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199 kleine Helden: Kindern eine Stimme geben

„199 kleine Helden“ ist ein globales Serienprojekt, initiiert von Walter Sittler und Sigrid Klausmann. Dort zeigen Kinder ihren Alltag und teilen ihre Träume – sie alle haben einen Wunsch.
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von Oxana Bytschenko

Kinder trinken Tee
Noch schnell einen Tee vor der Schule: Das Projekt „199 kleine Helden“ begleitet Kinder beim Schulweg. Fotos: Gemini Film & Library/Schneegans Productions

Sechs Kilometer bis zur Schule. Ekhlas aus Jordanien sich jeden Morgen mit ihren Geschwistern und einem Esel auf den beschwerlichen Weg durch die Wüste. Die Zwölfjährige kommt aus einer Beduinenfamilie und wünscht sich nichts mehr als Freunde zum Spielen. Der gleichaltrige To macht sich auch morgens bereit für die Schule. Er lebt in Laos und bleibt ganze fünf Tage von zuhause weg. Mit seinem Freund steigt er in ein Boot, überquert einen Fluss und läuft an abgebrannten Bäumen vorbei. Er erklärt, dass die Bauern sie für Reisfelder abbrennen, obwohl sie wissen, dass das Hochwasser dann die Dörfer gefährdet. Tos Wünsche sind: zuerst ein Haus für seine Eltern, ein Boot für seinen Vater und erst dann ein Fahrrad für sich.

Ekhlas und To sind zwei Kinder aus dem globalen Filmserienprojekt „199 kleine Helden“. Der bekannte Schauspieler Walter Sittler hatte die Idee, in jedem Land der Erde ein Kind bei seinem Schulweg zu begleiten. Sigrid Klausmann leitet das Projekt als hauptverantwortliche Regisseurin. Sie ist auch für die PR und weltweite Festivalarbeit verantwortlich. Die kleinen Heldinnen und Helden sollen dabei von ihren Freunden, Sorgen, Wünschen erzählen. Damit sie eine Stimme in der Erwachsenenwelt bekommen. Als Mit-Produzent agiert Gerhard Schmidt von Gemini Film & Library in Köln. Er hat die Förderung der Film- und Medienstiftung NRW ins Boot geholt.

In diesem Video stellten Sigrid Klausmann und Walter Sittler 2017 ihr Projekt, das stetig wächst, vor:

 

Ein Appell an unsere Verantwortung

Es wird so oft gesagt, dass Kinder unsere Zukunft sind. Aber wer hört ihnen wirklich zu? Dieses Projekt versucht es zumindest. Für Sittler war es wichtig, dass die Kinder im Zentrum stehen: Sie sind „mitten in der globalisierten Welt, zerbrechlich und ohne Lobby, gleichzeitig stark, wissend, fragend, mit einer eigenen Meinung, witzig, philosophisch, nachdenklich“. Er versteht die Filme auch als einen Appell an unsere Verantwortung, für die Zukunft der Kinder die besten Voraussetzungen zu schaffen.

Junge und ein Kamerateam
Die Kinder werden von einem Kamerateam begleitet. Foto: Gemini Film & Library/Schneegans Productions

„199 kleine Helden“ ist dreigeteilt: Auf der einen Seite gibt es die Doku-Filmreihe und den Kinofilm „Nicht ohne uns!“. 16 kleine Heldinnen und Helden bekamen dort eine Stimme. Der dritte Teil ist eine interaktive Plattform für Kinder zwischen sieben und 14 Jahren: Dort können sie durch Videos, Karten und Fotos das Leben der anderen Kinder erleben. Außerdem sind bei Matthiasfilm in Berlin drei DVDs mit pädagogischem Material zum Projekt erhältlich.

Jedes Kind möchte in seinem Heimatland bleiben

Sigrid Klausmann ist die leitende Regisseurin beim Projekt und Sittlers Ehefrau. „Meine Erfahrung ist, dass die Kinder ihre Zukunft mitgestalten wollen. Niemand von ihnen wollte in einem anderen Land leben“, sagt sie. Jedes Kind möchte in seinem Heimatland bleiben. Die zwei Staffeln und der Kinofilm wurden im wesentlichen mit den Mitteln der Filmförderanstalten, der Film- und Medienstiftung NRW und der Filmförderung Baden-Württemberg finanziert. Es gab auch weitere Unterstützer. Auch die Schauspielerin Senta Berger unterstützt die „199 kleine Helden“. Vor kurzem ist das Buch „Open your heart“ zum Projekt erschienen.

Ein Junge in einer Seilbahn
Manche Kinder müssen einen schwierigen Schulweg meistern. Foto: Gemini Film & Library/Schneegans Productions

Wenn man die Kinder von ihrer Haustür bis zur Schule begleitet, erlebt man auch die familiären Strukturen und die Umgebung mit. Es fällt auf, dass die kleinen Held*innen sich heute schon sehr jung mit schweren Themen wie Umweltzerstörung, Kriege und Drogen beschäftigen. Die Welt zwingt sie dazu. Perla aus Island findet es zum Beispiel absurd, dass Menschen Atomkraftwerke benutzen – trotz deren zerstörerischer Kraft auf die Umwelt.

Die „199 kleine Helden“ wirken bei all den Sorgen unglaublich stark und voller Freude auf das Leben. Diese Kinder zeigen den Zuschauer*innen eine andere Welt, die möglich ist. „Und man merkt, dass das Fremde weder bedrohlich ist noch dass man Angst davor haben muss“, sagt Walter Sittler, „denn die Bedürfnisse sind überall gleich.“

 

Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt.

Herzlichen Dank an Christine Deger, die uns auf dieses großartige Projekt aufmerksam gemacht hat!

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