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Veganuary im Januar:
Bewusstsein für pflanzliche Ernährung fördern

Wer auf der Suche nach einem Vorsatz für das neue Jahr ist, könnte sich den Veganuary näher ansehen und helfen, die Umwelt zu retten.
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ein Kommentar von Cosimo Spangler

Mehr Sport treiben, mehr Geld sparen, mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen … Zu Beginn jeden neuen Jahres machen wir uns Gedanken darüber, mit welchen Vorsätzen wir unser Leben schrittweise verbessern könnten. Somit gibt es für uns keinen besseren Zeitpunkt, damit anzufangen, ein besserer Mensch zu werden. Veganuary ist eine Kampagne, die Teilnehmende dabei unterstützt, ihre Ziele auch umzusetzen. Und dabei sind sie in prominenter Gesellschaft: Paul McCartney, Alicia Silverstone, Laura Maria Seiler und Moses Pelham machen mit. Ebenso Eckart von Hirschhausen und Hannes Jaenicke. Neugierig geworden?

Der Veganuary ist eine 2014 konzipierte Non-Profit-Kampagne. Sie rückt die Förderung eines veganen Ernährungsstils im ersten Monat des Jahres in den Fokus. Menschen, die sich auf der Website der Organisation anmelden oder auch einfach informell teilnehmen, wird eine sensibilisierte Sichtweise auf vegane Ernährung ans Herz gelegt. Das umfangreiche Support-Programm, das die Organisation Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Form von veganen Kochbüchern, Ernährungstipps und Statistiken bereitstellt, soll vor allem die Stigmata bekämpfen, die in unserer Gesellschaft gegenüber einer pflanzenbasierten Ernährung noch weit verbreitet sind.

Vorteile pflanzenbasierter Ernährung

Sich ausschließlich vegan zu ernähren, sei aufwändiger und viel teurer als eine Ernährung, bei der man alles isst. Außerdem kriege man doch bestimmt nicht ausreichend Vitamine. Und keine Tierprodukte mehr zu essen, sei ja grundsätzlich sehr ungesund. Aussagen wie diese werden immer wieder im Zusammenhang mit veganer Ernährung diskutiert.

Doch ganz unabhängig davon hat es sich die Organisation hinter Veganuary zum Ziel gemacht, solch weit verbreitete Einschätzungen in Frage zu stellen. Gleichzeitig soll die Gesellschaft durch Weiterbildung von den weit gefächerten Vorteilen einer pflanzlichen Ernährung überzeugt werden. Die Macher*innen der Kampagne weisen immer wieder darauf hin, wie stark unsere individuelle Ernährung mit den entscheidenden Problemen unseres Zeitalters wie dem Klimawandel oder globalem Artensterben zusammenhängt.

10 Jahre Veganuary und 2 Millionen Teilnehmende

Wie man dem transparenten statistischen Angebot der Veganuary-Website entnehmen kann, hat die Kampagne bereits Großes geleistet. In den letzten zehn Jahren haben schon über zwei Millionen Menschen teilgenommen. Durch Veganuary wurden 12,4 Millionen Liter Wasser eingespart sowie CO2-Emissionen um rund 210.000 Tonnen reduziert. Und das sind nur die Erfolge der offiziell registrierten Teilnehmer*innen.

Der Paradigmenwechsel, den Veganuary in unserer Gesellschaft nachhaltig erzeugen will, soll uns und zukünftige Generationen noch auf lange Zeit zu Umwelt- und Klimasensibilität bewegen. Zunehmend mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass die individuelle Ernährung eine der Schlüsselrollen in der Gestaltung unserer Zukunft einnimmt und für das Schicksal der Menschheit entscheidend ist. Wie genau schafft die Organisation es aber, Menschen zu einer grundlegenden Veränderung ihres Ernährungsstils zu bewegen?

Veganuary will Bewusstsein schaffen

Einer der häufigsten Trugschlüsse ist, dass die Handlungen Einzelner für das Große und Ganze keine Rolle spielen. Um diesem Gedankengang entgegenzuwirken, macht es sich Veganuary unter anderem zur Aufgabe, eine möglichst große globale Community aus Gleichgesinnten sowie Interessierten zu schaffen. Durch ihre umfangreiche Internetpräsenz schafft es die Organisation, das Bewusstsein für ihr Anliegen zu verbreiten wie auch Interesse für das Vorhaben zu wecken.

Mit Veganuary soll aufgezeigt werden, dass eine einzelne Person zwar nicht den Klimawandel bewältigen, die Menge aller Menschen allerdings, die ähnliche Zweifel hat, sehr wohl Einfluss auf den Verlauf der Geschichte nehmen kann. Keine Interessensbewegung in der Geschichte der Menschheit hat durch das Abwarten auf die Aktionen anderer ihre Ziele erreicht. Das Einzige, was uns also davon abhält, ein Teil der Veränderung zu werden, ist nur der Entschluss, es zu tun.

Veganes Angebot wird ständig erweitert

Leider ist das mit der Entschlussfreudigkeit heutzutage ein ziemlich schwieriges Thema. Durch die Möglichkeiten, die uns eine moderne und globalisierte Welt bietet, werden wir ganz natürlich dazu bewegt, träge zu bleiben. Wir wollen uns stets alle Optionen offenhalten, so wenig Entscheidungen wie möglich treffen und am besten den Weg des geringsten Widerstands gehen.

