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Glutenfrei, vegan und Rohkost: Was ist daran so gesund?

„Ich glaube, dass wir Menschen zu oft glutenhaltige Speisen zu uns nehmen und unseren Körper damit überfordern“, ist sich Heilpraktiker Maik Hausmann sicher. In seinen Kursen zeigt er, wie man sich gesünder ernähren kann.
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Interview: Isolde Hilt

Sieht aus wie echter Blauschimmelkäse, ist jedoch eine vegane und leckere Alternative.

Mit seinem Namen lässt sich ein schönes Wortspiel kreieren, seit er sich auch mit Ernährung befasst: Hausmann’s Kost. Maik Hausmann ist Heilpraktiker. Alles, was mit Gesundheit zu tun hat, ist von Berufs wegen schon sein Thema. Die Glutenunverträglichkeit eines Freundes gab den Anstoß, sich noch mehr mit dem Thema „Ernährung“ auseinanderzusetzen. Inzwischen gibt Maik auch Kurse, wie man vegane Backwaren herstellt, mit Rohkost gehobene Küche serviert oder veganen Käse produziert. Eine Anregung, seinen Speiseplan zu erweitern.

 

Mit welchen Nahrungsmitteln bist du aufgewachsen? Was gab es bei dir zuhause zu essen?

Bei uns gab es relativ viel ungesunde Nahrungsmittel, zum Beispiel Eistee, Fertigprodukte oder Günstiges wie abgepacktes Brot. Ich habe damals schon mit großen Augen beim Kochen und Backen zugeschaut, kann mich aber nicht daran erinnern, dass das Essen mit Liebe zubereitet worden wäre. Das war eher etwas, das getan werden musste.

Du bietest Kurse zum Thema „Glutenfrei • Vegan • Rohkost“ an. Bist du inzwischen Veganer?

Nein, ich mag mir keinen Stempel aufdrücken bzw. mich für Schwarz oder Weiß entscheiden. Vielleicht treffe ich bei meiner nächsten Bulgarienreise in den Bergen wieder auf eine alte Frau, die selbst gemachten Schafsjoghurt verkauft. Dann will ich bunt sein und den Joghurt voll und ganz genießen.

Ich ernähre mich soweit als möglich pflanzenbasiert und verzichte weitestgehend auf tierische Produkte – aufgrund ethischer und ökologischer Prinzipien. Es ist aber auch kein Tabu für mich, einmal Käse oder ein Ei zu essen, wenn auch eher selten.

Ich finde es auch nicht so leicht, sich als Veganer gesund und vollwertig zu ernähren. Man muss sich schon umfassender mit veganer Ernährung auseinandersetzen, um alle wichtigen Nährstoffe zu erhalten. Zum Beispiel wird meiner Erfahrung nach die regelmäßige Proteinzufuhr unterschätzt. Wichtige Hülsenfrüchte sind leider auf den Speisekarten der Gastronomie eher selten zu finden, dabei sind diese so gesund und enthalten sehr viel Proteine. Perfekt für Veganer*innen, ideal für fast alle. Ich liebe es, über den Tellerrand zu schauen und zu zeigen, wie vielseitig, köstlich und kreativ eine pflanzenbasierte Ernährung sein kann.

Was hat dich dazu veranlasst, deine Ernährung zu überdenken?

Anlass dazu war die Gluten-Unverträglichkeit eines Freundes. Er hatte fast täglich unerträgliche Kopfschmerzen und immer wieder Bauchbeschwerden. Als er das Gluten aus seiner Ernährung gestrichen hatte, waren seine Beschwerden komplett verschwunden.

Ich selber habe auch eine Gluten-Sensitivität. Nachdem ich glutenhaltige Lebensmittel weggelassen habe, hat sich mein Hautbild sehr gebessert. Das waren meine Schlüsselerlebnisse. So habe ich, zusätzlich zu meiner Heilpraktiker-Ausbildung, angefangen, mich mit bewusster und gesunder Ernährung zu beschäftigen. Vegan und glutenfrei ist für viele Menschen ein wichtiges Thema.

