von Petra Bartoli y Eckert
Ich liebe Gehen! Meine good news for you-Kollegin Krissi findet, Gehen bedeutet quasi Stillstand und sie ist viel lieber schnell mit dem Fahrrad unterwegs. Für mich hingegen hat Gehen genau das richtige Tempo: schnell genug, um voranzukommen, langsam genug, damit die Seele hinterherkommt. Gehen macht mich glücklich.
„Schritt für Schritt zu mehr Glück“ – das klingt schon beinahe esoterisch. Dabei handelt es sich aber um eine höchst wissenschaftliche Erkenntnis: Die 2020 veröffentlichte Studie „Auswirkungen von Bewegung auf die Gesundheit“ des Zentrums für Sportwissenschaft und Universitätssport in Wien bringt es auf den Punkt: „Regelmäßige Bewegung trägt sowohl zum Erhalt als auch zur Verbesserung des Gesundheitszustandes bei und ist für die menschliche Entwicklung über die gesamte Lebensspanne des Menschen wichtig.“
Gehen ist heilsam und inspirierend
Wenn zu Bewegung noch das Naturerlebnis dazukommt, ist der Nutzen umso höher. Das haben mehr als 100 Studien weltweit belegt. Durch Gehen in der Natur werden Areale im Gehirn besser durchblutet, die für Entspannung zuständig sind. Eine Studie der Universität Michigan von 2019 kommt zu der Erkenntnis, dass bereits ein Spaziergang von 20 Minuten den Stresslevel erheblich senkt. Sogar Angstzustände und Depressionen bessern sich.
Für mich als Autorin ist das Gehen darüber hinaus auch eine wertvolle Inspirationsquelle. Wenn ich mit einem Text feststecke, dann hilft mir das Gehen, auf neue Ideen zu kommen. Das gilt auch bei Fragen, die mich umtreiben oder bei Problemen, die ich lösen möchte: Im Gehen bewegen sich nicht nur meine Beine. Auch meine Gedanken gehen spazieren und nicht selten komme ich dabei auf neue, ungewöhnliche Lösungen.
Gehen in der Natur stimuliert alle Sinne
Ich nutze tatsächlich jede freie Zeit, um zu Fuß unterwegs zu sein. Besonders gerne gehe ich in die Berge. Aber auch Weitgehen mag ich sehr. Wenn ich außerplanmäßig einen Tag frei habe, kann es schon mal vorkommen, dass ich zu Fuß in die nächste, knapp 30 Kilometer entfernte Stadt gehe. Bei all diesen Wegen fällt mir immer wieder auf: Meine Sinne sind geschärft, wenn ich im Geh-Tempo in der Natur unterwegs bin. Ich lasse bewusst das Handy in der Tasche. Ich nehme mir Zeit, um dem Gesang der Vögel zu lauschen. Sehe Schmetterlingen oder Libellen nach. Oder schnuppere den Geruch von Heu, Brennnesseln oder Kamille.
Hierzu gibt es übrigens auch wissenschaftliche Belege: Wandern und Spazierengehen fördern die Konzentration. Das Gehirn wird mit mehr Sauerstoff versorgt, es gibt vielfältige Eindrücke, die alle Sinne positiv ansprechen. Und das Gehirn ist – anders als bei „multimedialer Überforderung“ – auf angemessene Weise gefordert.
Gehen sorgt für gute Laune
Nach meinen langen Spaziergängen in der Natur bin ich immer gut drauf. Denn die gleichförmige, langsame Bewegung draußen hebt meine Laune. Gehen in der Natur wirkt wie ein Stimmungsaufheller. Das machen sich übrigens seit Februar 2022 ein besonderes Angebot in Kanada zu Nutze: Registrierte Mediziner*innen oder Psycholog*innen dürfen eine sogenannte „Park-Verschreibung“ ausstellen. Hier wird Patientinnen und Patienten ein Spaziergang durch einen Nationalpark verordnet – durch das offizielle Rezept ist der Eintritt in den Park kostenlos.
Wer sich körperlich nicht so fit fühlt, kann übrigens dennoch vom Aufenthalt in der Natur profitieren. Selbst Menschen, die mit dem Rollstuhl in die Natur gefahren werden oder sich auf eine Wiese oder eine Bank im Wald setzen, erleben eine positive Wirkung. Also nichts wie raus! Am besten mehrmals pro Woche. Ich wünsche euch gute Wege und viel Freude beim Gehen!
Weitere Infos zu Petra Bartoli y Eckert findet ihr unter https://petra-bartoli.de/
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