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Greater Chicago Food Depository: Den Hunger bekämpfen

Die Organisation mit Sitz in Chicago verteilt seit über 40 Jahren Essen an Bedürftige. Ein Ausbildungsprogramm bringt Menschen in Arbeit.
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von Kristin Frauenhoffer

Laut des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums werden knapp 30 Prozent der Lebensmittel, die für Amerikaner*innen produziert wurden, verschwendet. In Cook County, einem Bezirk im Staat Illinois, ist jede*r siebte Bürger*in von Lebensmittel-Unsicherheit (food insecurity) betroffen. Das bedeutet, mehr als 360.000 Menschen leben in Umständen, die es ihnen erschweren, ausreichend Nahrung für sich und ihre Familie zu beschaffen. Die Hilfsorganisation Greater Chicago Food Depository will hier Abhilfe schaffen. Ihr Leitsatz: Eine gesunde Gesellschaft beginnt beim Essen, niemand soll Hunger leiden müssen.

 

Das Anliegen von Greater Chicago Food Depository: Hunger in unserer Gemeinschaft beseitigen

Greater Chicago Food Depository möchte, dass niemand Hunger leiden muss und verteilt Nahrungsmittel, die woanders weggeworfen würden, an Menschen, die sie brauchen: an einkommensschwache Familien, ältere Leute, Obdachlose oder auch Veteranen. „Unsere Mitarbeiter*innen kommen jeden Tag zur Arbeit mit der Mission, Essen für hungrige Menschen bereitzustellen und so den Hunger in unserer Gemeinschaft zu beseitigen“, heißt es auf der Webseite der Organisation.

1978 von enthusiastischen Menschen gegründet

In den 70er Jahren gab es in und um Chicago einen dramatischen Anstieg von Armut. Aus diesem Grund kamen Tom O’Connell, Robert W. Strube Sr., Rev. Philip Marquard, Gertrude Snodgrass, Ann Connors und Ed Sunshine auf die Idee, eine food bank zu gründen. Die food bank ist eine Sammelstelle für überflüssige Lebensmittel und Speisereste.

Seit seiner Gründung hat das Greater Chicago Food Depository seine Programme und Dienstleistungen kontinuierlich ausgebaut, um den dringendsten Nöten der Bewohner*innen von Cook County zu begegnen. Heute hat GCFD ein Netzwerk von rund 700 Wohlfahrts- und Suppenküchen, Obdachlosenunterkünften und Gemeinschaftsprogrammen, über die es die Lebensmittel verteilt. Die Organisation betreibt außerdem ein eigenes Ausbildungsprogramm und hat mittlerweile mehr als 140 Festangestellte und rund 24.000 Freiwillige.

Woher kommt das Essen?

Jeden Tag verteilt das GCFD mehr als 100.000 Kilo Essen an Bedürftige in ganz Chicago und Cook County. Die Lebensmittel wurden entweder gespendet oder von der Organisation in großen Mengen eingekauft. Die Spenden stammen meist von Bauern, Restaurants, Herstellern und aus dem Einzel- und Großhandel. Auch große Namen sind bei den Spendern dabei. Starbucks und Tyson foods geben regelmäßig ihre Speisereste an das GCFD weiter. Die Mitarbeiter*innen und Freiwilligen inspizieren und sortieren die Lebensmittel in einer großen Lagerhalle. Anschließend bereiten sie sie auf die Auslieferung vor.

Suppenküchen und mobile „Speisekammern“

Das Essen erreicht auf unterschiedliche Art und Weise die Bevölkerung. In Suppenküchen gibt es fertige Gerichte, während so genannte pantries (zu deutsch etwa: „Speisekammern“) ganz unterschiedliche Produkte anbieten. Im Sortiment finden sich nicht nur frisches Obst und Gemüse, sondern auch Lagerartikel wie Nudeln, Dosenprodukte, Gewürze und Öle. Wie in einem kleinen Supermarkt. Diese „Speisekammern“ gibt es auch auf Rädern. Die mobile pantries fahren direkt dorthin, wo sie gebraucht werden. „Die mobile Speisekammer bringt das Essen in die Gegenden, in denen es viel Nachfrage, aber wenig Angebot an günstigen Lebensmitteln gibt“, so die Hilfsorganisation.

Der „Healthy Student Market“ hilft einkommensschwachen Familien

Im Laufe der Jahre hat das Greater Chicago Food Depository verschiedene Programme ins Leben gerufen, um möglichst vielfältig auf die Bedürfnisse verschiedener Menschen eingehen zu können. Es gibt ein Kinder- und Schulprogramm, ein Programm für Kriegsveteranen und ein Programm für ältere Menschen.
Ein Beispiel für ein Kinderprogramm ist der „Healthy Student Market“ in der Nothwest Middle School in Chicago. Zweimal im Monat versorgt der Markt rund 195 Familien. In der Turnhalle der Schule stehen  dann mehrere Tische mit Lebensmitteln, an denen die Besucher*innen des Marktes einkaufen können. Eine der Kund*innen ist die 35-jährige Denise Salinas. Sie ist dankbar für die Möglichkeit, gesundes Essen zu einem vernünftigen Preis zu erhalten. „Das hilft mir, meinem Sohn und mir Essen auf den Tisch zu bringen“, sagt Salinas. „Es ist eine riesige Hilfe.“

Ein relativ neues Programm, das 2017 startete, heißt Rise and Shine Illinois. Es versorgt Schulkinder mit der wichtigsten Mahlzeit des Tages: einem gesunden Frühstück.

Ein Ausbildungsprogramm ist Teil der Mission von Greater Chicago Food Depository

Um seine Mission, den Hunger zu beseitigen, zu erfüllen, geht die Organisation noch einen Schritt weiter: Sie bietet ein Ausbildungsprogramm für arbeitslose und unterbeschäftigte Menschen in Cook County an. In den „Chicago Community Kitchens“ kann man eine 14-wöchige kostenlose Gastronomie-Ausbildung absolvieren.
Seit dem Beginn des Programms 1998 gibt es mehr als 1.300 Absolvent*innen. Viele von ihnen arbeiten heute in Chicagos führenden Profi-Küchen. Das Greater Chicago Food Depository hilft also auch auf ganz andere Art, den Hunger zu bekämpfen: indem es den Menschen Hoffnung, eine Perspektive und die nötigen Fertigkeiten vermittelt, um sich selbst ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.

Mehr über die NGO und ihre verschiedenen Programme erfahrt ihr hier: https://www.chicagosfoodbank.org

 

Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt.

 

The article in english version: https://goodnews-for-you.de/the-greater-chicago-food-depository-ending-hunger-in-chicago-and-cook-county/

 

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