von Kristin Frauenhoffer
Thomas Koenen ist das, was man im Englischen einen „instigator“ nennt, einen Impulsgeber und Macher. Einer, der es versteht, Menschen zu motivieren und für eine bestimmte Sache zu begeistern. Dieses Talent nutzt er seit über 20 Jahren erfolgreich, um Gutes zu tun. Letztes Jahr hat er sich mit einer eigenen Beratungsagentur unter dem Namen „beCAUSE-wir.tun.was.“ selbstständig gemacht.
„Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?“ Für Thomas Koenen sind es die kleinen Momente der Freude oder Rührung, die er in Menschen auslöst, wenn er sich für sie einsetzt beziehungsweise mit ihnen arbeitet. Bei einem der vielen von ihm und dem Verein LichtBlick Seniorenhilfe e. V. (good news for you berichtete) organisierten Corona-Hofkonzerte in einem Seniorenheim war es eine Hundertjährige, die mit Tränen in den Augen dem Tenor Giuseppe del Duca lauschte. Ein anderes Mal das Strahlen auf dem Gesicht eines 10-jährigen Mädchens, das zum ersten Male nach Ihrer Leukämie-Erkrankung auf Ihre Stammzellspenderin und somit Lebensretterin traf. „Solche Momente berühren mich tief. Ich bin ein emotionaler Mensch, muss aber gleichzeitig auch professionell bleiben“, sagt Thomas Koenen im Interview.
beCAUSE-wir.tun.was. heißt, vernetzen für das Gute
Dank dieser Professionalität hat „beCAUSE-wir.tun.was.“ bereits beeindruckende Events auf die Beine gestellt: zum Beispiel mit der RailAdventure GmbH und der DKMS Deutschland, dem Jane Goodall Institut, mit Pacific Garbage Screening, DEIN MÜNCHEN e. V. und Lichtblick Seniorenhilfe e. V. Als quasi One-Man-Show konzipiert, entwickelt und organisiert Koenen aktuell relevante und nachhaltige Projekte und Events – sowohl für gemeinnützige Vereine und Hilfsorganisationen als auch CSR-Projekte für Wirtschaftsunternehmen. Der Name ist Programm: Wer etwas für einen guten Zweck tun will (englisch „cause“), wendet sich an Koenen. Der Impulsgeber und Motivator gibt sein Bestes, steckt viel Herzblut in seine Arbeit und in jedes Projekt. Sein erweitertes Team besteht aus freien Mitarbeiter*innen von kreativen, künstlerischen und sozial engagierten Menschen, aber auch Partnern wie dem FC Bayern Basketball-Helpside.
Bereits Mitte der 90er stieß Thomas Koenen das Thema „Corporate Social Responsibilty“ an
So war es auch schon in seinen früheren Jobs. Als Manager in der Softwarebranche war er enorm erfolgreich, half amerikanischen Unternehmen dabei, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Zeitweise hatte er 140 Mitarbeiter*innen und ein Leben, wie man sich das bei einem erfolgreichen Businessman so vorstellt: von Termin zu Termin und immer den Profit im Auge. Irgendwann aber fragte sich Thomas Koenen, ob es denn da nicht noch etwas anderes gäbe. „Wir hatten vielleicht 20 neue Kunden gewonnen, aber das konnte doch nicht alles sein …“, erinnert er sich. Der Gedanke, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen, verfestigte sich. Und so stieß er bereits Mitte der 90er Jahre das Thema „Corporate Social Responsibility“ in seinem Unternehmen an.
Die Mitarbeiter*innen einbinden und motivierendes Vorbild sein
Dass sich Unternehmen und ihre Mitarbeiter*innen sozial engagieren, ist heutzutage durchaus üblich. Damals aber war Thomas Koenen ein Vorreiter. Vor allem in Deutschland spielte das Thema noch fast keine Rolle. All seine folgenden Jobs prägte der Wunsch, das soziale Engagement der jeweiligen Firma voranzubringen und dabei nicht einfach nur Geld zu spenden, sondern soziale Verantwortung auch selbst zu leben. Ihm war es dabei immer wichtig, die Mitarbeiter*innen einzubinden und ihnen ein Vorbild zu sein.
Themen wie „Greenwashing“ kommen nicht in Frage
Nun kann er sich mit seinem eigenen Unternehmen ganz auf das konzentrieren, was ihm wichtig ist: „Ich mache kein Projekt, hinter dem ich nicht stehe“, sagt Koenen. So genanntes „Greenwashing“ lehne er ab: „Das sind Unternehmen, die versuchen, sich in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches, verantwortungsbewusstes Image zu geben, indem sie Geld an soziale oder ökologische Projekte spenden, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt.“ Jedes Unternehmen und jede gemeinnützige Organisation, mit der er arbeitet, schaue er sich genau an. Dabei sei ihm aber auch klar, dass Veränderungen nicht von heute auf morgen geschehen. „Aber wenn ein Unternehmen sagt, wie wollen uns verändern, dann ist das doch ein guter Schritt. Und dabei helfe ich gerne“, so Koenen weiter.
„Im besten Fall schaffen wir eine win-win-win Situation.“
Als ehemaliger Vertriebsmanager versteht es Thomas Koenen, sich selbst zu vernetzen und die richtigen Menschen für seine Projekte zu gewinnen. Vor zwei Jahren kam ein Geschäftsmann aus München auf ihn zu, weil er sich mit seinem Unternehmen, das in der Bahnindustrie tätig ist, sozial engagieren wollte. Thomas Koenen organisierte gemeinsam mit dem Unternehmen und der DKMS Deutschland eine 6-tägige Reise mit einem DKMS-Sonderzug zum World Blood Cancer Day.
Ziel der Kampagne war es, die Relevanz des Themas „Stammzellspende“ herauszustellen und zur Registrierung als potenzieller Lebensretter zu motivieren. Zahlreiche Prominente, Politiker*innen, Sportler*innen und Musiker*innen begleiteten die Aktion und sorgten damit für große mediale Aufmerksamkeit.
„Im besten Fall schaffen wir eine win-win-win Situation“, sagt Koenen. Er profitiere natürlich auch davon, wenn etwas gut laufe. Wessen Ziel es ist, Gutes zu bewegen, müsse auch von etwas leben können. Sein schönstes Honorar jedoch blieben die Begegnungen und die Zusammenarbeit mit Menschen, sagt Koenen.
Thomas Koenen
sieht sich mit seiner Agentur beCAUSE-wir.tun.was. als Schnittstelle zwischen klein- und mittelständischen Unternehmen und Non-Profit-Organisationen. Hierbei stehen nicht nur aktuelle Themen wie die Corona-Krise im Fokus, sondern besonders auch nachhaltige Themen wie Armutsbekämpfung, Bildung, Gesundheit, Umwelt und Klimawandel.
Mehr unter http://because-wirtunwas.de
Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt.
Deine Daten werden verschlüsselt übertragen. Deine IP-Adresse wird nicht erhoben.
Infos zum Datenschutz