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Ein Rauchmelder kann Leben retten. Und was macht er noch?

Rauchmelder ist nicht gleich Rauchmelder. Es gibt sie auch mit Sprachmodul und Kamera.
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von Christine Deger

 

In Neubauten sind sie schon lange Pflicht. Seit 1. Januar 2018 müssen Rauchmelder in Bayern nun auch in Altbauwohnungen installiert sein. Berlin, Brandenburg und Thüringen ziehen in den nächsten Jahren nach. Die einzige Ausnahme bildet Sachsen, das nur für Neubauten Rauchmelder vorschreibt. Das kleine runde Etwas ist an der Decke in Wohnhäusern, Wohnungen, Ferienwohnungen, Beherbergungsbetrieben, Hütten, Gartenlauben, in Fluren mit gesonderter Brandlast (z. B. mit Elektrogeräten) anzubringen.

Ist so ein Rauchmelder ausschließlich ein Segen? Das Ding piepst nicht nur, sondern ist ein microprozessgesteuertes Analysegerät. IT-Security-Expertin Christine Deger hat sich so ihre Gedanken gemacht…

 

So ein Rauchmelder piepst nicht nur

Kurz vor Weihnachten gaben die bei mir in der Wohnung installierten Rauchmelder seltsame Geräusche von sich. Sie piepsten alle paar Minuten. Nach dem Lesen der Gebrauchsanleitung (die gab es gratis mit der Installation) war mir klar: Batterien austauschen.

Ich untersuchte die Rauchmelder gründlich und stellte fest, dass ich die Batterie nicht selbst auswechseln kann. Dazu musste der Kundenservice vor Ort kommen. Dies dauerte einige Tage. Das Piepsen war nicht anders zu beenden, als die Melder von der Platte abzuschrauben. Somit war ich also schutzlos, was die Rauchmeldung im Falle eines Feuers anging. Und im Zweifel kommt die Feuerwehr erst dann, wenn die Flammen aus der Wohnung schlagen.

Beim Anzünden der Kerzen am Weihnachtsbaum war ich besonders vorsichtig. Irgendwie war es in diesen Tagen ein komisches Gefühl, so ohne diesen Schutz zu sein. Es ist schon beruhigend zu wissen, dass mich so ein Gerät in der Wohnung bei Rauchentwicklung warnt.

Doch was machen diese Rauchmelder sonst noch so? Ich habe recherchiert und war erstaunt, was ich so alles herausfand…

 

Wenn der Rauchmelder mit dir spricht

Bereits 2015 legten Mieter beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen „Spionage-Rauchmelder“ ein. Die Bedenken richteten sich an Raumüberwachung durch Rauchmelder mit einem Sensor. Per Funk oder Ultraschall überwacht dieser Sensor die Bewegungen von Personen im Raum. Die Daten werden gesammelt und können aus dem Gerät ausgelesen werden.

Weiter gibt es Modelle mit einem Sprachmodul. Diese können überwachen, ob in einer Nichtraucherzone Rauch aufkommt und Personen darauf hinweisen, dass das Rauchen in diesem Areal nicht erlaubt ist. Das heißt, Sie stehen zum Beispiel in dieser Zone und plötzlich ertönt eine Stimme aus dem Off, die Sie auf ihr Fehlverhalten hinweist.

 

Rauchmelder mit eingebauter Kamera

Foto: Isolde Hilt

Für noch mehr Kontrolle sorgen Rauchmelder mit eingebauter Kamera. Die Kamera ist auf den ersten Blick nicht sichtbar, weil sie zum Beispiel durch einen Aufkleber gut getarnt ist. Nach der Anbringung wird die Kamera konfiguriert. Sie erhält eine IP-Adresse und ist dann über das Internet ansteuerbar. Wohnräume lassen sich so komplett überwachen. Die Installation einer Kamera dient etwa dazu, eine Ferien-Immobilie, die geographisch weiter entfernt liegt zu überwachen. Der Besitzer hat von Zuhause aus das Objekt im Blick und kann schnell reagieren, sollte jemand einbrechen. Die installierte Kamera bzw. das System alarmiert unter Umständen auch direkt die Polizei oder die Feuerwehr.

Fazit: Es gibt unterschiedliche Rauchmelder, die einen unterschiedlich intensiv erfassen können. Wer etwa Vertrauliches zu besprechen hat, das nur für wenige Ohren bestimmt ist, sollte vielleicht besser einen Spaziergang unternehmen.

 

Christine Deger, Expertin für Cybersecurity

Mehr Infos zum Thema IT-Sicherheit bei changeboxx.de

 

 

 

 

 

 

 

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