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Der Herbst:
Zeit des Rückzugs

Altweibersommer, Indian Summer oder Goldener Herbst: Es gibt viele Bezeichnungen für diese ganz besondere Jahreszeit.
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von Gerda Stauner

Spätestens, wenn ab dem 22. September die Nächte wieder länger als die Tage werden, ist der Herbst zurück. Egal, wie verregnet, heiß oder durchwachsen der Sommer war, der Herbst kommt mit einer Beständigkeit daher, die uns zum Innehalten einlädt. Kein Wunder, denn die Natur zeigt ein letztes Mal, bevor Kälte und Schnee Einzug halten, wie vielfältig sie ist. Und wir dürfen uns an dieser Pracht erfreuen.

Ich kann gut den Abschiedsschmerz verstehen, der für viele mit den letzten Tagen des Sommerurlaubs einhergeht. Spätestens mit dem Beginn des neuen Schuljahres oder dem Start ins Herbst- und Wintersemester an der Uni weicht der Sommer endgültig der nachfolgenden Jahreszeit. Es ist eine Zäsur. Laue Abende im Freien sind nicht mehr möglich. Das Leben verlagert sich wieder mehr ins Innere, man zieht sich in seine vier Wände zurück. Deshalb mögen viele den Herbst wohl auch nicht besonders gern, was auch verständlich ist.

 

Der Herbst bringt Unglaubliches hervor

Doch der Herbst hat eine andere, eine ganz wunderbare Seite. Jedes Jahr aufs Neue zaubert er Farben in unsere Landschaft, von denen man im Frühling und Sommer nur träumen kann. An trockenen und sonnigen Tagen – Altweibersommer, Goldener Herbst oder Indian Summer genannt – strahlt der Himmel in einem klaren Blau, für das man einen eigenen Namen erfinden müsste. Die Blätter der Pflanzen und Bäume färben sich in Schattierungen, die es vermutlich jedem Maler schwermachen, sie einzufangen. Kurz bevor die ganze Pracht zu Boden fällt, um in einem ausgeklügelten Prozess wieder zum Dünger zu werden, stehen Bäume und Sträucher in Flammen und wetteifern um das schönste Rot.

 

 

Ab Oktober beginnt die Zeit des Rückzugs

Doch das ist noch nicht alles. Der Herbst bringt jedes Jahr eine Fülle an Früchten hervor, die es den Tieren, Menschen und der Natur erlauben, die kommenden, dunklen Wochen und Monate zu überstehen. Kastanien und Nüsse werden reif, Obstbäume und Weinstöcke hängen voller Früchte und die nicht mehr ganz so strahlenden Sonnenblumen werden geerntet. Nicht umsonst wird am 2. Oktober Erntedank gefeiert. Es ist ein schönes Ritual, wenn sich der Mensch an diesem Tag vor der Natur verneigt, um seine Dankbarkeit für all die Gaben zu zeigen, die wir zum Überleben brauchen.

Dieser Reichtum und Überfluss ist auch für die Tierwelt überlebenswichtig. Die Eichhörnchen können sich Dank der vielen Früchte ein Depot für den Winter anlegen. Andere Tiere wie Igel oder Fledermäuse fressen sich ein dickes Fettpolster an und kommen damit gut durch die kalte Jahreszeit. Überall herrscht emsiges Treiben. Und wenn man die Natur beobachtet, kann man nicht glauben, dass bald schon Ruhe und Rückzug einkehren werden. Bienen sind an sonnigen Tagen noch vereinzelt unterwegs, doch der Stock ist bereits ausreichend mit Honig versorgt, so dass die kommende Brut überleben kann.

 

Statt Nebel im November „Goldener Herbst“

Im November beginnt dann für viele der dunkle und ungemütliche Teil im Jahresverlauf. Nebel zieht auf und in manchen Flussregionen hält er sich oft tagelang, so dass die Landschaft grau in Grau wirkt. Doch der Herbst wäre nicht der Herbst, wenn er nicht auch hier zaubern würde. Wenn man zum Beispiel bei einer Bergwanderung die Nebeldecke durchbricht und plötzlich im strahlenden Licht der Herbstsonne steht, dann funkelt alles um einen herum und die Landschaft wirkt tatsächlich golden. In diesem Moment versteht man auch, woher der Name Goldener Herbst kommt. Dieses Bild kann man sich einprägen und es hilft einem, durch die kommenden, dunklen Tage und Wochen zu kommen. Wenn man dann noch ein wenig Zeit hat, die Augen schließt, sein Gesicht in die Sonne hält und ganz still wird, kann man vielleicht ein leises Schmunzeln hören. Das könnte der Herbst sein, der sich über seine gelungene Inszenierung freut.

 

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