Was ist Gluten?

Am besten selbst backen, denn dann kennt man auch die darin enthaltenen Zutaten.

Ich möchte vorausschicken, dass ich nicht grundsätzlich ein Gegner von Gluten bin und es auch andere Ursachen haben kann, warum jemand das eine oder andere Brot nicht verträgt. Gluten ist, vereinfacht gesagt, eine Eiweißverbindung aus Prolaminen, Glutaminen und Wasser. Diese Prolamine und Glutamine stecken zum Beispiel in Weizen und Dinkel. Bei der Brotherstellung verbinden sich diese mit Wasser und es entsteht Gluten – ein Kleberweiß. Dieser hat den Vorteil, dass „normale“ Brote schön fluffig und nicht krümelig werden.

Warum vertragen viele Menschen Gluten nicht? Wie wirkt sich diese Unverträglichkeit aus?

Dazu gibt es verschiedene Ansichten … Ich glaube, dass wir Menschen zu oft glutenhaltige Speisen zu uns nehmen und unseren Körper damit überfordern: zum Beispiel morgens Semmeln, mittags Pasta, abends Pizza. Und dann gibt es noch den Unterschied zwischen einem traditionellen Sauerteig, bei dem die meisten verdauungshemmenden Stoffe aufgrund der langen Ruhezeit abgebaut werden, und einem schnellen Brot, das durch Zusätze keine längere Ruhezeit bekommt. Letzteres kann dazu führen, dass der Körper das Brot nicht gut verträgt und man zuerst an eine Gluten-Unverträglichkeit denkt.

Glutenfreies Brot mit Kürbissen

Sofern man auf Gluten reagiert, unterscheidet man zwischen einer Unverträglichkeit und einer Allergie. Bei der Autoimmunkrankheit „Zöliakie“ sieht der Körper das Gluten als Allergen und greift die Eiweißverbindung an. Dabei kann es unter anderem zu Darmschädigungen kommen. Betroffene spüren das bereits bei Spuren von Gluten. Bei der Unverträglichkeit bzw. Gluten-Sensitivität reagiert man meist erst auf größere Mengen an Gluten und hat dann unterschiedliche Symptome wie Verdauungsprobleme und Kopfschmerzen.

Das ist nur eine vereinfachte Erklärung zum Thema „Gluten“. Wer betroffen ist oder sein könnte, sollte sich bitte an eine*n Arzt, Ärztin oder Heilpraktiker*in wenden.

Was ist der Vorteil veganer Nahrungsmittel?

Eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung richtet sich vor allem gegen die Massentierhaltung und schont die Umwelt. Ich bin davon überzeugt, dass sich eine pflanzenbasierte Ernährung äußerst positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirkt. Das ist ausschließlich meine persönliche Meinung.

Es gibt aber auch Studien, die einige Vorteile bestätigen: Das Risiko für Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei veganer Ernährung geringer. Der Body-Mass-Index ist meist niedriger. Vegane Ernährung hat möglicherweise krebsschützende Funktion.*

Wie hat sich diese Ernährungsweise auf dich persönlich ausgewirkt? Welche Veränderungen nimmst du wahr?

Ich habe lange unter trockener Haut und starker Akne gelitten. Mein Hautbild ist sehr viel besser. Mein Allgemeinbefinden und meine Verdauung sind sehr gut. Ich bin sehr selten krank, höchstens ein bis drei Tage pro Jahr, und ansonsten immer fit.

Glutenfrei und vegan bedeutet nicht automatisch gesund. Was meinst du damit?