Vor allem bei einem umstrittenen Thema wie Ernährung, dessen Diskurs sich in der Öffentlichkeit oft auf Halbwissen und Voreingenommenheit stützt, ist die Risikobereitschaft besonders niedrig. Veganuary macht es sich zum Ziel, diese Hemmschwelle zu senken. Durch ein ausführliches und informatives Angebot rund um Ernährung, Tierschutz und Nachhaltigkeit schafft die Organisation eine konkrete Wissensbasis für die individuelle Entscheidung. Kostenlose Kochbücher, Rezepte und Guides sollen Teilnehmenden helfen, einen leichten Einstieg in die Welt der veganen Ernährung zu finden.

Der beständige Austausch mit Lebensmittelherstellern und Gastronomiebetreibern fördert die Entwicklung von Tierprodukt-Alternativen. Auch das vegane Angebot außerhalb des eigenen Heims wächst beständig. Ganz bewusst ermöglicht Veganuary ihren Teilnehmenden einen Umstieg, der nur wenig Kompromissen erfordert. Der Erfolg gibt der Kampagne recht.

Viel Lob für Veganuary

„Das häufigste Feedback, das wir bekommen, ist: ‚Der Umstieg zur veganen Ernährung hat mein Leben verändert.‘ oder ‚Ich wünschte, ich hätte es schon viel früher ausprobiert.‘“ Eine so positive Resonanz, wie sie Veganuary auf ihrer Website berichten, ist ein großes Lob für den hohen Aufwand hinter der Aktion. Um die Kampagne künftig verbessern zu können, setzt sich die Organisation hinter Veganuary auch ausführlich mit dem Feedback und den Verbesserungsvorschlägen der Teilnehmenden auseinander.

Aus den Umfragen gehen zum größten Teil Zahlen hervor, die ein optimistisches Licht auf die Zukunft der veganen Ernährung werfen: 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, ihren Fleischkonsum nach dem Veganuary halbieren zu wollen, 28 Prozent blieben sogar weiterhin bei einer vollständig veganen Ernährung. Dass der Veganuary also nicht nur unserer Umwelt Gutes tut, sondern auch dem Eigenempfinden der Menschen zuspricht, wird auch dadurch sichtbar, dass 98 Prozent der Befragten angaben, den Veganuary weiterempfehlen zu wollen.

Ein Dominoeffekt des jährlich stattfindenden Veganuary ist eine bessere Akzeptanz einer rein pflanzenbasierten Ernährung. Das wichtigste Ziel der Kampagne ist es, Menschen nachhaltig zur veganen Ernährung zu bewegen. Wenn der Wechsel einmal gemacht ist und sich langsam eine Routine einstellt, ist der Schritt zum Vegansein nur noch minimal.

Veganuary eine Chance geben

Ich lebe selbst seit bald zwei Jahren ausschließlich vegan. Ich habe zwar im Frühjahr 2022 nicht am Veganuary teilgenommen, wollte allerdings zu Beginn der Fastenzeit durch einen selbstgewählten Vorsatz den Veganismus ausprobieren – zunächst einmal für 40 Tage. Das Fasten begann, und nachdem mir der Umstieg zur veganen Ernährung erstaunlich leichtfiel, wurden aus 40 Tagen einige Monate.

Nun bin ich noch immer unfassbar glücklich, dass ich diese, wenn auch noch so kleine Entscheidung damals getroffen habe. Durch meine Affinität zum Kochen brachte mir der Umstieg nur wenig Schwierigkeiten. Trotzdem habe ich mich über jede vegane Supermarktalternative und jedes vegane Rezept aus dem Internet gefreut, das mir unter die Augen gekommen ist. Wenn ich aber vor zwei Jahren schon von dem ausführlichen Programm im Rahmen des Veganuary gewusst hätte, wären meine Befürchtungen und Vorurteile gegenüber der veganen Ernährung vermutlich noch viel früher verblasst.

Heute bin ich über jeden Tag froh, an dem ich passiv Leiden auf der Welt senke, etwas für den Umweltschutz tue und sogar noch meine eigene Gesundheit pflege. Das alles ist allerdings nur durch den einen Schritt, die eine aktive Entscheidung, die ich getroffen habe, möglich geworden. Gebt dem Veganuary also eine Chance. Trefft kommenden Januar diese eine Entscheidung und ich verspreche, dass ihr es nicht bereuen werdet. Wir sind nie machtlos gegenüber den vielen Übeln unserer Welt – und die nachhaltige Ernährung jeder einzelnen Person markiert den ersten Schritt in Richtung einer besseren Zukunft.

 

Weitere Infos zum Veganuary findet ihr hier: https://veganuary.com/de/

 

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3 Antworten

  1. Danke für diesen Artikel über Veganuary – ich hab mich direkt angemeldet und bin ganz gespannt. Mein Mann und ich wollten schon länger vegane Tage einführen, waren damit aber ein wenig überfordert. So wird es nun bestimmt leicht(er).

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