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Katharina Heyer rettet Wale und Delfine in der Meerenge von Gibraltar

Schweizer Unternehmerin setzt sich für bedrohte Meeressäuger ein
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Blau-weiße Delfine in der Meerenge von Gibraltar
Blau-weiße Delfine in der Meerenge von Gibraltar


von Isolde Hilt

„Ihr fahrt nach Andalusien? … Dann müsst ihr unbedingt eine Wal-Tour machen!!“ Wale in Südspanien? Davon habe ich noch nicht gehört. Ich fange an zu recherchieren und stoße auf firmm, die „Respectful whale watching“ verspricht. firmm steht für foundation for information and research on marine mammals. Hinter der Schweizer Stiftung, die sich der Forschung und dem Schutz von Meeressäugern verschrieben hat, steckt eine außergewöhnliche Frau – Katharina Heyer.

 

Das ist Katharina Heyer, die Begründerin von firmm.
Das ist Katharina Heyer, die Begründerin von firmm.

Bis 1997 weiß die gebürtige Züricherin nicht, dass sie ihr Leben noch einmal komplett auf den Kopf stellen und ihren bisherigen Beruf aufgeben wird. Als freie Designerin für große internationale Marken, darunter Weltkonzerne wie Puma und L.A. Gear, ist sie weltweit unterwegs und eine äußerst erfolgreiche Geschäftsfrau.

Zum Jahreswechsel lernt sie bei einem Urlaub am südlichsten Zipfel Europas Wal- und Delfinschützer kennen. Katharina Heyer, die leidenschaftlich gerne taucht, erfährt, wie viele Tiere es hier gibt und wie sehr sie gefährdet sind. Bereits im Frühjahr 1998 gründet sie firmm, sucht sich in Tarifa Büroräume und erfahrene Meeresbiologen. Von Anfang an setzt sie auf Information und Sensibilisierung: „Menschen sind bereit, Tiere zu schützen, wenn sie viel über sie erfahren, sie in Freiheit erleben und lieben lernen.“ Aufklärung, so die Schweizerin, sei dringend notwendig; nur wenige wüssten, wie es tatsächlich um die Ozeane und ihre Bewohner stehe.

Warum ist es wichtig, Ozeane und ihre Bewohner zu schützen?

  • Weltweit sind bereits 75 Prozent der gefangenen Fischarten überfischt, das heißt, sie sind in ihrem Bestand gefährdet oder kommen fast nicht mehr vor. Viele Wale verhungern deshalb.
  • Ein Fünftel der Meeresfische wird illegal gefangen.
  • Offiziell werden jedes Jahr 350.000 Wale durch Netze getötet.
    Die Dunkelziffer liegt bei einer Million.
  • Bis 2050 versiegt das Meer aller Voraussicht nach als Nahrungsquelle.
  • Fast alle 80 Walarten sind Greenpeace zufolge vom Aussterben bedroht.
  • In jedem Kubikmeter Meer treiben ca. 18.000 Plastikpartikel.
    Dadurch sterben jährlich über 100.000 Meeressäuger.
  • 70 Prozent unserer Erde sind von Meerwasser bedeckt.
  • 96 Prozent der Weltmeere leiden unter Vergiftung und Überfischung.
    Nur vier Prozent der Ozeane sind noch intakt.
  • Weniger als ein Prozent der Meere steht unter Naturschutz.
Spanien, Andalusien, Tarifa, Blick über die Meerenge von Gibraltar nach Marokko, Straße von Gibraltar
Spanien, Andalusien, Tarifa, Blick über die Meerenge von Gibraltar nach Marokko, Straße von Gibraltar

Fakten, die es erst einmal zu verdauen gilt, bevor man sich auf das Forschungsboot von firmm begibt. Der Fahrt zu den Walen und Delfinen in der Straße von Gibraltar geht eine ca. dreiviertelstündige Informationsveranstaltung in deutscher, spanischer, englischer und französischer Sprache voraus. Ein junges, engagiertes Team um Katharina Heyer macht einen mit den hier lebenden gewöhnlichen und blau-weißen Delfinen, den großen Tümmlern, den Orkas, dem gewöhnlichen Grindwal, Pottwal und Finnwal bekannt. Gebannt lauschen Kinder wie Erwachsene, wenn sie hören, dass Wale und Delfine zu den intelligentesten Lebewesen auf der Erde gehören. Die Tiere verfügen über ein ausgezeichnetes Gedächtnis, haben ein Selbst-Bewusstsein (sie erkennen sich zum Beispiel im Spiegel) und leiden in Gefangenschaft manchmal so sehr, dass sie auch schon Selbstmord begangen haben. Sie trauern um ihre Toten, helfen Gleich- und manchmal sogar Andersartigen, schließen Freundschaften. Jeder Meeressäuger hat seine eigene Persönlichkeit und kann selbstlos handeln. Anhand der Rückenflosse, Finne genannt, erkennen Walforscher jedes einzelne Tier.

