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The Day of Hope 2023:
Ein Tag der Hoffnung mit Jane Goodall

Am 4. Mai 2023 findet in München der DAY OF HOPE statt. Er macht mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen vertraut und nimmt die Arbeit der berühmten Wissenschaftlerin und UN-Friedensbotschafterin in den Blick.
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Interview: Isolde Hilt

Dr. Jane Goodall in Gombe • Foto: Jane Goodall Institut / by Frame X Frame Films

Es begann vor zwei Jahren: Die Stiftung Otto Eckart mit Sitz in München fördert u. a. Kinder und Jugendliche, Bildung, Kunst, Kultur und Umweltschutz. 2021 zeichnete sie Jane Goodall mit dem „Prix International Pour Les Enfants“ aus. Die Preisverleihung konnte aufgrund der Coronapandemie nur virtuell erfolgen. Die weltweit führende Primatologin versprach damals aber, dass sie den Preis noch persönlich in München entgegennehmen wolle. Am 4. Mai im Rahmen des „Day of Hope 2023“ ist es so weit. Wie dieser „Tag der Hoffnung“ zustande gekommen ist und was es damit auf sich hat, verrät Martin Schütz, Vorstand der Stiftung.

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Die Stiftung Otto Eckart ehrt nicht nur Jane Goodall, sondern richtet auch den Day of Hope aus. Wie kam es dazu?

Durch eine glückliche Fügung … Die Kaffeerösterei Alrigthy/Care4Coffee im Werksviertel-Mitte in München feiert Eröffnung. Jane Goodall übernimmt zugleich die Schirmpatenschaft für dieses Unternehmen, weil es mit einem Teil seiner Erlöse ihre Roots and Shoots Projekte (Anmerkung: Ein Programm, das Kinder und Jugendliche weltweit motiviert, sich für Menschen, Tiere und die Umwelt zu engagieren) unterstützt. Im Januar erfuhr ich davon und dachte mir: Da kann man mehr daraus machen als „nur“ eine nachgeholte Preisverleihung … So entstand der Gedanke, den München-Besuch dieser einzigartigen Persönlichkeit dafür zu nutzen, auf all ihre Belange, Ideen und Ziele aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit ihr die Menschen aufzurufen, selbst einen Beitrag zum Erhalt unserer Natur und Umwelt zu leisten und sich für das friedliche Zusammenleben einzusetzen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der UN-Dekade 2030 bilden die Klammer dafür. Und so war der DAY OF HOPE geboren!

 

Wie kommt Ihre Idee zu diesem Day of Hope an?

Ich bin überwältigt von der überaus großen und positiven Resonanz zahlreicher Organisationen, Initiativen, Akteure und Akteurinnen, die sich zu diesen Zielen bekennen. Sie alle sind angetreten, unsere Welt ein Stück besser zu machen. Ihnen gilt unser Dank, unsere Anerkennung und unser Respekt für ihr Engagement und ihre Arbeit. Der Day of Hope soll helfen, auf sie aufmerksam zu machen, weitere Unterstützung für sie zu finden – seien es helfende Hände oder finanzielle Mittel. Vor allem aber soll der Tag allen Menschen in und um München die Gelegenheit geben, sich mit den 17 UN-Zielen vertraut zu machen, zu erfahren, wo man weiterführende Informationen erhält und wie man durch eigenes Handeln etwas beitragen kann, gemäß dem Motto „Tu du!“.

 

Gab es diesen Tag so schon einmal in München?

In dieser umfassenden Breite und ungewöhnlichen Zusammensetzung noch nicht. Es gibt immer wieder zahlreiche Veranstaltungen, bei denen man sich mit den Themen Umwelt- und Naturschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und dem Wunsch nach Frieden in Freiheit auseinandersetzt. Wir haben von allem etwas übernommen, Neues hinzugefügt und alles zusammen in das lebendige, nachhaltige Werksviertel transportiert, das sich auf den Weg gemacht hat, eines der spannendsten Stadtentwicklungsquartiere zu werden – nicht nur in München. Ich freue mich ganz besonders, dass der erste Day of Hope genau hier stattfindet!

Day of Hope … Gibt es noch Hoffnung? Viele Menschen, darunter viele junge Menschen, bangen um ihre Zukunft und die ihrer Kinder. Wie sehen Sie das?

