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Deutscher Alpenverein:
Klimaneutral bis 2030

Der größte deutsche Bergsportverein hat sich viel vorgenommen. Derzeit läuft die Bilanzierung der Emissionen.
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von Kristin Frauenhoffer

Bedrohtes Idyll: Um den Naturraum Alpen zu bewahren, unternimmt der DAV einiges.

Wie schön sind doch die Berge. Und wie bedroht. Der Klimawandel ist in den Alpen vielerorts schon deutlich spürbar. Und weil es bei der Betätigung in den Bergen sowie beim Klimaschutz um das Aktivsein und -werden geht, hat sich der Deutsche Alpenverein (DAV) nun Großes vorgenommen. Auf der Hauptversammlung im Oktober 2021 beschlossen die Mitglieder, bis 2030 klimaneutral werden zu wollen.

Was bedeutet klimaneutral?

Das Europäische Parlament erklärt es so: „Klimaneutralität bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen.“ Diese so genannten Kohlenstoffsenken sind zum Beispiel Wälder, Böden und Ozeane. Die EU hat sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 gesetzt. Der DAV möchte damit zügiger vorankommen.

Emissionen erfassen und dann soweit wie möglich vermeiden

Dafür werden seit diesem Jahr in den verschiedenen Sektionen des Vereins deutschlandweit so genannte Emissionsbilanzierungen durchgeführt. Der Verein möchte alle entstehenden Emissionen erfassen, um diese über die nächsten Jahre schrittweise zu reduzieren. Am Ende sollen soweit wie möglich Emissionen vermieden werden. Der DAV folgt dabei dem Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“.

Für die Bilanz müsse viel erfasst und aufbereitet werden, vor allem die zahlreichen Touren und Kurse, Gruppentreffen und Gruppenaktivitäten, sagt Rainer Donhauser, der bei der Sektion Regensburg für den Klimaschutz verantwortlich ist. Das sei erst einmal viel Arbeit. „Parallel suchen wir erste Ideen, um da, wo wir besonders viel CO2 erwarten – etwa im Bereich Mobilität – etwas zu ändern“, ergänzt er.

Das Ziel: Ohne Auto in die Berge

Das ist auch der Bereich, bei dem sich der Verein und generell viele bergsportaffine Menschen immer wieder Kritik gefallen lassen müssen. Denn ein Großteil der Besucher*innen reist immer noch mit dem privaten Auto an. Es ist aber auch gar nicht so einfach, mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Berge zu kommen. Und wenn es doch geht, dann zumeist so umständlich, dass man dann doch lieber schnell ins Auto steigt. Der Alpenverein scheint sich hier seiner Verantwortung bewusst zu sein und möchte das Problem nun gezielt angehen. In Regensburg gibt es deshalb beispielsweise einen Aufruf an alle Mitglieder, Vorschläge zu schönen Touren in der Nähe einzureichen, die bequem mit Bus und Bahn zu erreichen sind.

Eine kostenlose Hüttenübernachtung bei Anreise mit Bus und Bahn

Und für alle seine Mitglieder deutschlandweit haben sich die Klimaschutz-Verantwortlichen des Vereins eine besondere Idee einfallen lassen. Derzeit kann man auf etlichen Alpenvereinshütten eine kostenlose Nacht genießen, wenn man nachweislich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist. Die Aktion „Freie Nacht fürs Klima“ läuft noch bis Ende 2022.

Mit kleinen Schritten zum Erfolg

Nach der Bilanzierung folgt dann das konkrete Umsetzen von Maßnahmen, um klimaneutral zu werden. Dafür hat der DAV einen Klimafonds eingerichtet, in den pro Mitglied ein Euro des Mitgliedsbeitrags fließt. Damit werden Pilotprojekte in den einzelnen Sektionen finanziert, bei denen Emissionen eingespart werden können. Konkret verzichtet der Verein seit diesem Jahr bereits auf Flüge mit einer Luftlinie unter 1.000 Kilometer und bezieht in allen Einrichtungen mit Netzanschluss zertifizierten Ökostrom.

Es ist ein wichtiges Zeichen, das der Bergsportverein mit seiner Aktion setzt. Schließlich ist sein Hauptziel heute nicht mehr die Erschließung der Berge und ihrer Natur, sondern deren Bewahrung. Ganz wie beim Bergsteigen werden dafür Schritt für Schritt Maßnahmen umgesetzt. Und am Ende stehen dann hoffentlich alle auf dem Gipfel der Klimaneutralität.

Mehr zum Klimaschutz beim Alpenverein erfahrt ihr hier.

 

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