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Ein richtiger Brief ist mehr als nur ein paar Worte

Die Kölner Initiative „Stift und Papier“ setzt ein Zeichen gegen soziale Vereinsamung. Über das Schreiben von Briefen verbindet sie Generationen. Der Zuspruch ist überwältigend.
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von Isolde Hilt

Das Team von Stift und Papier

„Viele Menschen, nicht nur in Deutschland, können aufgrund ihres Alters, einer Krankheit oder aus anderen Gründen kaum mehr am öffentlichen Leben teilnehmen. Durch die derzeitigen Lebensumstände erreicht die Isolation dieser Menschen einen traurigen Höhepunkt“, so Philipp Hein, Geschäftsführer der Kölner Galopprennbahn, und Schauspieler Florian Wünsche. „Gemeinsam wollen wir die Generationen über Briefe miteinander in Kontakt bringen und somit etwas gegen die soziale Vereinsamung tun.“ Vor einem Jahr starteten die beiden die Initiative „Stift und Papier“. Über 26.000 vermittelte Briefkontakte durch die Mithilfe von gut 250 Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland sind das beeindruckende Ergebnis nach einem Jahr.

Prominente Persönlichkeiten wie die Fußballspieler Emre Can und Timo Horn, Journalistin und Moderatorin Christine Westermann oder Schauspielerin und Moderatorin Jana Schölermann geben der Kampagne zusätzlich ein Gesicht.

Den Anstoß zu Stift und Papier gab Hein Bollow, einer der erfolgreichsten Jockeys und Trainer im deutschen Galoppsport. Er lebte in einem Seniorenwohnheim und konnte seine geliebte Kölner Rennbahn aufgrund der Kontaktsperre nicht mehr besuchen. Nach einem Aufruf, Briefe an ihn zu senden, meldeten sich viele Interessierte, die ihm persönlich schrieben und gemeinsame Erinnerungen mit ihm teilten.

 

Ein Brief, mehr als nur ein paar Zeilen

Wer noch vor Social Media groß geworden ist, weiß um den Zauber, den selbst geschriebene Briefe ausüben können. Da sind das Sich-Zeit-Nehmen, das Sinnieren über Worte und Sätze. Oder das Verzieren von Papier und Kuvert … Irgendwie verbindet man sich anders und inniger mit dem Menschen, zu dem man auf diese Weise Kontakt aufnimmt. Oder auch die Freude auf der anderen Seite, einen Brief zu erhalten. Sich vor dem Öffnen des Kuverts Gedanken zu machen, was da wohl drinsteht? Das Papier in Händen zu halten, die eine oder andere Passage wiederholt lesen …

Digitale Kommunikationswege sind äußerst praktisch und nicht mehr wegzudenken. Etwas Handgeschriebenes jedoch gibt einer Beziehung noch einmal anders Ausdruck, bringt einander näher. Vielleicht ist es genau diese Magie, die die Initiative „Stift und Papier“ zu einem solchen Erfolg macht. „Wir sind zutiefst beeindruckt von der Resonanz unserer eigentlich klein gedachten Idee. Inzwischen haben über 26.000 schöne Briefe ihren Weg in Einrichtungen gefunden. Große Medienanstalten haben über uns berichtet. Die Deutsche Post hat uns sogar eine eigene Briefmarke drucken lassen“, freut sich Marcel Spang.

 

Stift und Papier begeistert, das Interesse ist riesig!

 

Im Verbreiten dieser sympathischen Aktion sind die Sozialen Medien unschlagbar: 9.100 Follower auf Instagram, über 1.000 Freunde auf Facebook, starke Presseauftritte haben dafür gesorgt, dass es im Moment mehr Schreiber*innen gibt. Sogar aus den Nachbarländern gibt es Anfragen. „Jede Einrichtung ist herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen.“ Das gilt auch für Senioren-Einrichtungen in Österreich und der Schweiz. Und wer weiß? Vielleicht wird daraus noch bald eine weltweite good news: „Eine Dame schrieb sogar aus Brasilien einen Brief, der in die Schweiz ging. Und ein anderer Brief wurde für einen Bewohner auf Spanisch verfasst“, verrät Marcel Spang.

Je größer das Interesse, umso mehr ist auch zu organisieren. Das Team von Stift und Papier besteht mittlerweile aus 10 Personen, die sich darum kümmern, dass jeder Brief auch seine*n Empfänger*in findet.

Mit Stift und Papier wurde etwas in Gang gesetzt, das hoffentlich zu einem dauerhaften Angebot wird. Alles, was Generationen verbindet, stärkt die Gesellschaft und hilft, besser aufeinander zu achten.

 

Mehr Infos und wie man teilnehmen kann – als Privatperson oder als Einrichtung –, finden sich hier: https://www.stiftundpapier.org/

 

PS: Ein herzliches Dankeschön an Thomas Koenen von http://because-wirtunwas.de/, der uns auf diese beeindruckende Aktion aufmerksam gemacht hat!

 

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