von Petra Bartoli y Eckert
Nicht nur jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht und die Natur zu neuem Leben erwacht, ist Aufblühen ein wichtiges Thema. Wünschen wir uns nicht das gesamte Jahr über Vitalität, Strahlkraft und ein buntes, gutes Leben? Der US-amerikanische Psychologe Dr. Martin Seligman forscht seit Jahren, wie das gelingen kann.
Seligman gilt als einer der Begründer der Positiven Psychologie – eine Richtung, die das Wohlbefinden von Menschen in den Fokus nimmt. Dabei geht es um Glück – im besten Fall um dauerhaftes und nicht nur um ein flüchtiges. Ein Glück also, das sich einstellt, weil man sein Leben entsprechend ausrichtet. So, dass man in seinem Element ist, einen Sinn darin sieht und in seinen Tätigkeiten ganz aufgeht. Dass man aufblüht.
Aufblühen mit PERMA – die Glücksformel
Was braucht es für dieses „Flourishing“, fürs Aufblühen? Seligman hat dafür einen Ansatz entwickelt, der dabei helfen soll, das eigene Wohlbefinden zu steigern: das sogenannte PERMA-Modell. Es beinhaltet Aspekte eines angenehmen wie guten und engagierten Lebens.
P wie Positive Emotionen
Hier geht es um Zufriedenheit, um angenehme Gefühle. Wohlbefinden lässt sich steigern, wenn man seinen Fokus bewusst auf positive Emotionen lenkt. Das tut nicht nur gut, sondern senkt auch nachweislich das Stressempfinden und wirkt sich positiv auf die psychische wie sondern körperliche Gesundheit aus.
E wie Engagement
Sich für etwas einsetzen, mit all seiner Aufmerksamkeit und all seinen Stärken … Das können wir häufig bei Kindern beobachten, wenn sie ganz in ihrer Tätigkeit, im Spiel versunken sind. Und das würde auch Erwachsenen gut tun. Mit dem Begriff Engagement ist nicht (nur) Einsatz in der Arbeit gemeint. Er umfasst jeglichen Flow, den wir erleben können, wenn wir uns selbstvergessen auf etwas einlassen.
R wie Relationships (Beziehungen)
Hier geht es um die Qualität und Intensität unserer sozialen Beziehungen. Es ist belegt, dass erfüllende Kontakte zu anderen Menschen nicht nur unsere Lebenszufriedenheit, sondern auch unsere Lebenserwartung signifikant steigern.
M wie Meaning (Sinn)
Meaning steht für den Sinn des Lebens und des eigenen Tuns. Wenn das, was wir tun, für uns persönlich einen Sinn ergibt, lässt uns das aufblühen. Zudem macht ein sinnhaftes Leben dankbar. Das wirkt sich auf unsere positiven Emotionen genauso aus wie auf die Bereitschaft, sich zu engagieren.
A wie Accomplishment (Ziele erreichen)
Ein weiterer Aspekt, der zum Aufblühen führt, besteht darin, Ziele zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um große Ziele, wie einen Marathon zu laufen oder eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Es geht um Selbstwirksamkeit. Darum, in der Lage zu sein, an Dingen dranzubleiben, die man sich vorgenommen hat.
Wie gut sind wir im Aufblühen?
Und das Aufblühen hierzulande? Wie viele Menschen befinden sich in diesem Flourishing-Zustand? Felicia A. Huppert, Professorin für Psychologie an der Universität Cambridge, ist dieser Frage in einer Studie nachgegangen. Dazu hat sie Menschen aus 23 europäischen Ländern befragt. Ihr Ergebnis: Spitzenreiter im Flourishing ist Dänemark. Hier fühlen sich 41 Prozent der Erwachsenen „aufblühend“. In Deutschland sind das nur etwas 20 Prozent. Am Ende der Skala finden sich Russland, die Slowakei und Portugal mit weniger als 10 Prozent.
Dem eigenen Aufblühen auf der Spur
Übrigens: Wer mehr über sein eigenes Glückserleben oder den persönlichen Sinn des Lebens erfahren möchte, kann dazu kostenlose Fragebögen der Universität Pennsylvania nutzen. Die Fragen basieren auf den Konzepten von Martin Seligman. Es stehen verschiedene Sprachen zur Auswahl. Nach dem Ausfüllen erhält man eine entsprechende Auswertung. https://www.authentichappiness.sas.upenn.edu/de/home
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