von Ariane Mostafa
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Dieses Zitat von Friedrich Nietzsche besagt eigentlich schon alles. Musik tut uns gut. Sie hat viele Auswirkungen auf Seele, Körper und Geist. Das ist wissenschaftlich belegt und spannend.
Luftschwingungen mit großer Wirkung
Eigentlich ist Musik physikalisch gesehen nichts weiter als Luftschwingungen. Aber diese haben es offensichtlich in sich. Wissenschaftler*innen haben den Weg, den diese Luftschwingungen körperlich durchlaufen, und die daraus folgenden Auswirkungen untersucht. Feine Haarzellen im Ohr wandeln die Luftschwingungen in elektrische Impulse um. Diese Impulse erreichen daraufhin ohne Umschweife den Hirnstamm und finden ebenso ihren Weg zum vegetativen Nervensystem, das unter anderem den Herzschlag und die Atmung reguliert. Bei ruhiger Musik kommt es zur Entspannung, der Blutdruck und die Atem- und Herzfrequenz werden gesenkt. Stress wird abgebaut und in Verbindung damit das Stresshormon Cortisol. Schnelle Musik hingegen lässt das Adrenalin ansteigen und kann uns Energie geben und motivieren.
Musizieren verändert nachweislich das Gehirn positiv
Beim Musizieren, ob als Amateur*in oder Profimusiker*in, gehen diese Effekte noch einen Schritt weiter. Beeindruckend sind die messbaren Auswirkungen auf das Gehirn. Während des Musizierens sind die Zentren für das Hören, die Gefühle, das Gedächtnis, das Sehen, der Tastsinn und die Bewegung aktiviert. Es entstehen im Gehirn neue Verknüpfungen, die bis ins hohe Alter erhalten bleiben und sich nicht wieder abbauen. Da die linke und die rechte Hirnhälfte beim Musizieren kooperieren, kommt es zudem mit der Zeit zu einer stärkeren Ausbildung des Hirnbalkens, der zwischen diesen beiden Hälften liegt und der für dessen Zusammenarbeit verantwortlich ist. Erstaunlicherweise besitzen Musiker*innen mehr graue Gehirnsubstanz, mit der Hirnforscher*innen unsere geistigen Fähigkeiten verbinden. Ferner hat man durch Hirnscans festgestellt, dass Musizieren das Gehirn jung hält, es altert tatsächlich langsamer. Die Gehirne von Musizierenden waren bei dieser Untersuchung ca. viereinhalb Jahre jünger als ihr eigentliches Alter. Gehirnjogging sozusagen vom Feinsten, das im Alter Demenz vorbeugen kann.
Ein Stück vom Glück
Gemeinsames Musikmachen wirkt sich auch auf unsere Hormone aus. Oxytocin, das Bindungshormon, wird ausgeschüttet, ebenso Dopamin, das Belohnungshormon, das uns zufrieden, glücklich und motiviert macht. Und selbst unser Immunsystem wird angekurbelt, denn das Immunglobin A vermehrt sich nachweisbar im Blut.
Doch auch ohne diese ganzen Untersuchungen und Fakten wissen wir alle einfach so, wie sehr Musik die Stimmung positiv beeinflussen kann. Wie sie Glücksgefühle weckt und sogar Erfüllung schenkt. Manchmal kommt man durch sie ins Träumen und verbindet oft schöne Erinnerungen mit ihr. Ohne sie wäre das Leben tatsächlich ein Irrtum!
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