von Isolde Hilt
„Was sind deine wichtigsten Lebensziele, um glücklich zu werden?“ Eine Umfrage bei der Generation Y, den zwischen 1980 und 1999 Geborenen, ergab: 80 Prozent möchten reich, 50 Prozent berühmt sein. Also ackern und sich in den Job reinknien, um ein gutes Leben zu haben? Irgendwie ahnen und wissen wir, dass das nicht die allein seligmachende Rezeptur sein kann. Was lässt uns wirklich glücklich sein und hält uns in Folge länger gesund?
Die Harvard University begann vor über 75 Jahren eine Studie zur Entwicklung Erwachsener (die vermutlich längste Untersuchung zu diesem Thema, die nach wie vor läuft), in der sie 724 Männer von ihrer Jugend an bis ins hohe Alter begleitete. Einer unter ihnen war sogar Präsident der Vereinigten Staaten. 60 dieser Männer leben heute noch.
Es kommt auf die Qualität der Beziehungen an.
In folgendem Videobeitrag erläutert Robert Waldenberg, Direktor dieser Studie in der 4. Forschergeneration, wie die Untersuchung angelegt war und was sie zu Tage gefördert hat. Seine wichtigste Botschaft: „Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder. Punkt.“ Drei wichtige Lehren über Beziehungen lassen sich aus der Studie ziehen:
1. Soziale Beziehungen sind wirklich gut für uns, Einsamkeit ist tödlich. Menschen, die sozial verbunden sind – mit ihrer Familie, ihren Freunden und der Gesellschaft –, sind glücklicher, gesünder und leben länger.
2. Es kommt nicht so sehr auf die Anzahl der Freunde an oder darauf, ob man in einer festen Beziehung lebt oder nicht. Die Qualität der engen Beziehungen ist entscheidend. In guten, aufrichtigen, engen Beziehungen zu leben, ist förderlich. Sie scheinen uns vor den Fallstricken des Alterns zu bewahren.
3. Gute Beziehungen schützen nicht nur unseren Körper, sondern auch unser Gehirn. In einer festen Beziehung zu leben, wenn man über 80 Jahre alt ist, ist das beste Lebenselixier. Bei Menschen, die dies tun und sich in Zeiten der Not auf den anderen verlassen können, bleibt das Gedächtnis länger klar.
Warum, so Robert Waldenberg, sind gute Beziehungen so schwer umzusetzen? Wir sind, so sein Fazit, Menschen und wollen eine schnelle Lösung. Beziehungen sind chaotisch und kompliziert. Sie zu pflegen ist weder sexy noch glamourös und lebenslange Arbeit, aber es lohnt sich:
Die glücklichsten Rentner waren dieser Studie zufolge diejenigen, die ihre Arbeitskollegen durch neue Freunde ersetzt hatten.
Mehr Zeit miteinander verbringen
Die Möglichkeiten, Beziehungen zu pflegen, seien endlos, erinnert Robert Waldenberg. Sein Tipp: zum Beispiel die Zeit vor dem Fernseher durch Zeit mit Freunden ersetzen, Beziehungen wieder aufleben lassen und etwas Neues unternehmen oder sich Familienmitgliedern zuwenden, mit denen man lange nicht mehr gesprochen hat. „Ein gutes Leben besteht aus guten Beziehungen.“
Zum Beitrag mit deutschen Untertiteln:
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Fazit: In gute Beziehungen zu investieren rückt das echte, das wirklich gelebte Miteinander wieder in den Blick. Nähe entsteht, die uns Kraft gibt und die wir über die vielen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten niemals in dieser Qualität erhalten.
Nicht nur eine gute Vorsorgemaßnahme für uns selbst, sondern auch für die Welt, in der wir leben.
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4 Antworten
Na, das ist ja mal der beste Plan, den wir für 2017 haben können!
Zeit für gute Beziehungen macht gesund und glücklich!
Liebe Rita, wie wahr! Eine gute Hilfe ist sicher, sich gegenseitig immer wieder daran zu erinnern 🙂
Eine gute Beziehung basiert auf Ehrlichkeit und Vertrauen ,nur so ist Freundschaft
in uns tief eingebettet.
Das bekommt man nicht einfach so es ist eine gegenseitige emotionale Sache .
Lieber Eduard Pfiffner,
wie wahr! Und gute Beziehungen wollen gepflegt werden.
Ich wünsche ein schönes Wochenende mit vielen wertvollen Begegnungen!
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