Neben dem Grund zur Sorge gibt es immer auch einen Grund zur Hoffnung. Davon bin ich fest überzeugt. Ich finde es richtig und sehr verantwortungsbewusst, dass sich junge Menschen ernsthaft mit der Zukunft unseres Planeten, seinen begrenzten natürlichen Ressourcen und der Koexistenz in Frieden und Freiheit auseinandersetzen. Es ist richtig, uns darauf aufmerksam zu machen. Wenn es sein muss, auch laut und deutlich, damit es alle hören und verstehen.

"Ich würde mir wünschen, dass der Mut zum Eingeständnis von Fehlern stärker wäre und dann rascher gegengesteuert würde, anstatt aus Furcht vor unliebsamen Konsequenzen zu lange abzuwarten."

Aber hat, neben aller verständlichen Zukunftsangst, die Welt nicht auch viele Lösungsansätze, die es zu entdecken und erforschen gilt? Unsere Generation und viele Generationen vor uns haben Fehler gemacht und manche falschen Wege begangen. Wir und unsere Vorfahren haben aber auch immer wieder zeigen können, wie man mit Problemen umgehen kann. Ich würde mir wünschen, dass der Mut zum Eingeständnis von Fehlern stärker wäre und dann rascher gegengesteuert würde, anstatt aus Furcht vor unliebsamen Konsequenzen zu lange abzuwarten.

 

Zum Glück gibt es Menschen wie Jane Goodall …

Ja. Zum Glück gibt es nicht nur ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denen man folgen kann und sollte, sondern auch so beeindruckende Menschen wie Jane Goodall, die uns mit ihrer besonnenen Art und Überzeugungskraft ins Gewissen reden können. Mit solchen Vorbildern kann es gelingen, jungen Menschen Mut zu machen. Und wir „älteren Semester“ müssen das Unsere dazu beitragen, die von uns begangenen Fehler zu reparieren, solange das noch möglich ist. In manchen Fällen, wie etwa dem Klimawandel, heißt das: sofort!

 

Jane Goodall ist als Botschafterin persönlich am Day of Hope in München. Sind Sie ihr schon persönlich begegnet?

Ja, vor vielen Jahren war sie schon einmal in München. Ich hatte das Glück, zu einem Vortrag in das Jane-Goodall-Institut eingeladen worden zu sein. Es war sehr beeindruckend, sie persönlich zu erleben. Nun wird sie tagsüber wieder unter uns sein, möglichst vielen Menschen begegnen, und abends (leider, der begrenzten Anzahl von Plätzen geschuldet, in einem etwas kleinerem Kreis) zu uns sprechen.

 

Ihre Stiftung zeichnet die berühmte Wissenschaftlerin und UN-Friedensbotschafterin mit dem “Prix International Pours Les Enfants” aus. Was möchten Sie mit der Verleihung dieses Preises zum Ausdruck bringen?

Dieser Preis dient dazu, Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich mit ganzem Herzen und mit ihrem persönlichen Tun für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Es zählt nicht die Prominenz der ausgezeichneten Person, sondern ihr vorbildhaftes Handeln.

Roots & Shoots Day of Service, San Francisco, October 11,2017

Im Fall von Jane Goodall wollen wir damit auch zum Ausdruck bringen, dass jemand mit der Kraft des Wortes und der eigenen Persönlichkeit so vieles bewegen kann. Wo Jane Goodall das Wort ergreift, hört man ihr zu und denkt über ihre Worte nach. Sie weiß das und versteht es, diese Gabe bewusst einzusetzen, um auf Dinge aufmerksam zu machen und den Finger in die Wunde zu legen. Oft hat sie auch einen überzeugenden Vorschlag zur Hand, wie man „ganz einfach“ zur Lösung eines Problems beitragen kann. Zum Beispiel, indem man genau und gewissenhaft beobachtet und daraus unvoreingenommen Schlüsse zieht. Das hat sie bei ihren Forschungen mit den Primaten verinnerlicht. Jetzt wendet sie dieses Verfahren auf andere Fragestellungen an und gibt es an die jüngere Generation weiter: „Schaut hin, lernt daraus, und handelt danach.“

 

Was passiert alles am Day of Hope? Über welche Programmpunkte freuen Sie sich besonders?

