 Prozent der Menschen sind chronisch unterernährt. 39 Prozent der Menschen können nicht lesen und schreiben. In keinem anderen lateinamerikanischen Land ist es um die Bildung so schlecht bestellt wie in Haiti.

Das war das Hauptschulgebäude und der gerade eingeweihte Anbau mit Allzweckraum, Mensa und innen liegender Küche, bevor das Erdbeben es zerstörte.

Von einer Patenschaft zu HaitiCare e. V.

Wer einmal anfängt, sich zu engagieren, gibt meist auch sein Herz mit dran. Die Geschichte der Insel und der Menschen, die dort leben, ließ Michael und Barbara Kaasch nicht mehr los. Die Incentiv-Reise gab nicht nur für eine Patenschaft den Ausschlag, wie die beiden erzählen …

Woher rührt die enge Verbindung zu Haiti? Was hat Sie und Ihre Frau dorthin gebracht?

Aus der Incentiv-Reise 1985 ergab sich damals eine Patenschaft für ein Mädchen – Natacha Marseille. Wir haben uns unter anderem um ihre Ausbildung gekümmert. Inzwischen ist sie Montessori-Schuldirektorin. So konnten wir „um sie herum“ eine Kinderkrippe, einen Kindergarten, eine Grund- und Oberschule, ein Waisenhaus sowie ein Berufsbildungszentrum bauen. Natacha gehört mittlerweile als Beisitzerin dem Vorstand von HaitiCare e. V. an und spricht neben kreolisch auch französisch, englisch, deutsch und spanisch.

Was war der Auslöser, HaitiCare e. V. zu gründen?

Aktiv haben wir privat bereits seit 1989 geholfen und damals schon eine Schule mit 450 Kindern aufgebaut. Auslöser war der Militärputsch in Haiti zwischen 1991 und 1994. Die Ungerechtigkeit gegenüber armen Menschen durch das internationale Embargo machte uns wütend.

Wenn wir von Haiti hören, dann meist nur, wenn ein schweres Erdbeben oder ein Hurrican das Land verwüsten. Wie würden Sie Haiti beschreiben?

Einzigartig! Haiti ist mehr Afrika als Afrika selbst. Es war der erste Staat der Welt, der sich von seinen französischen Kolonialherren befreite, aber dann auch deswegen von der internationalen Gemeinschaft isoliert und ausgebeutet wurde. Das Land ist ökologisch nahezu zerstört. Reich kämpft gegen Arm. Die Armen haben kaum eine Chance, nach oben zu gelangen.

Was lieben Sie an diesem Land? Wie würden Sie die Menschen beschreiben?

Es sind die Menschen, die das Gestern vergessen, das Heute genießen und vom besseren Morgen träumen. Menschen dort, die weder lesen noch schreiben können, sind nicht etwa dumm. Sie hatten eben nur kein Geld zum Schulbesuch. Nachhaltige Bildung ist der Schlüssel zur Veränderung der Verhältnisse vom Elend hin zu einer selbstbestimmten, würdigen Zukunft.

Sie haben sich von Anfang an insbesondere junger Menschen angenommen. Ihre kleineHilfsorganisation gibt es bald 35 Jahre. Was ist aus den Mädchen und Jungen von damals geworden?

Wir haben wirklich mit den Kleinsten begonnen, die heute als junge Männer und Frauen auf eigenen Füßen stehen und von fremder Hilfe unabhängig sind. Sie arbeiten u. a. auch bei uns als Kindergärtnerin, Lehrerinnen und Lehrer oder haben sichere Berufe, die sie ernähren.

Die schönsten Erfolge, die Sie verzeichnen können?

Natacha als ehemaliges, chancenloses Waisenkind ist Leiterin unserer Projekte in Haiti und verantwortlich für fünfzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 350 Kindern – von der Kinderkrippe bis zum Ende des Studiums.

Unser Erfolg ist die Stabilität in einer Gegend mit Bandenunwesen. Das Projekt ist ein sozial stabilisierender Faktor in der von der UNO definierten „Roten Zone“, in der wir uns ohne Furcht bewegen können.

Was finanzieren Sie mit den nächsten Spenden, die eingehen?

Der Spendeneingang ist zur Zeit extrem dürftig. Im Augenblick kämpfen wir für die Deckung der Fixkosten. Aber auch Ausbau und Instandhaltung der Gebäude sind wichtig. Wir kümmern uns um Studienplätze und Berufsausbildung und schaffen Zukunftsperspektiven, die Fluchtbewegungen ins Ausland verhindern.

Gut ausgebildete junge Menschen aus Haiti, die im Ausland leben, nutzen dem Land wenig. Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen und die jungen Menschen im Land halten. Das ist uns in den letzten Jahren recht gut gelungen.

Bei den nächsten Spenden geht es um vollwertiges Schulessen, Schulmaterialien, Schuluniformen und medizinische Vorsorge sowie Versorgung. Das hohe Montessori-Niveau muss erhalten werden, damit unsere Kinder und Jugendlichen gute Startchancen haben.

Zu HaitiCare e. V.

Die kleine Hilfsorganisation, gegründet von Michael und Barbara Kaasch, setzt jeden gespendeten Euro für die Hilfe vor Ort ein. Kosten für die Verwaltung werden aus eigener Tasche bezahlt. Ein Nachteil kleiner privater Organisationen ist, dass sie keine Mittel haben, um groß auf sich aufmerksam zu machen. Manchmal schaffen sie es in die Medien wie vor ein paar Jahren, als das Ehepaar Kaasch für ihr Engagement mit der „Goldenen Henne“ ausgezeichnet wurde – ein Preis, ausgelobt von der Burda-Illustrierten „Super Illu“, dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und dem Friedrichstadtpalast.

Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben im eigenen Land.

Jede Spende, so Michael und Barbara Kaasch, gibt jungen Menschen in Haiti eine echte Zukunftsperspektive und damit auch ihrem Land. Auf dieser Seite finden sich Beispiele, wie Spenden eingesetzt werden, z. B. in Form eines Ausbildungspakets für 50 Euro, eines Überlebenspakets für ärmste Familien für 30 Euro, eines Medizin-Pakets für 80 Euro:

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HaitiCare e. V.

Commerzbank AG, Berlin
IBAN:  DE70 1004 0000 0877 0000 00

BIC:         COBADEFFXXX

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Eine Antwort

  1. Dieser Verein tut wirklich so viel gutes in Haiti, ich Kenne Herrn Kaasch schon viele Jahre und unterstütze Ihn wenn ich kann. Ich kann nur jedem empfehlen, der sein Spendengeld gut angelegt wissen will, hier zu invetieren!
    Alle Hochachtung vor solschen Menschen, von denen bräuchten wir viel mehr auf dieser Welt:)

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