von Renata Hoffmann
Das kennst du vielleicht auch: Jetzt hat es dich doch erwischt
Obwohl du Menschenansammlungen möglichst fern bleibst, dir öfter als sonst die Hände wäschst und deine Nasenschleimhäute mit Salzwasserspülungen feucht hältst. Obwohl du dich mit viel Obst und Gemüse – vor allem mit Kohlsorten oder auch Gewürzen wie Ingwer, Zimt und Knoblauch – ernährst und auf Vitamine und Mineralstoffe achtest. Du gehst an die frische Luft, selbst wenn es kalt ist, bewegst dich ausreichend und Stress vermeidest du, so weit es geht. Die kleinen Viren haben dich jetzt doch aufgespürt.
Was tun bei einem grippalen Infekt?
Ein grippaler Infekt, eine „gewöhnliche“ Erkältung, macht sich wie folgt bemerkbar: Die Nase beginnt zu fließen, im Hals kratzt es und der Hustenreiz lässt nicht lange auf sich warten.
Sobald ich solche ersten Anzeichen wahrnehme, greife ich zum Schüsslersalz Nr 3 – Ferrum phosphoricum. Ist das Sekret aus der Nase bereits weißlich, nehme ich Nr 4 (Kalium chloratum). Wenn die Sekrete sich bereits festgesetzt haben und stocken, gehört auch Schüssler-Salz Nr. 6 (Kalium sulfuricum) dazu.
Ist die Nase bereits verstopft, inhaliere ich Wasserdampf: den Kopf über eine große Schüssel mit kochendem Wasser halten und mit einem großen Tuch zudecken. Ich kann die Wirkung noch unterstützen, in dem ich dem heißen Wasser Thymian, Kamille oder Salbei zugebe.
Kratzt und schmerzt der Hals, kann ich mit Salzwasser oder abgekühltem Salbeitee gurgeln. Kommt Heiserkeit dazu, hilft ein entzündungshemmender Quark-Wickel. Dieser sollte nur von Ohr zu Ohr reichen (die Halswirbelsäule aussparen) und mit einem Schal fixiert werden. Auch eine in Scheiben geschnittene Bio-Zitrone kann so wertvolle Hilfe leisten.
Abends mache ich mir einen heißen Lindenblütentee, wenn möglich mit Holunderblüten ergänzt, dazu frisch gepresster Zitronensaft, gesüßt mit etwas einheimischem Honig. Von diesem Tee einen Liter zubereiten und ihn so warm als möglich trinken. Tipp! Früh schlafen gehen, weil der Körper Ruhe braucht, um sich selber zu heilen.
Was mache ich bei Husten?
Sitzt der Husten schon etwas tiefer, mache ich mir noch einen Kartoffelwickel, den ich auf die Brust lege. Bitte unbedingt beachten! Frisch gekochte und zerdrückte Gschwellti immer zuerst an der Innenseite des Oberarms auf Temperatur prüfen, bevor der Wickel auf den Brustkorb gelegt wird. Dann den Oberkörper noch mit einem zusätzlichen (Woll-) Tuch umwickeln.
Und wenn es doch die Grippe ist?
Treten plötzlich Symptome wie hohes Fieber, Husten, Schnupfen, Gelenkschmerzen und Schüttelfrost auf, hat man einen Grippevirus erwischt.
Auch in diesem Fall heißt es, viel trinken: Tee aus Linden-, Holunder- und Mädesüßblüten, mit Zitrone und mit Honig gesüßt. Verdünnte Obstsäfte, zwischendurch auch einmal eine warme Boullion sorgen für etwas Abwechslung. Essen mag man dann eh nicht wirklich, höchstens saftige leichte Kost – wenn möglich gekocht, um dem Körper die Energie zur Verdauung nicht zu entziehen.
Schmerzen die Ohren, versprechen Zwiebelwickel Linderung. Eine rohe Zwiebel klein schneiden, leicht erwärmen, in ein kleines Tuch wickeln, bei angenehmer Temperatur aufs Ohr legen und mit einer Mütze oder einem Schal fixieren. Etwa eine Stunde einwirken lassen, eventuell wiederholen.
Das Fieber steigt
Steigt das Fieber über 38,5 Grad Celsius, sind Essig-Wadenwickel angebracht. Dazu tränke ich Tücher mit einem Wasser-Obstessig-Gemisch (ca. 1 : 1) und wickle sie ausgewrungen um die Waden. Darüber ein wärmendes Frotteetuch legen und etwa 20 Minuten einwirken lassen. Zwei- bis dreimal wiederholen. Ganz wichtig! auf warme Füsse und auch warme Hände achten, sonst mit Bettflaschen nachhelfen!
Schmerzen mich meine Gelenke und Glieder, kann ein 15-minütiges, 38 Grad warmes Bad Linderung bringen, dem ätherische Öle wie Eukalyptus, Fichte oder Thymian beigemischt wurden. Wichtig ist, dass ich kein Fieber habe und mich anschließend ins Bett lege, um auszuruhen. Und viel trinken!
Noch eine Empfehlung
Erkältungen kann man meist selber ganz gut behandeln. Sollten sich die Symptome bei einer Grippe nach vier bis fünf Tagen trotz Ruhe und Pflege verstärken, kann unter Umständen ein Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin erforderlich werden.
Renata Hoffmann, Naturheilpraktikerin
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