von Florian Roithmeier
Ich hatte bis vor wenigen Jahren ein Fahrrad, das am Ende ein zusammengebasteltes Ersatzteillager war. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft der Schlauch, die Kette oder der Sattel ausgetauscht worden war. Bei all diesen Reparaturen hatte ich den Gedanken: Warum ein neues Rad anschaffen? Das alte ist doch noch prima in Schuss …
Nicht gleich immer etwas Neues kaufen, sondern das alte weiter nutzen und reparieren – das ist auch der Gedanke von „FahrArt“ in Berlin. FahrArt ist zum einen eine offene Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt, das heißt, jede*r hat dort die Möglichkeit, sein Fahrrad selbst zu reparieren oder sich dabei anleiten zu lassen. Zum anderen werden bei FahrArt einzigartige Kunstwerke aus Fahrradschrott hergestellt.
Wir erreichen Bruce Benner, einen der drei Hauptbetreiber von FahrArt, mittags in der Werkstatt. Er hat gut zu tun, noch den ganzen Tag stehe er heute in der Werkstatt. „Die offene Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt ist dafür gedacht, dass die Leute eigenständig ihre Räder reparieren, während wir mit unserem Know-how dabei helfen. Man kann uns aber auch die Räder geben, die wir dann reparieren“, erklärt er gegenüber good news for you. Das passiere zum Beispiel, wenn die Leute nicht während der Öffnungszeiten kommen könnten.
Geöffnet hat FahrArt zwei Mal pro Woche, dienstags und mittwochs von 15 bis 19 Uhr. Da vor allem bei schönem Wetter die Reparaturplätze ausgebucht sind, sollte man sich für einen Termin anmelden. „Wir haben fast alle Werkzeuge da. Man braucht nichts mitbringen“, erklärt Benner. Ob das Ganze etwas kostet, wollen wir wissen. „Jein. Wir haben eine Förderung und bieten die Werkstattnutzung auf Spendenbasis an. Von dem Geld kaufen wur zum Beispiel neue Werkzeuge“, so Benner. Braucht man aber doch einmal ein neues Teil, zum Beispiel einen Schlauch, gibt es das gegen einen geringen Preis vor Ort zu kaufen.
Weiteres Angebot: Workshops
Man wolle mit der Fahrrad-Werkstatt Wissen darüber weitergeben, wie man Räder repariert und sein eigenes Fahrrad nachhaltig nutzt, erklärt Bruce Benner.
Aus diesem Grund gibt es auch verschiedene Workshops mit prägnanten Namen wie „Nachsitzen“ (Infos dazu, wie man richtig auf dem Rad sitzt, inklusive einer kleinen Einführung in die Ergonomie und Materialkunde), „FirstAid“ (Wie hilfst du dir bei einer Panne selbst?) oder „Schlachtfest“ (Hierbei werden alte Fahrräder zerlegt und deren Teile z. B. nach Afrika verschickt). Anmeldungen sind über die FahrArt-Homepage möglich.
Ateliers: Kunstwerke aus Fahrradschrott
Ein weiteres Highlight von FahrArt sind die angeschlossenen Ateliers. Dort kann man sehen, wie aus Fahrradschrott Kunst wird. So entsteht aus alten Fahrradketten ein Kronleuchter oder eine täuschend echt aussehende Schlange …
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Mehr zu FahrArt findest du auf der Homepage www.fahrart.com.
Die Werkstatt befindet sich in Berlin in der Nähe des Alexanderplatzes.
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Eine Antwort
Interessantes Projekt im Haus der Materialisierung. Zur Zeit wohl Mittwochs geöffnet.
LG Jochen
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