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Contemplatio:
Der längste Wanderweg Deutschlands für Achtsamkeit

Achtsamkeit liegt voll im Trend. Im Landkreis Neumarkt gibt es einen Pilgerweg, der sich ganz diesem Motto verschrieben hat: Contemplatio.
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Interview: Gerda Stauner

Foto: Günter Standl

Der Jakobsweg ist wohl einer der bekanntesten Pilgerwege in Europa. Unterschiedliche Routen ziehen sich durch verschiedene Länder, und die Wegweiser mit der gelben Muschel auf blauem Untergrund markieren die Pfade. In der Oberpfalz finden sich seit einiger Zeit auch Hinweise für einen Pilgerweg der ganz besonderen Art. Ein großes, weißes C prangt auf blauem Hintergrund und weist den Weg zum Contemplatio, dem längsten Wanderweg für Achtsamkeit und Meditation in Deutschland. Mittlerweile kann man auf einer Strecke von über 250 Kilometern durch den Landkreis Neumarkt in der westlichen Oberpfalz pilgern und dabei ein Stück weit zu sich selbst finden. Wir haben mit dem Experten für gelassenen Erfolg durch Achtsamkeit und Meditation und Buchautor Johann Beck gesprochen. Er hat die Idee zu diesem außergewöhnlichen Wanderweg entwickelt und maßgeblich an seiner Umsetzung mitgearbeitet.

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Foto: Günter Standl

Herr Beck, wie entstand die Idee zu diesem besonderen Pilgerweg, dem Contemplatio?

Als Vortragsredner und Trainer bin ich zu den Themen Resilienz, Stressregulation und innerer Wohlstand vor allem im Business-Kontext tätig. Bei einer Vortragsreihe vor Unternehmern erfuhr ich von dem Präventionsprojekt „Gesunde Kommune“. Daraus entstand wiederum die Idee, in Neumarkt Gelassenheitswege zu entwickeln. Rainer Seitz vom Amt für Touristik Neumarkt war gleich begeistert und so konnten zwei Gelassenheitswege umgesetzt werden. Als nächstes Projekt konzipierte ich mit der Stadt Freystadt den Garten der Stille am Franziskanerkloster. Allmählich entstand dann nach und nach die Idee zur Innehalten Region.

Grundsätzlich wollte ich, wie mit allen Projekten der Innehalten Region, eine weltanschaulich offene Möglichkeit schaffen, in der Natur meditativ und im Sinne der Achtsamkeit unterwegs zu sein. Nach dem ersten Abschnitt des Contemplatio zwischen Neumarkt und Freystadt wuchs er dann nach und nach immer weiter. Heute umfasst der Contemplatio 250 km.

 

War es schwierig, Partner für das Vorhaben zu begeistern?

Überraschenderweise war das gar nicht so schwer. Ganz einfach war es auch nicht, denn es müssen ja viele Akteure zusammen kooperativ arbeiten – über kommunale Grenzen hinweg. Erleichternd war, dass keine neuen Wanderwege geschaffen werden mussten. Vorhandene Wanderwege wurden konzeptionell neu miteinander verbunden.

 

Wieso haben Sie ausgerechnet die Gegend rund um die Stadt Neumarkt für den Pilgerweg ausgesucht?

Entwickelte die Idee zum Contemplatio: Johann Beck

Ich bin hier geboren und geblieben, obwohl ich mit Vorträgen in ganz Deutschland unterwegs bin. Ziel ist es, den Landkreis Neumarkt zur führenden Destination zum Thema Innehalten auszubauen und das Kernprojekt ist der Contemplatio – Deutschlands längster Wanderweg für Achtsamkeit und Meditation.

 

Viele Gemeinden, durch die der Contemplatio führt, sind in das Projekt eingebunden. Gibt es von dort schon Rückmeldungen, wie der Weg bei Wandernden ankommt?

Wir haben bereits viele positive Rückmeldungen. Allerdings ist der Contemplatio ja immer noch ein wachsendes Pflänzchen, bei dem es gilt, weiter den Bekanntheitsgrad zu steigern.

 

Sind Sie die ganze Strecke schon selbst gelaufen? Welcher Teil gefällt Ihnen besonders gut?

Da ich die Wegstrecke ja mit entwickle, bin ich natürlich jeden Meter schon selbst gelaufen. Einen Teil, der mir besonders gefällt, kann ich so nicht hervorheben. Das Interessante ist das Abwechslungsreiche, Wälder und Wiesen, Hohlwege und Felsen, Flüsse und Jurahöhen, Dörfer und mittelalterlich geprägte Städtchen und Burgen, Wallfahrtskirchen und Keltenschanzen, Landschaftskino und  Klöster … Und natürlich all die Innehalten-Projekte am Weg.

Foto: Stadt Velburg

 

Die Idee des Contemplatio ist es, auf dem Weg zu sich selbst zu finden. Wie kann das heutzutage funktionieren? Viele Menschen haben ihr Handy im Gepäck und lassen sich von eingehenden Nachrichten oder einem schnellen Blick auf das Social Media-Konto ablenken.

Das ist ja genau der Sinn und Zweck der Innehalten Region: Anregungen und Impulse zum Innehalten zu schaffen. Mit Innehalten ist dabei eine innere Auszeit gemeint – in der Natur, in Bewegung und mit meditativ- und achtsamkeitsbasierten Übungen. Dabei kann man das Smartphone in neuer Art und Weise nutzen und via QR-Codes Audio-Anleitungen zu Achtsamkeit und Meditation aufrufen (dann am besten wieder ausschalten!). Es ist eine Entscheidung, die jede und jeder für sich selbst treffen darf – für ein paar Minuten in der Natur, eine kleine Wanderung oder einen Urlaub in der Innehalten Region. Die Einladung ist, das größte Abenteuer zu erleben, das es gibt – sich selbst zu erforschen. Resilienz, Stressprävention und Auftanken mit innerer Kraft gibt es als Bonus noch dazu.

 

Was sollte man auf jedem Fall im Gepäck haben, wenn man eine oder mehrere Etappen des Weges gehen möchte?

Der Contemplatio ist noch ein zartes Pflänzchen. Wir arbeiten gerade daran, einzelne Etappen mit Hinweisen zum öffentlichen Nahverkehr, zu Möglichkeiten der Übernachtung und Verpflegung zu versehen. Zurzeit fordert der Contemplatio eine gute eigene Vorbereitung, wenn man übernachten oder einkehren möchte. Möglichkeiten sind vorhanden, aber manchmal in der Oberpfälzer Weite dünn gesät, vom öffentlichen Nahverkehr ganz zu schweigen. Verpflegung und ausreichend Wasser sollten also immer dabei sein. Dieses Unperfekte kann man natürlich auch als eine willkommene Herausforderung und mal etwas anderen Urlaub sehen. Früher hieß das einmal Abenteuer … 😉

 

Weitere Informationen zum Pilgerweg gibt es hier: https://www.innehalten-region.de/

 

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