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Danke sagen: Den eigenen Reichtum erkennen

Für Cicero war die Dankbarkeit „nicht nur die größte aller Tugenden, sondern auch die Mutter aller anderen“. Heute ist sie wichtiger denn je.
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von Oxana Bytschenko

Berg und Sonne
Jeder Tag bietet Momente oder Ereignisse, die sich für Dankbarkeit eignen. Sie müssen nicht groß sein. Foto: avi_acl/pixabay

Sie hat eine starke Kraft und bringt den Fokus auf wirklich wichtige Dinge: die Dankbarkeit. Unzählige Blogs und Bücher beschäftigen sich damit. Zu Weihnachten hat sie Konjunktur. Aber warum sollte man diese Kraft nicht auch in anderen Monaten nutzen? Zumal sie nichts kostet und minimal Zeit erfordert. Gerade jetzt brauchen wir sie mehr denn je, weil die Pandemie uns als Menschen fordert und überfordert.

Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass dankbare Menschen glücklicher, weniger depressiv und zufriedener sind. Sie haben weniger Stress und bessere sozialen Beziehungen. Menschen, die sich bewusst machen, welchen Reichtum sie bereits haben, sind resistenter, brauchen weniger Medikamente und Drogen wie Alkohol. Sie können auch besser schlafen, weil sie weniger grübeln.

Mönch sagt Danke
Ein paar Minuten Zeit reichen, um Danke zu sagen. Foto: swamiananda/pixabay

Danke: Simpel, aber sehr effektiv

Wenn die Dankbarkeit so viele positive Aspekte hat, warum fällt es Menschen so schwer, sie zu praktizieren? Vielleicht, weil man es sich zu kompliziert vorstellt. Dabei braucht es nur etwas Übung. Es muss keine große Sache sein, für die man dankbar ist. Klein anfangen und den Fokus ausweiten, heißt die Devise.

Es kann ein warmes Zuhause sein, wohin man gerade jetzt im Winter aus der Kälte zurückkehren kann. Oder das saubere Wasser, die Heizung und den Strom. Scheinbar einfache Dinge, aber lass sie einmal ausfallen! Dann drehen alle am Rad. Viele Dinge sind uns nicht mehr bewusst, weil wir so gewohnt sind, dass sie immer verfügbar sind. Dass unser Leben so stattfinden kann, wie es stattfindet. Aber ein Leben in einem sicheren Land ist – bisher – kein Standard auf diesem Planeten. Eher eine Ausnahme – und wir haben das Glück, das richtige Land „erwischt“ zu haben. Wenn das kein Grund ist, dankbar zu sein?!

Die Bäckerei als Übungsfeld

Auf dem Weg zur Arbeit bin ich dankbar für Menschen, die mitten in der Nacht aufstehen, damit ich eine Bretzel oder eins von den besonders leckeren und seltenen Mürbehörnchen bekomme. Wenn ich weiterdenke, sehe ich Menschen, die im Sommer den Weizen gemäht haben, um das Mehl herzustellen. Während ich vielleicht im See planschte. Ich trete in die Pedale meines Rads, das aus unzähligen Teilen besteht, die andere Menschen zusammengesetzt haben. Wer sich umschaut und erkennt, was sein Leben erst ermöglicht, sieht eine Masse von Menschen, die dafür sorgen, dass es uns gut geht. Von diesen Gedanken kann man sich durch den Tag tragen lassen.

„Dankbarkeit ist das Gefühl des Staunens“, sagt Robert Emmons, eine der Koryphäen in der Dankbarkeitsforschung. Sie ist ein junges Forschungsfeld. Zwar hat der Philosoph Adam Smith sie bereits im 18. Jahrhundert erwähnt, aber erst vor 22 Jahren begann das systematische Studium der Dankbarkeit – mit der Entstehung der positiven Psychologie. Jedoch gibt es bereits seit 1977 den Tag der Dankbarkeit. Er wird am 21. September gefeiert, initiiert von The United Nations Meditation Group. Am World Gratitude Day sollte Menschen gedankt werden, die sich im Sinne der UN-Charta für den Geist der globalen Gemeinschaft eingesetzt haben. Aber auch Menschen im privaten Umfeld.

Starkes Selbstbewusstsein und Rituale

Pusteblume in Herzform
Wer einmal damit anfängt, erkennt immer mehr Dinge, für die man dankbar sein kann. Foto: Kranich17

Die Dankbarkeit stärkt das Selbstbewusstsein, weil wir dann nicht mehr abhängig sind von Dingen, die wir meinen, haben zu müssen. Von Menschen, die wir meinen, beeindrucken zu wollen. Es befreit uns vom Neid auf die Errungenschaften anderer Menschen, weil wir uns auf uns selbst besinnen, auf das, was wir haben.

Wie lässt sich Dankbarkeit konkret umsetzen? Drei Tipps könnten helfen:

  1. Jeden Tag schreibt man auf einen kleinen Zettel, wofür man dankbar ist. Faltet diesen und wirft ihn in ein Glas. Bis Jahresende sollte sich eine Menge an Zetteln angesammelt haben. Dadurch wird einem der eigene Reichtum noch einmal richtig bewusst.
  2. Der Klassiker: ein Dankbarkeitstagebuch. Kurze Sätze oder ausführliche Geschichten – die Länge ist jedem Menschen selbst überlassen. Aber Studien haben nachgewiesen, dass Menschen, die sich Zeit dafür nehmen, weniger anfällig für Depressionen und psychisch stabiler sind.
  3. Statt eines Tagebuchs reicht die eigene Hand: eine Faust machen und für jeden Finger etwas finden, wofür man heute dankbar ist. Dieser darf die Faust verlassen. Psychologin Elsbeth Martindale empfiehlt: „Wenn Sie mal wieder unzufrieden sind oder einen Motivationskick brauchen, zählen Sie einfach Ihre Finger durch und erinnern Sie sich an schöne, befriedigende und ermutigende Dinge in Ihrem Leben.“

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Ein P.S. von Isolde Hilt

Ein Danke für euch!

Anlässlich unseres 5. Geburtstages haben wir noch ein Danke für euch. Das liegt schon deshalb nahe, weil unsere Kollegin Oxana ein zauberhaftes Buch geschrieben hat, das sich mit Dankbarkeit befasst und erst seit ein paar Tagen erhältlich ist. Ein fein illustriertes Kinderbuch, das auch Erwachsene begeistert! Kinderbuch „Komische Wesen – eine kleine Geschichte über Dankbarkeit“

„Das Feedback meiner Leser*innen bestätigt, dass Danken ein Thema unserer Zeit ist – und bisher unterschätzt. Einige Familien haben nach dem Lesen sogar kleine Rituale eingeführt, bei denen sie kurz aufzählen, wofür sie heute dankbar sind. Eine schöne Vorstellung.“

Das finden wir auch. Und deshalb verlosen wir gerne zwei Bücher inklusive Komische-Wesen-Goodie-Bag. Wer gewinnen möchte, schreibe uns bitte bis einschließlich 6. Februar 2022 eine E-Mail an toitoitoi@goodnews-for-you.de – Stichwort „Komische Wesen“. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen wir toi, toi, toi!

 

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