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„Waschen ist Würde.“

Ein Kollektiv um Autor Dominik Bloh will mit GoBanyo, dem mobilen Duschbus für Obdachlose, dafür sorgen, dass sich jeder Mensch in Hamburg waschen kann.
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Text: Isolde Hilt / Pressemeldung

Für die meisten von uns hat sich noch nie die Frage gestellt, wie es ist, sich nicht waschen zu können. Wie einem Stück für Stück die Würde abhanden kommt, wenn man unangenehm riecht und nichts dagegen tun kann, weil man kein Zuhause hat. Wie es ist, wenn dich alle meiden und nichts mit dir zu tun haben wollen … Dominik Bloh hat das erlebt. Bereits als Teenager beginnt seine Geschichte auf den Straßen Hamburgs, als seine Großmutter stirbt und es kein Elternhaus für ihn gibt. Der heute 30-Jährige konnte sich aus diesem fatalen Kreislauf herauskämpfen, lebt in einer kleinen Wohnung und hat einen Job. Nun setzt er sich zusammen mit gemeinnützigen Organisationen und Privatpersonen dafür ein, dass sich jeder Mensch in Hamburg waschen kann. Möglich soll das mit GoBanyo werden, dem mobilen Duschbus für Obdachlose: „Waschen ist Würde.“

 

Mit GoBanyo ein Menschenrecht auf die Straße bringen

Das Team um Dominik Bloh meint damit das Recht, sich zu waschen. Im Sommer möchte das Kollektiv einen ausrangierten Linienbus, den die Hamburger Hochbahn AG gespendet hat, umbauen. Vorgesehen sind voll ausgestattete Badezimmer und eine integrierte Kleiderkammer. Obdachlose Menschen können sich dort in Ruhe pflegen, dank einzelner Duschkabinen sogar in Privatsphäre. „So erlangen sie ihre Würde und und ihr Selbstwertgefühl zurück. Durch die Kammer können sie das neue Gefühl in frischer Kleidung ein wenig länger mit sich tragen“, so der Wunsch der Initiator*innen.

Dominik Bloh. Foto: Julia Schwendner // https://www.facebook.com/thisisjuliaphotography/

Wie ist das, wenn man sich tage- oder wochenlang nicht waschen kann?

Das hinterlässt tiefe Spuren, wie Dominik Bloh weiß. Nicht nur auf der Haut oder den Klamotten, sondern auf der Seele. Wenn man immer nur als dreckig wahrgenommen wird, hält man sich irgendwann selber für Dreck. Die Möglichkeit, sich zu duschen, reinigt nicht nur den Körper, sondern auch das Befinden. Das Kollektiv ist sich sicher, dass GoBanyo in mehrfacher Hinsicht Türen öffnen wird. Die Menschen bekommen ein neues Selbstbewusstsein. Wer sich in seiner Haut wohlfühlt, dem fällt es leichter, den nächsten Schritt zu gehen.

GoBanyo ist als Brücke zurück in die Gesellschaft gedacht

Das Ziel ist, Obdachlose zum nächsten Schritt zu ermutigen. Wer schmutzig ist, vermeidet den Kontakt zu anderen Menschen. Man geht nicht mehr zum Amt, stellt sich in keine Schlange, um eine Wohnung zu besichtigen. Die Scham ist zu groß, der Teufelskreis zu stark. Mit dem mobilen Duschbus kann sich das ändern. „Er wird überall dort auf den Straßen unterwegs sein, wo er gebraucht wird. Er steuert regelmäßig bestimmte Standorte an, so dass für obdachlose Menschen eine gewisse Routine entstehen kann.“

GoBanyo braucht noch Unterstützung

Dank bereits bestehender Partnerschaften konnten einige Bausteine wie der Bus selbst, die Wasserversorgung, Hygieneprodukte, Wäsche, Kleiderkammer und die Kommunikation gesichert werden. Für den Umbau des Busses und den Betrieb für die ersten zwölf Monate braucht das GoBanyo-Kollektiv insgesamt 200.000 Euro. Mit diesem Geld lässt sich der Duschbus an drei Wochentagen für je fünf Stunden betreiben. Das entspricht an die 8.000 Duschen im Jahr.

Hinter dem Projekt stehen Dominik Bloh (Bestseller-Autor im Ankerherz Verlag und ehemaliger Obdachloser), Chris Poehlmann, Gülay Ulas, Tobias Peschel und Stella Markotic als Geschäftsführung sowie die Stiftung Viva con Agua, die Vereine Hanseatic Help e. V. und clubkinder e. V. Eine weitere Unterstüterin ist die Hamburger Hochbahn AG, Hamburg Wasser.

 

GoBanyo auf die Straße bringen

Noch bis zum 26. April 2019 läuft auf startnext eine Crowdfunding-Kampagne, um in einem ersten Schritt den Umbau des Busses mit 140.000 Euro zu finanzieren. „Wenn sich das zweite Fundingziel – 60.000 Euro für den Betrieb des Busses in den ersten zwölf Monaten – auch noch verwirklichen lässt, sind wir überglücklich“, so das GoBanyo-Team.

Wer lieber direkt spenden möchte, kann das auf diesem Weg über dieses Konto tun:

GoBanyo gemeinnützige uG

IBAN:  DE73 2005 0550 1251 1353 70

BIC:     HASPDEHHXXX

 

Weitere Infos unter:

www.gobanyo.org/

 

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