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Airpaq:
Rucksäcke und Accessoires aus Autoschrott

Kaputte Airbags und andere Autoteile verarbeitet Airpaq zu neuen Produkten – in Europa und zu fairen Arbeitsbedingungen.
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von Florian Roithmeier

Adrian Goosses (li.) und Michael Widmann, die Gründer von Airpaq

Über 50 Millionen Autos gibt es in Deutschland – kein Wunder, dass jedes Jahr hunderttausende Tonnen Autoschrott anfallen. Alte Airbags, Sicherheitsgurte, Gurtschlösser … “ Das könnte man doch alles noch gebrauchen“, dachten sich 2017 Adrian Goosses und Michael Widmann. Ein Uni-Projekt zum Thema Gründerszene führte sie zu einem Schrottplatz. Sie wollten etwas Nachhaltiges machen, etwas zum Wiederverwerten. Sie sahen auf dem Schrottplatz einen Airbag, der in Form eines Rucksacks aus dem Lenkrad hing … Die Idee zu Airpaq war geboren.

 

Robuste und fair hergestellte Produkte

Mittlerweile führen Goosses und Widmann ein Unternehmen, das aus Autoschrott unter anderem Rucksäcke und Taschen herstellt. „Zum einen bestehen unsere Rucksäcke aus extrem widerstandsfähigen Materialien aus der Automobilindustrie und halten lange“, erklärt Goosses im Gespräch mit good news for you. „Zum anderen ist uns wichtig, dass wir den Mitarbeiter*innen faire Arbeitsbedingungen bieten können.“ Die Produkte werden in Rumänien hergestellt. „Dort sitzt viel Auto-Sicherheits-Industrie, sodass die Produktionsstätten nahe beieinander liegen. Uns ist wichtig, die europäischen Vorgaben in Sachen Arbeitsbedingungen garantieren zu können. Außerdem pflegen wir einen sehr persönlichen Kontakt mit den Menschen, die da leben. Zu Beginn unserer Tätigkeit waren wir mehrere Monate vor Ort und feiern auch jedes Jahr zusammen mit den Mitarbeiter*innen zum Beispiel Weihnachtsfeier.“

 

Produkte von Airpaq via Online-Shop oder vor Ort

Die Produkte von Airpaq – Rucksäcke, Taschen, Turnbeutel oder sogar Fliegen aus Airbag-Resten – gibt es im Online-Shop (Versand in Deutschland kostenfrei) und bei mehreren hundert Partnerläden im deutschsprachigen Raum und einigen anderen Ländern Europas. Interessierte Händler*innen können sich bei Airpaq melden.

Das Material für die Produkte bekommt Airpaq von Schrotthändlern aus dem Kölner/Bonner Raum, die dauerhaft den Schrott für sie sammeln. und ihn dann abholen. Die Airbags kommen direkt von Herstellern: Da für diese strenge Sicherheitsregeln gelten, werden Airbags sofort aussortiert, sobald sie nur einen kleinen Fehler haben – für Airpaq gerne angenommenes Material. In Rumänien wird dann fertig genäht.

Zugegeben, die Rucksäcke sind nicht gerade günstig. Das ist auch Adrian Goosses bewusst: „Anfangs war das in der Tat kompliziert, den Leuten zu vermitteln, warum unsere Produkte ihren Preis haben. Wir haben aber den Eindruck, dass immer mehr Bereitschaft besteht, für gute Produkte Geld in die Hand zu nehmen. Die Zeiten haben sich geändert. Kund*innen setzen zum Beispiel auf ehrliche Handarbeit. Günstige Produkte gehen unseres Erachtens auf Kosten der Umwelt und derer, die sie herstellen.“

 

Mehr zu Airpaq – ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 Design! – gibt es online, auf Twitter, Facebook und Instagram.

 

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