Isolde Hilt
Sind wir Menschen nicht manchmal arg umständlich und kompliziert? Nahezu jede*r von uns will gesehen, wertgeschätzt, geliebt werden. Das funktioniert aber nur, wenn auch wir selbst geben, zuhören, aufmerksam sind, ein liebes Wort zu anderen sagen. „Was ich an dir liebe? … Ja, das weißt du doch …“
Oft eben nicht. Im Alltag ist so vieles selbstverständlich. Wir gehen irgendwie unbewusst davon aus, dass Menschen, die wir lieben, unsere Gedanken schon lesen werden können. Spätestens bei einem Streit oder einem Verlust stellen wir fest, dass wir manchmal vieles zu selbstverständlich nehmen oder genommen haben. Das Fragespiel „Was ich an dir liebe“ kann auf leichte Weise dazu beitragen, sich wieder einmal zu sagen, wie wichtig man füreinander ist. Ohne, dass es aufgesetzt wirkt.
„Was ich an dir liebe“: Eine geniale Idee
Eigentlich liegt es nahe … Aus einer Frage, die vielleicht zu den wichtigsten im Leben zählt, mehr zu machen. Im Oktober 2015 erschien „Was ich an dir liebe“ von Alexandra Reinwarth. Ein originelles Buch zum Ausfüllen und Verschenken. Da finden sich Fragen wie „Was mich nach unserem ersten Kennenlernen völlig an dir überrascht hat: …“ oder „Wem ich als Erstes von dir erzählt habe … und was ich gesagt habe“. Da arbeiten sich vielleicht in diesem Augenblick bei einigen gerade die Erinnerungen nach oben durch …
Dem ersten Ausfüllbuch, gerichtet an Paare, folgten bald weitere: für Mama, Papa, Opa, Oma, Schwester, Bruder, Freundin. Mittlerweile gibt es auch Kalender oder Fragespiele aus dieser Serie.
Im Test: Das Fragespiel für die ganze Familie
Mit Weihnachten war plötzlich dieses Fragespiel da. Ein Geschenk meiner Schwägerin. Ich gebe zu, ums Spielen reiße ich mich nicht so, weil ich nach einem langen Tag, an dem ich viel mit anderen gesprochen habe, oft gerne meine Ruhe habe. Und auch dieses Spiel kam eher zufällig zustande. Nicht zuletzt deshalb, weil man ja auch rückmelden möchte, was man von dem Geschenk hält.
So viel sei verraten: Es gibt Plauder- und es gibt Wissensfragen. Nach den ersten Runden waren wir in unserer Familie so weit, uns auch tatsächlich auf die Fragen einzulassen. Eine Spur von Verlegenheit am Anfang ist nicht ganz zu leugnen.
Die für mich wichtigste Erkenntnis: Es ist weniger die Antwort auf die Frage als ein sich Erinnern an bestimmte Situationen, die einen dazu veranlassen, plötzlich etwas preiszugeben, das man sonst so nie gesagt hätte. An diesem Abend haben wir als Eltern eines der schönsten Komplimente bekommen. Das bleibt im Herzen. Und dann entstehen diese besonderen Augenblicke, für die wir alle leben. Wenn wir tief in uns spüren: „Ich habe dich unendlich lieb.“
Mehr Infos gibt es hier: https://was-ich-an-dir-liebe.de/
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