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Equal Pay Day:
Gerechte Bezahlung ist gleiche Bezahlung

Obwohl Gleichberechtigung in Deutschland im Grundgesetz verankert ist, sind Frauen und Männer in Sachen Gehalt nicht gleichgestellt.
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von Gerda Stauner

Der Equal Pay Day findet in diesem Jahr am 7. März statt. Der internationale Aktionstag, der in vielen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen wird, soll auf den großen Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen. Laut Statistischem Bundesamt lag diese Differenz 2022 in Deutschland bei durchschnittlich 18 Prozent. Würde man diesen Prozentsatz in Tage umrechnen, dann hieße das, die Frauen in Deutschland hätten 66 Tage umsonst gearbeitet – vom 1. Januar bis zum 7. März. Wir haben uns an einer Mittelschule in Bayern umgehört, wie Mädchen und junge Frauen mit dieser ungerechten Verteilung umgehen.

„Ich denke, dieser Tag ist wichtig, damit alle verstehen, dass Mädchen und Jungs die gleichen Rechte haben. Auch beim Thema Gehalt müssen sie gleich behandelt werden. Das steht ja auch im Grundgesetzt“, beantwortet eine Schülerin die Frage, was sie vom Equal Pay Day hält. Daraufhin entsteht eine rege Diskussion unter den Schülerinnen aus der achten und neunten Klasse, die aus ganz unterschiedlichen Familien kommen. Dennoch klagen sie einstimmig darüber, dass Mädchen und Frauen in ihrem privaten Umfeld weniger Rechte hätten als ihre Brüder und Väter.

Weniger Rechte, mehr Pflichen

„Meine Brüder dürfen länger draußen bleiben. Sie dürfen auch bei Freunden übernachten, nur weil sie Jungs sind“, bringt es ein Mädchen aus der achten Klasse auf den Punkt. „Und ich muss immer vor Sonnenuntergang zuhause sein. Als Mädchen darf man viel weniger.“ Sie beschwert sich weiter, dass ihr bester Freund schon alleine verreisen darf. Ihre Eltern würden ihr das nie erlauben. Sie müsse viel mehr im Haushalt helfen als ihr Freund in seiner Familie. Dieser würde in seiner freien Zeit Sport machen oder auch jobben und schon sein eigenes Geld verdienen.

Große Gehaltslücke                               

Die große Gehaltslücke von 18 Prozent könnte daran liegen, dass Frauen häufiger in Berufen mit geringerer Vergütung und in Teilzeit arbeiten. Doch die sogenannte bereinigte „Gender Pay Gap“ liegt in Deutschland aktuell bei immer noch sieben Prozent. Um für den gleichen Job das gleiche Geld zu bekommen, müssen Frauen deshalb oft vor Gericht ziehen. Kürzlich wurde vor dem Bundesarbeitsgericht ein solcher Fall verhandelt. Die Richter gaben der Klägerin Recht und sprachen ihr den über Jahre entgangenen Lohn und eine Diskriminierungsentschädigung zu, weil sie aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt wurde. Die Anwälte der Klägerin nannten dieses Urteil einen Meilenstein und hoffen nun auf mehr Gerechtigkeit in Sachen Bezahlung.

Demonstrieren für gleiche Bezahlung

Doch auch die Schülerinnen der Mittelschule wollen diese Ungerechtigkeit nicht weiter hinnehmen. Sie wollen auch andere auf diesen Missstand hinweisen und für ihre Rechte eintreten. Nach einigem Überlegen formuliert es eine Neuntklässlerin so: „Frauen müssen ihren Wert kennen, sich diesen klarmachen und auch für sich einstehen. Auch in Sachen Gehalt. Das hilft ihnen, sich selbst besser wertzuschätzen und stolz darauf zu sein, eine Frau zu sein.“

Die Mädchen überlegen nun, ob sie am 7. März in der Schulaula für die Rechte der Frauen auf gleiche Bezahlung demonstrieren sollen. In Gedenken malen sie sich bereits aus, was sie auf die Schilder schreiben, um möglichst viele ihrer Mitschüler*innen auf das Thema aufmerksam zu machen. Und sogar die Schulsekretärin meint spontan, sie würde sich dem Protest anschließen. Schließlich hätte auch sie bis jetzt umsonst gearbeitet.

 

Weitere Infos zum Equal Pay Day gibt es auf der Webseite der Business and Professional Women (BPW) Germany e. V., die sich seit Jahren für das Thema engagnieren: https://www.equalpayday.de/

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