 

Delfinarien sollten der Vergangenheit angehören.

Auch Delfinarien sind ein Thema. Was spricht dagegen, Delfinen zuzuschauen, wenn sie scheinbar fröhlich hoch- und durch Reifen springen, elegant nach Futter schnappen und so lustig zwitschern? Alles. Delfine können in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden. Um ein Delfinarium aufzubauen, so Svenja, eine junge Mitarbeiterin von firmm, sind mindestens fünf Tiere notwendig, die überleben. Insgesamt sterben dafür aber weit mehr, etwa an die 100 Delfine: ein großer Teil bei der Gefangennahme, ein weiterer beim Transport und viele im Delfinarium selber. Die Tiere werden in viel zu kleinen Becken gehalten, weshalb ihr Orientierungssinn nicht mehr richtig funktioniert. Sowohl die Enge als auch der Lärm setzen den Delfinen außerordentlich zu. Während die Meeressäuger in ihrer natürlichen Umgebung eine Lebenserwartung von bis zu 50, 60 Jahren haben, überleben sie in Gefangenschaft im Schnitt nur fünf Jahre.

Ein Pottwal taucht ab.
Ein Pottwal taucht ab.

Der Einsatz von firmm ist nicht umsonst.

Angesichts solcher Zahlen und Fakten könnte man resignieren, nicht Katharina Heyer. Unermüdlich informiert sie über Wale und Delfine, betreibt Forschungsarbeiten, knüpft Netzwerke und lässt sich selbst von Rückschlägen nicht entmutigen. Die Beziehung zu den Tieren und auch Erfolge geben ihr die notwendige Kraft. Letztes Jahr zum Beispiel konnte die Schweizerin eine weitere Fährverbindung zwischen Marokko und Tarifa verhindern. 2007 führte das spanische Umweltministerium auf ihre Initiative hin ein Tempolimit für den Schiffsverkehr in der Meerenge von Gibraltar ein. Und so manch eine/r ist inzwischen auch ins Nachdenken gekommen und überdenkt sein Handeln im Alltag.

Auch du kannst helfen!

firmm freut sich über Unterstützung, um die Aufklärungs- und Forschungsarbeit beständig weiterführen zu können. Wer möchte, kann zum Beispiel eine Patenschaft für einen Delfin, Orca, Grind- oder Pottwal übernehmen. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 50 Euro.
Weitere Informationen zu Katharina Heyer und firmm unter: www.firmm.org

In Freiheit lebt es sich am besten!
In Freiheit lebt es sich am besten!

Fazit:
Zugegeben: Angesichts der Zahlen und Fakten über den augenblicklichen Zustand der Meere und ihrer Bewohner könnte man verzweifeln, wegschauen, weghören … Menschen wie Katharina Heyer und ihr Team beweisen das Gegenteil: Wer von etwas beseelt ist, kann auch etwas bewirken. Hut ab vor solch einem Engagement!

 

Noch ein Tipp: The last giants – Wenn das Meer stirbtlast-giants-cover

„Die engagierte Dokumentation von 2009 beschreibt den einsamen Kampf der Naturschützerin Katharina Heyer gegen menschlichen Unverstand und erbarmungslose Marktlogik. Unterstützer des Films: WWF und Greenpeace, Buch und Regie führte Daniele Greco. Mit nur 40.000 Euro Budget ist den Beteiligten ein großes Werk gelungen. (…) Die Meerenge von Gibraltar ist die am dichtesten befahrene Wasserstraße der Welt. (…) Hier leben mehr Walarten auf engstem Raum als irgendwo sonst auf der Erde. (…) The Last Giants überrascht mit erstaunlichen und traurigen Fakten, aber auch mit faszinierenden und wunderschönen Unterwasseraufnahmen von Walen und Delfinen. Zugleich erzählt der Film die Geschichte der ehemaligen Schweizer Modeschöpferin Katharina Heyer. Sie setzt sich sfür das bedrohte Naturparadies und ihre stummen Bewohner ein.“

Quelle: https://www.amazon.de/Last-Giants-Wenn-Meer-stirbt/dp/B003MDHO0Q

 

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3 Antworten

  1. Sehr gut immer weiter so jede Spende hilft da .. der Film ist richtig gut . Bin selbst jedes Jahr dort am Atlantik zum loten Wellen reiten und als Segler und Taucher kann man sowas nur mehr als unterstützen !
    Perfecto vamos!
    Cest très importante de protectioner la mer et leurs habitants

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