Wheel of Hope

Es passiert so unglaublich viel Schönes und Interessantes, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen und aufhören soll … Vom WHEEL OF HOPE, in dem sich 17 SDG-Gondeln im größten mobilen Riesenrad der Welt drehen, vollgepackt mit Informationen und Interaktionen zu den Nachhaltigkeitszielen. Dann ist da die STAGE OF HOPE, eine Open-Air-Bühne, von der wir viele Botschaften der Hoffnung in die Welt aussenden – unter anderem in die Ukraine und zu den Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei. Auf dem FORUM OF HOPE geht es um „Nachhaltiges Denken und Handeln – von Anfang an“. Es spannt den Bogen von KiTa über Schule und StartUps bis hin zur sinnvollen Integration der Nachhaltigkeitsziele in Unternehmen.

 

Beim Day of Hope mit dabei:

Marathon-Läufer Norman Bücher, der bis zur UN-Vollversammlung läuft, und Michael Evertz, der 30.000 km bis zur nächsten Klimakonferenz radelt

Und es gibt eine umfangreiche Liste an Aussteller*innen …

Besucher*innen des Day of Hope dürfen sich auf ein buntes, lebendiges Programm freuen.

Ja, es gibt rund 130 Informations- und Mitmachstände sowie Kurzvorträge und Workshops, die aufzeigen, was man alles tun kann und wissen sollte, wenn man sich mit den 17 UN-Zielen beschäftigten will. Darunter erfreulich viele Schulklassen, die mit ihren Projekten zeigen, wie man’s macht. Es sind einfach viele „Mutmacher*innen“, die teilweise sogar aus Hamburg und Berlin anreisen, um ihre Projekte für Nachhaltigkeit vorzustellen.

Nicht zu vergessen Norman Bücher, ein Marathon-Läufer, der über alle sieben Kontinente bis zur UN-Vollversammlung läuft und unterwegs die Stimme der Jugend einfängt. Oder Michael Evertz, der 30.000 km zur nächsten Klimakonferenz radelt und extra unseretwegen die Route seiner „Expedition Hope“ geändert hat, um am 4. Mai bei uns in München zu sein.

 

Welche Hoffnung verbinden Sie mit diesem Tag? Was kann er bewirken?

Am Ende dieses Tag werden hoffentlich viele Menschen wissen, was und wie sie dazu beitragen können, unsere Welt ein Stück besser zu machen. Und gleich am nächsten Morgen damit beginnen!

 

Was gibt Ihnen persönlich Hoffnung, dass wir Menschen doch noch rechtzeitig verstehen, einsichtig sind und uns entsprechend neu ausrichten?

Martin Schütz, Vorstand der Stiftung Otto Eckart, Ideengeber und Ansprechpartner für den Day of Hope

Vorbilder wie Jane Goodall machen mich zuversichtlich. Und junge Menschen, die so denken und handeln wie sie, die neugierig sind, sich bilden und forschen, um ihre Erkenntnisse und Fähigkeiten für eine gute Zukunft einsetzen zu können. Und davon gibt es zum Glück viele! Jedenfalls begegne ich fast immer und überall solchen Mitmenschen – auch wenn sie es von sich selber oft gar nicht wissen.

 

Noch etwas, das Ihnen am Herzen liegt, das Ihnen wichtig ist?

Mir liegt der Frieden auf dieser Welt sehr am Herzen. Es ist mir wichtig, dass Jane Goodall auch als UN-Friedensbotschafterin unter uns sein wird.

 

 

Day of Hope: good news for you ist mit dabei!

In Werk 12 findet ihr das Team von good news for you!

Wir freuen uns riesig, bei diesem besonderen Tag mit dabei sein zu können und euch kennenzulernen! Ihr findet uns unter den Aussteller*innen im Werk 12 (Standnr. W12-02) am Knödelplatz, Bereich B.

 

Alle Informationen zum Day of Hope findet ihr auf dieser Seite:

www.dayofhope-muenchen.de

Informationen zu Jane Goodall, ihrer Arbeit und zum Jane Goodall Institut gibt es hier: https://janegoodall.de/

Und hier stellt die Stiftung Otto Eckart ihr Engagement näher vor: https://ottoeckart.de/

 

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Mehr zu Jane Goodall!

Jane Goodall: “Junge Menschen sind unsere größte Hoffnung!”

 

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