von Kristin Frauenhoffer
Wie schaffen wir es, die Weichen hin zu einem guten Leben für alle zu stellen? Wie können wir eine solidarische sozial-ökologische Lebensweise breit und dauerhaft aufbauen? Welche Strategien braucht oder gibt es dafür? Das sind die Kernfragen, denen sich die Autor*innen des I.L.A. Kollektivs in ihrem neuen Buch „Die Welt auf den Kopf stellen“ widmen. Es soll Gruppen und Einzelmenschen darin unterstützen, Strategien für einen mittel- und langfristigen Systemwandel von unten zu entwickeln. Für die Produktion des Buches läuft ein Crowdfunding über den oekom Verlag.
Pachakuti ist ein Begriff aus dem Andenraum, aus der indigenen Aymara-Sprache. Der Chronist Waman Puma de Ayala hat ihn als „die Welt auf den Kopf stellen“ übersetzt. Gemeint ist ein radikaler Wandel der Welt, wie wir sie kennen. Viele kluge Menschen haben sich Gedanken zu dem Thema „Transformation“ gemacht. Aber viele der Ideen und Erkenntnisse verstauben in wissenschaftlichen Studien und Theoriebüchern. Gleichzeitig haben soziale Bewegungen wertvolle Erfahrungen gesammelt und einzelne Kämpfe für gesellschaftliche Veränderungen gewonnen. Oft aber bleibt wenig Zeit für den Blick aufs große Ganze. Die Autor*innen wollen in diesem Handbuch Transformationswissen und Bewegungserfahrungen zusammenbringen.
Ein gutes Leben für alle
Im Buch finden sich deshalb nicht nur theoretische Hintergründe zu drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen, sondern Ansätze, diese zu lösen. Und die Lösung ist nicht immer leise. Das Kollektiv beschreibt, dass es auch manchen Kampf brauche, um gehört zu werden. Um gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einzustehen und Minderheiten Gehör zu verschaffen. Das Ziel sollte laut des I.L.A.-Teams immer sein, von einem Leben auf Kosten Anderer zu einem guten Leben für alle zu gelangen.
Die Welt auf den Kopf stellen, aber wie?
Wie dies gelingen kann, wird im Buch anschaulich aufgezeigt. Die Welt mag komplex sein, doch wenn man strategisch vorgehe, könne die Transformation gelingen, so die Autor*innen. Dabei sei zunächst systemisches Denken wichtig, ebenso wie das Wissen, dass es oft kleine Schritte sind, die zum Ziel führen. Das Kollektiv will einen „radikalen Wandel“ herbeiführen. Doch auch der lässt sich nur nach und nach durchsetzen. Die Autor*innen liefern die Bausteine für einen sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft anhand vieler praktischer Beispiele und Übungen für Menschen, die sich dafür einsetzen, sich dem Ziel Schritt für Schritt zu nähern.
Die Autor*innen des Buchprojektes bilden eine Arbeitsgruppe des I.L.A. Kollektivs. Dort organisieren sich junge Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, die sich mit den Problemen der imperialen Lebensweise und Möglichkeiten solidarischer Alternativen auseinandersetzen. Das I.L.A. Kollektiv entwickelt und erprobt Transformationsstrategien auf dem Weg zum guten Leben für alle und verknüpft wissenschaftliche Analyse mit politischer Praxis.
Crowdfunding für das Buch „Die Welt auf den Kopf stellen“ läuft bis 29. Juli
Damit der oekom verlag das Buch veröffentlichen kann, ist er auf die Unterstützung der Leser*innen angewiesen. Diese können zur Ermöglichung der Produktion und Verbreitung beitragen, indem sie das Buch vorbestellen oder besondere Rewards erwerben. Das können Sticker-Sets, T-Shirts oder Vorträge des I.L.A. Kollektivs vor Ort sein. Die Fundingsumme, die der Verlag erreichen muss, beträgt 7.600 Euro. Nur wenn sie erreicht wird, kann das Buch verlegt werden – und nur dann wird die Unterstützung der Leser*innen tatsächlich benötigt. Sollte die Fundingsumme nicht erreicht werden, wird der Zuschuss zurücküberwiesen. Aktuell liegt der Betrag der Untertsützung bei 6.446,81 Euro. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 29. Juli.
Weitere Infos für alle, die das Buchprojekt unterstützen möchten: https://www.oekom-crowd.de/projekte/die-welt-auf-den-kopf-stellen/#1491374878557-281df750-62e56ad6-7203
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