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Die neue Augenklinik der Christoffel-Blindenmission in Tansania

Die CBM operiert blinde Kinder und Erwachsene in armen Ländern, um ihre Lebenssituation zu verbessern – gemeinsam mit Partnern vor Ort. Die neue Augenklinik am Viktoriasee in Tansania ist ein gelungenes Beispiel dafür.
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Interview: Uta-Caecilia Nabert

Die neue Augenklinik am Bugando Medical Center (BMC) in Mwanza, Tansania

Was für ein Geschenk, wenn man sehen und sich frei bewegen kann! Uta-Caecilia Nabert war in der neuen Augenklinik am Bugando Medical Center (BMC) vor Ort. Erbaut hat das dreistöckige Gebäude die Christoffel-Blindenmission (CBM) – in Kooperation mit der Stiftung der Deutschen Lions und der Stiftung RTL. Nun können in Mwanza deutlich mehr blinde Menschen und vor allem auch Kinder behandelt werden. Die Klinik ist die einzige in der Region rund um den Viktoriasee und eine von ganz wenigen in Tansania. Dafür sorgen speziell in Kinderaugen-Heilkunde ausgebildete Ärztinnen und Ärzte. Nachfolgend ein Interview mit dem Leiter der neuen Augenabteilung am BMC, Dr. Christopher Mwanansao, einstiger Stipendiat der Christoffel-Blindenmission und Präsident der Ophthalmologischen Gesellschaft von Tansania.

 

Dr. Mwanansao, was hat sich geändert, seit sie vom Haupthaus des BMC in die neue Klinik gezogen sind? 

Dr. Christopher Mwanansao

Früher hatten wir vier Räume und mussten uns den Operations-Saal mit anderen Stationen teilen. Nun steht uns ein ganzes Gebäude mit drei Stockwerken zur Verfügung. Es gibt mehrere Behandlungszimmer und nicht nur das: Alle Räume sind mit modernen Geräten ausgestattet, das heißt, wir können viel besser Diagnosen stellen und insgesamt effizienter arbeiten. Die CBM hat an alles gedacht, auch an zwei Operations-Säle, so dass wir nun drei Patienten gleichzeitig operieren können.

Das ist auch nötig, denn der Zulauf ist enorm. Schon jetzt operieren wir monatlich mehr als 160 Patienten und behandeln wöchentlich rund 1.400 Menschen in der Sprechstunde. Früher waren es maximal 420. Und jeden Tag werden es mehr Patienten. Die Region mit ihren 16 Millionen Einwohnern ist noch immer medizinisch unterversorgt.

Werden die Patienten auch nach Deutschland geflogen, um sie zu behandeln?

Das ist gar nicht nötig. Der beste Beweis dafür ist die neue Augenklinik des BMC: Alles ist hell, modern und sauber. Für jedes Stockwerk haben wir eigens eine Fachkraft bestimmt, die regelmäßig putzt. Der Standard ist sehr hoch, das macht sich auch im Detail bemerkbar. Unter anderem gibt es zwei Stromkreisläufe, einer davon ist ein Sicherheitskreislauf. Ihn erkennen wir an den roten Steckdosen, an die wir alle teuren, hochsensiblen Geräte anschließen. Kommt es zu Stromausfällen oder Energie-Spitzen, werden sie nicht beschädigt und fallen auch während der Operationen nicht aus.

Dr. Heiko Philippin, Arzt bei der Christoffel-Blindenmission, zu Besuch in der neuen Augenklinik: Er ist beeindruckt, als er u. a. erlebt, wie vier kleine Patienten nach ihrer Augen-OP durch seine ehemaligen Schüler*innen wieder sehen können. Hier im Gespräch mit Kinderaugenärztin Dr. Evarista Mgaya, die er ausgebildet hat.

Sind die Zeiten der Außeneinsätze in den Dörfern nun vorbei?

Vor der Fertigstellung des Gebäudes ist jährlich ein Kollege von der 800 Kilometer entfernten Kilimanjaro-Region hierhergeflogen und hat drei Wochen lang 200 Kinder mit Grauem Star operiert. Nun fahren wir von hier aus raus in die Dörfer, um Erkrankte zu besuchen. Immer mehr Menschen kommen auch zu uns, denn wir haben ja täglich geöffnet. Doch nicht alle schaffen es, denn sie können sich nicht die Fahrtkosten, geschweige denn die Behandlung leisten. Oder sie haben noch nie von uns gehört. Also schwärmen wir regelmäßig aus, um Bedürftige zu finden. Langfristig möchte ich einen Kurzlehrgang für Krankenschwestern und -pfleger einrichten, in dem sie zu Hilfskräften in der Augenheilkunde ausgebildet werden. Der Kurs dauert drei Monate und befähigt sie, in ihren Dörfern Augenkrankheiten zu erkennen, so dass sie die Betroffenen zu uns schicken. Kleinere Augenkrankheiten können sie direkt vor Ort behandeln.

Wöchentlich werden rund 1.400 Menschen in der Sprechstunde in der neuen Augenklinik am Bugando Medical Center behandelt.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Zunächst einmal möchte ich mich für das bedanken, was war: Ich danke den Spenderinnen und Spendern der CBM von Herzen für all das, was sie in den vergangenen Jahren für uns getan haben. Wenn ich an die Zukunft denke, möchte ich, wie eben erwähnt, Fachpersonal ausbilden. Der Bedarf in der Bevölkerung ist riesig, wir brauchen viel mehr Augenärztinnen und -ärzte sowie Krankenschwestern. Deswegen möchte ich an der medizinischen Fakultät der Bugando-Hochschule einen Masterstudiengang für Augenärzte einrichten. Die Schwerpunkte sollen künftig auf Kinderaugenheilkunde, Netzhautchirurgie, Grünem Star und Hornhaut-Erkrankungen liegen. Ich hoffe, dass die CBM auch in Zukunft an unserer Seite ist.

 

Mehr Informationen zur Arbeit der Christoffel-Blindenmission (CBM) und wie man unterstützen kann:

https://www.cbm.de/

 

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