von Florian Roithmeier
Nachts alleine nach Hause zu gehen, ist unangenehm, vor allem für Frauen. Anabell Schuchhardt und Frances Berger haben deshalb das „Heimwegtelefon“ gegründet. Nachtschwärmer können die Telefonhotline 030/12074182 anrufen. Ehrenamtliche unterhalten sich mit den Anruferinnen und Anrufern und geben ihnen somit ein Gefühl der Sicherheit.
Die Idee kam den Gründerinnen im Jahr 2011. Sie waren selbst nachts unterwegs und stellten fest: Man fühlt sich sicherer, wenn man auf seinem Weg mit Bekannten oder Familienmitgliedern telefoniert. Aber wer will schon um 2 oder 3 Uhr nachts seine Freunde wachklingeln? Anabell und Frances kamen auf die Idee, einen organisierten, telefonischen Begleitdienst einzurichten – das „Heimwegtelefon“. Seit 2013 ist es in ganz Deutschland erreichbar.
Die Idee kommt aus Schweden
Das Konzept des Heimwegtelefons gibt es schon länger in Schweden. Dort bietet die Polizei in der Hauptstadt Stockholm einen ähnlichen Service an. Menschen können eine Nummer anrufen und sich telefonisch begleiten lassen. Sollte der Anruferin etwas zustoßen, kann die Polizei sofort reagieren. Auch beim Heimwegtelefon in Deutschland können die Begleiter im Notfall Kontakt mit der Polizei aufnehmen.
So funktioniert das Heimwegtelefon
Einfach die Telefonnummer 030/12074182 anrufen. Die Hotline ist sonntags bis donnerstags von 20 bis 24 Uhr, freitags und samstags von 22 bis 4 Uhr erreichbar. Ein Anruf kostet so viel wie ein normales Festnetzgespräch – für Flatrate-Nutzer meist kostenlos. „Wenn das Projekt gut läuft, wollen wir langfristig eine generell kostenfreie 0800-Nummer einrichten“, so die Gründerinnen.
Ein Gespräch läuft in etwa wie folgt ab: „Wir stellen uns kurz vor, damit die Anruferin weiß, mit wem sie spricht. Dann fragen wir, wer am anderen Ende der Leitung ist, wo sie oder er startet und wohin es geht. Anschließend plaudern wir nett und fragen zwischendurch immer mal wieder den aktuellen Ort ab – bis die Leute das Ziel erreicht hat.“ Rund 50 Ehrenamtliche arbeiten für das Heimwegtelefon, Interessierte können sich gerne per E-Mail bewerben.
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Fazit: Das Heimwegtelefon kann keine absolute Sicherheit nicht geben, aber doch das Gefühl, nicht alleine zu sein und im Notfall Hilfe zu bekommen. Ähnlich funktioniert auch die App KommGutHeim, die wir auf good news for you bereits vorgestellt haben.
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