Niko Rittenau hat in seinem Bestseller-Buch „Vegan-Klischee Ade!“ passend geschrieben: „Jede vollwertige, rein pflanzliche Ernährung ist auch eine vegane Ernährung. Aber nicht jede vegane Ernährung ist auch eine vollwertige, rein pflanzliche Ernährung.“ Was meint er damit? Es ist durchaus möglich, mit Fertigprodukten, Lebensmitteln mit Zusatzstoffen etc. vegan, aber auch glutenfrei zu leben. Diese bekommt man mittlerweile in fast jedem Supermarkt. Doch dadurch habe ich mich zwar vegan und glutenfrei ernährt, aber keinesfalls ausgewogen und vollwertig.

Für mich bedeutet gesunde, vollwertige, vegane und glutenfreie Ernährung, den Inhalt seiner Nahrung zu kennen sowie selber zu kochen und zu backen. Zusätzlich achte ich darauf, ökologische, faire und regionale Produkte zu benutzen.

Inzwischen bist du auch noch Rohkostkoch. Was sind die Vorteile von Rohkost?

Ja, ich bin sehr glücklich über die RAW-Chef Ausbildung bei meinem lieben Freund Boris Lauser. Es ging mir dabei gar nicht so sehr darum, mich komplett mit Rohkost zu ernähren, sondern noch mehr über Lebensmittel zu erfahren. Die Rohkost bietet den großen Vorteil, dass viele Nährstoffe und Enzyme erhalten bleiben. Rohkost hat nichts mit langweiligen kalten Möhrchen zu tun. In der Ausbildung lernt man, wie man keimt, dörrt, fermentiert etc., um am Ende Rohkost auf Gourmet-Niveau zubereiten zu können.

Rohkost vertragen aber nicht alle, oder?

Die Frage hinsichtlich Verträglichkeit wird sehr oft gestellt. Auch erklären mir viele, dass sie keine Hülsenfrüchte essen, weil sie sie nicht gut vertragen. Meiner Erfahrung nach hat das zum einen viel mit der Zubereitung zu tun: Wurde das Lebensmittel gekeimt, eingeweicht etc.? Zum anderen gewöhnt sich fast jeder Körper nach einer kurzen Umstellung an die neue Ernährung und kommt damit sehr gut zurecht.

Du stellst auch veganen Käse her. Woraus besteht dieser? Schmeckt er wie normaler Käse?

Ja, dies war auch Teil der Raw-Chef-Ausbildung. Um rechtlich korrekt zu bleiben, muss es eher „vegane Alternative zu Käse“ heißen. In meinen Kursen zeige ich die Herstellung einer fermentierten Käse-Alternative aus Cashews. Dabei wird die Cashew-Masse mit Kulturen fermentiert. Danach wird mit Kräutern oder Gewürzen abgeschmeckt und mehrere Stunden gedörrt. Am Ende hat man ein Produkt mit einem würzigen, „käsigen“ Geschmack. Je nach Dauer der Lagerung wird die Käse-Alternative immer fester.

Bei der Alternative zu Camembert und Blauschimmelkäse kommt der Geschmack von den Schimmelkulturen; diese Käse-Alternativen schmecken toll.

Noch etwas, das man bei seiner Ernährungsweise berücksichtigen sollte?

Ja, Essen soll glücklich machen! Man sollte sich schon über das, was man isst und wie sich das auswirkt, im Klaren sein. Man sollte aber keine Essstörungen hervorrufen, indem man sich von morgens bis abends Gedanken über das Essen macht.

 

Maik Hausmann gibt sein Wissen gerne weiter. In seinen Seminaren lernt man, wie man glutenfreies Brot und Kuchen backt, ein veganes Frühstück in verschiedenen Variationen zubereitet oder seinen eigenen Käse herstellt. Anfragen senden an: hausmann@heilpraktiker-burglengenfeld.de

 

* Quelle: https://proveg.com/de/5-pros/gesundheit/vegan-gesund-ernaehren/

 

Mehr Infos auf folgender Website, die in den nächsten Tagen online geht: https://www.heilpraktiker-burglengenfeld.de

 

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