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Fifty fifty Graffiti:
Mit erschwinglichen Graffiti-Drucken soziale Projekte unterstützen

Längst sind Graffiti als Kunst anerkannt und haben begeisterte Anhänger*innen! In der Online-Galerie fifty fifty Graffiti kann man signierte Siebdrucke von Graffiti-Künstler*innen erwerben – und damit Gutes tun.
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Interview: Petra Bartoli y Eckert

Patrick Thomeczek war immer schon von Graffiti-Kunst begeistert. Der Sozialpädagoge aus Münster arbeitet in einem Jugendzentrum. Dort sind Graffiti natürlich auch angesagt. Doch das genügte Patrick nicht. 2021 hat er seine Leidenschaft aufgegriffen und kurzerhand als Nebenjob eine Online-Galerie eröffnet. Dort vertreibt er einen auf jeweils 50 Stück limitierten Siebdruck verschiedener Graffitikünstler*innen für erschwingliche 50 Euro.

Jeden Monat steht ein neuer Künstler oder eine neue Künstlerin im Mittelpunkt. In der Online-Galerie fifty fifty Graffiti sind einige in der Szene bekannte und viele noch unbekannte Künstler*innen mit ihren Werken vertreten. Gleichzeitig ist der Galerist Patrick seinem beruflichen Einsatz für soziale Projekte auch in seinem Nebenjob treu geblieben: Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Drucke wird gespendet – an soziale Projekte, die der Künstler oder die Künstlerin auswählt.

Patrick Thomeczek selbst bleibt bei all dem lieber im Hintergrund. Auf seiner Homepage und auf Social-Media-Kanälen sind die Kunstwerke, nicht aber der Galerist zu sehen. Uns hat er sich gezeigt – und sich Zeit für ein Interview genommen.

 

Ausgangspunkt deiner Idee zu fifty fifty Graffiti war deine Leidenschaft für Graffitis. Woher kommt die? Und machst du selbst Graffiti?

Soweit ich zurückdenken kann, male ich gerne. Durch meinen älteren Bruder kam ich mit elf oder zwölf Jahren mit HipHop in Kontakt. Da führt das eine zum anderen … Ich male immer noch gerne, auch Graffiti, aber eher für mich und weniger für die Öffentlichkeit.

 

Wie ist schließlich aus der Begeisterung für Graffiti-Kunst die Idee zu deiner Online-Galerie fifty fifty Graffiti entstanden?

Corona hat mein Leben, wie vermutlich jedes andere auch, ziemlich durcheinandergeworfen. Ich wollte etwas Produktives machen. Da kam die Idee mit dem Projekt.

 

Du verkaufst limitierte Drucke von Graffitis zu erschwinglichen Preisen. Wie ist die Resonanz von den Künstler*innen und deinen Kund*innen dazu?

Die ist überwiegend positiv. Vereinzelnd gibt es die Kritik, dass die Prints zu günstig wären. Das kann ich nicht abstreiten. Meine Idee und mein Wunsch ist es, dass auch Leute mit weniger Einkommen die Chance haben sollen, sich einen Print ihres Lieblingskünstler oder ihrer Lieblingskünstlerin zu leisten. Da jede*r Künstler*in auch nur einmal drankommt, sehe ich es eher als zusätzliche Werbung für sie.

 

Wie knüpfst du Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern? Und wie triffst du eine Auswahl?

Am Anfang waren es Freunde oder Bekannte. Die wiederum konnten mir wieder jemanden vermitteln. Wenn ich Sachen sehe, die mir gefallen, schreibe ich den Leute einfach über Instagram oder spreche ich sie auf Jams an.

 

Sicherlich würdest du mehr Profit machen, wenn du einfachere Drucke verkaufen würdest. Dennoch hast du dich für sehr hochwertige Siebdrucke entschieden. Welche Idee steckt dahinter?

Mir war von vornherein klar, dass, wenn ich das mache, ein qualitativ hochwertiges Produkt rauskommen soll. Mir geht es nicht um den Profit! Ich möchte einfach ein cooles Projekt haben und coole Leute kennenlernen. Jede*r, die oder der einmal ein Print von mir in der Hand hatte, wird merken, wie hochwertig dieser ist und dass da viel Herzblut reingesteckt wurde.

  

Du willst allen eine Chance geben: Künstler*innen und Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Welche sozialen Projekte konnten von den Erlösen von fifty fifty Graffiti schon profitieren?

Jeden Monat trete ich mit den Prints in Vorleistung. Deswegen kann ich erst das Geld spenden, wenn genug Bilder verkauft wurden. Leider konnte ich noch nicht an jedes unterstützenswerte Projekt Geld senden. Aber es haben z. B. schon Seawatch, SOS Mediterranee, DRK, Aktion Deutschland hilft, der Kulturverein Verein Hoch2 aus Bielefeld und die Neven Subotic Stiftung etwas bekommen.

 

Welche Pläne hast du mit fifty fifty Graffiti? Gibt es Zukunftsvisionen?

Nach 50 Künstler*innen wird das Projekt vermutlich zu Ende sein. Das wäre eine runde Sache. Was nicht heißt, dass ich aufhören werde, Graffiti-Prints zu verkaufen. Nur aufgrund von Inflation ist das irgendwann nicht mehr tragbar, die Prints zu so einem günstigen Preis zu verkaufen. Da mir der Kontakt zu den Künstler*innen so gut gefällt, wird da aber vermutlich nicht grundsätzlich Schluss sein. Im Moment ist es ein kleiner Traum von mir, ein Café mit einer Galerie zu eröffnen. Ob und wie das möglich ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen …

 

Die Online-Galerie fifty fifty Graffiti findet ihr hier: https://www.fiftyfiftygraffiti.com/

 

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