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Mit CarbonBuddy die CO2-Produktion senken und den Klimawandel stoppen

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aufgezeichnet von Isabel Maier-Harth

Der Hausstrand von Barbara und Johannes auf Big Island. Verständlich, dass man so ein Paradies schützen möchte.

Johannes Seidel ist Umweltaktivist und Allrounder. Seit fast drei Jahren lebt er mit seiner amerikanischen Frau Barbara und Sohn Max in Hawaii. Johannes ist ein Mensch, der mit wenig zufrieden ist und Dinge einfach selbst in die Hand nimmt. 2008 fand er während seines dreimonatigen Studienpraktikums im Hawaii Volcanoes National Park nicht nur die Liebe seines Lebens: Hier wurde ihm auch bewusst, dass wir Menschen aktiv etwas tun und uns für den Klimaschutz einzusetzen sollten, um die Schönheit der Natur zu bewahren.

Vor genau einem Jahr gründete Johannes Seidel CarbonBuddy. Die Idee dahinter: die CO2-Produktion senken und den verbleibenden Ausstoß durch Emissionsausgleichsprojekte kompensieren. Isabel Maier Harth hat ihn auf Hawaii ausführlich befragt.

 

Aloha!

Ich habe Landschaftsarchitektur mit Schwerpunkt Landschaftsplanung und Umweltschutz an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Während meines Praktikums im Hawaii Volcanoes National Park habe ich in der Gärtnerei gearbeitet, wo einheimische, endemische* Bäume gezüchtet und ausgepflanzt werden. Dort lernte ich meine jetzige Frau Barbara kennen, die Meeresbiologie studierte. Sie arbeitete damals an einem Projekt mit Meeresschildkröten (Hawksbill Sea Turtle) mit, bei dem die Nester der vom Aussterben bedrohten Schildkröten während der Brutzeit beschützt werden. Zwischendurch waren wir vier Jahre in Deutschland und haben an der TU München unseren Master in „Nachhaltigem Ressourcenmanagement“ absolviert. Bereits während des Studiums habe ich mich viel mit den Themen „Erneuerbare Energien“ und „Klimawandel“ befasst. Ich war immer schon gerne und viel draußen und sehr naturverbunden. Der Aufenthalt in Hawaii 2008 hat das noch weiter intensiviert.

* nur in begrenzten Gebieten vorkommend

 

Wir kaufen, soviel es geht, Second-Hand

Das Haus von Barbara und Johannes auf der Kaffeeplantage auf Hawaii.

Die sehr entspannte Lebensweise der Hawaiianer, das Meer und das Wetter haben wir stets genossen. Nachdem Barbaras Eltern in Captain Cook auf Hawaii Big Island eine Kaffeefarm gekauft hatten, war für uns klar, dass wir an diesen bezaubernden Ort zurückkehren wollten.

Energie liefern Solarpanele auf dem Dach.

Leider lebt man auf Hawaii nicht sehr CO2-freundlich. Nur ein geringer Anteil der Lebensmittel wird auf der Insel selbst produziert. Alles, was einen umgibt – die Materialien zum Bau von Straßen, Häusern etc. – werden importiert. Und die Inselgruppe ist diejenige, die weltweit am weitesten vom Festland entfernt liegt. Das heißt, die Transportwege sind extrem lang. Wann immer es geht, kaufen wir Second-Hand: Kleidung, Werkzeug, Küchengeräte, Elektrogeräte, Möbel. Wir achten darauf, möglichst regionale Lebensmittel zu kaufen. Wir haben sparsame Autos und erzeugen unsere Energie durch Solarpanelen auf dem Dach. Das ist das mindeste, das wir tun können, um das Leben klimafreundlicher zu gestalten. Und wir brauchen natürlich keine Heizung!

 

Wenn wir den Klimawandel nicht bald in den Griff bekommen, haben wir ein globales Problem.

Auf Hawaii habe ich realisiert, wie schön unser Planet ist. Wir sollten versuchen, diese Schönheit für unsere Kinder und nachfolgenden Generationen zu bewahren. Durch die Art und Weise, wie wir in der westlichen Welt leben, ist diese natürliche Welt – unsere Lebensgrundlage – gefährdet. Der Klimawandel ist meiner Meinung nach das größte Zukunftsproblem für die Umwelt, aber auch für den Menschen selbst. Wenn wir diesen nicht bald in den Griff bekommen, haben wir ein globales Problem, auf das die Menschen und Regierungen nicht eingestellt sind. Diese Auswirkungen auf Dauer zu reduzieren, daran will ich gerne arbeiten.

„Klimaschutz“, das klingt in vielen Ohren schon sehr verbraucht, man hat es oft zu viel gehört. Und die Jugend erreicht man damit erst recht nicht. Klimaschutz ist für junge Generationen einfach nicht sexy genug und arbeiten in diesem Bereich noch weniger. Viele sind sich zwar mittlerweile bewusst, dass es ein Problem gibt und dass man auch etwas machen sollte, aber persönlich etwas in seinem Leben ändern und aktiv werden…?

 

Ich bleibe optimistisch, dass wir etwas dagegen tun können und es noch nicht zu spät ist.

Der Vulkan erzeugt stetig Energie und damit einen Großteil des Strombedarfs auf Big Island.

Es ist so wichtig, dass wir heute damit anfangen. Wenn wir die CO2-Produktion nicht verringern und die Konzentration in der Atmosphäre reduzieren, haben wir bald ein großes Problem. Ich bleibe optimistisch, dass wir etwas dagegen tun können und es noch nicht zu spät ist. Dafür brauchen wir aber die Hilfe aller, vor allem von denen in der industrialisierten Welt. Wir sind mittlerweile auf einem ganz guten Weg, aber nun geht es darum, die Menschen mitzunehmen und den Umschwung so schnell wie möglich zu schaffen.

So entstand bei mir die Idee zu CarbonBuddy. Hawaii hat bereits eine Vorreiterrolle innerhalb der USA. Etwa 54 Prozent unseres Stromes auf Big Island (der Spitzname der Insel Hawaii) kamen 2017 aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Solarenergie und Geothermie. Auf den ganzen Staat gerechnet sind es ca. 26 Prozent. Auf Big Island wird der Großteil des Strombedarfs dank des aktiven Vulkans aus Geothermie gewonnen.

 

Haiwaii will bis 2045 Strom komplett aus erneuerbaren Energien gewinnen.

Windenergie, ebenfalls eine wichtige Ressource zur Gewinnung von Strom auf Hawaii.

Hawaii hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 den kompletten Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Hawaii ist bisher der einzige Bundesstaat in den USA mit einem solch ambitionierten Ziel. Die Voraussetzungen hier sind natürlich optimal: Die Sonne scheint, der Wind weht, der Vulkan brodelt. Darüber hinaus ist das Potenzial für Effizienzsteigerungen in Hawaii – wie im Rest der USA – enorm. Leider wurde, wie in den gesamten USA, in der Vergangenheit zu wenig in die Infrastruktur investiert: Veraltete Stromleitungen behindern häufig den zügigen Ausbau. Dennoch kann man sich im Bezug auf erneuerbare Energien an Hawaii ein Beispiel nehmen, auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt. Im Grunde ist die Situation ähnlich wie in Deutschland, mit dem Unterschied, dass hier wesentlich mehr Energie verbraucht wird. Im Umkehrschluss bedeutet das, es gibt enormes Potenzial für positive Veränderung. Hier möchte Carbon Buddy ansetzen.

 

Johannes Seidel, der Gründer von CarbonBuddy

Wie Johannes Seidel mit CarbonBuddy den Klimawandel bezwingen möchte und was wir alle bei dem Projekt für eine Rolle spielen, das erfahrt ihr im Interview in der kommenden Woche.

 

 

 

 

 

 

 

 

Autorin Isabel Maier-Harth

 

Landschaftsarchitektin, Weltenbummlerin

Versucht, möglichst umweltbewusst zu leben.

https://halloisabel.wordpress.com/

 

 

 

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