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„Gute Nachrichten verkaufen sich nicht? Diesen Mythos wollte ich widerlegen.“

Exklusiv-Interview mit Geri Weis-Corbley, der Gründerin von Good News Network. Ihr Portal für gute Nachrichten ist weltweit auf Platz 1.
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Interview: Isolde Hilt

Sie ist eine ganz besondere Frau. Und – macht Mut! Mut all denjenigen, die eine ausgefallene Idee haben, die so gar nicht in die Zeit passen will. Geri Weis-Corbley startete vor 22 Jahren mit Good News Network, der ersten Website für gute Nachrichten weltweit. In Amerika gilt sie als die Expertin für konstruktive Nachrichten. Die Washington Post bezeichnete sie als „Guru der guten Nachrichten“. Heute verzeichnet ihr Portal jeden Monat Millionen Aufrufe. Das macht neugierig!

Als ich in der Weihnachtszeit in den USA bei meiner Familie war, hatte ich zwischen den Feiertagen die spontane Idee: Ruf doch mal an in Los Angeles! Vielleicht kann dir jemand von Good News Network ein bisschen mehr erzählen: Wie sie es geschafft haben, sich auf dem Markt zu etablieren, wie die Idee angenommen wird … Wer sich so lange hält, muss etwas richtig gut machen.

Die Freude war groß, als nach dem zweiten Läuten Geri Weis-Corbley höchstpersönlich am Telefon war. Sie wartete gerade am Flughafen auf den nächsten Anschluss und so hatten wir ein bisschen Zeit zu plaudern. Wir vereinbarten ein Interview und hier ist sie nun – die Erfolgsgeschichte einer Frau, die sich von niemanden ins Bockshorn jagen ließ und an sich glaubte.

 

Erzähle mir bitte ein bisschen mehr über dich …

Mit Good News Network habe ich angefangen, als ich meine drei Kinder großzog. Ich habe 35 Jahre Erfahrung in der Fernsehproduktion und in Online-Nachrichtenmedien, bin Produzentin, Regisseurin, Redakteurin, Videofilmern und Autorin. Ich bin im Fernsehen und Radio vertreten oder auch als Rednerin unterwegs. Da berichte ich dann, wie sich eine regelmäßige Dosis an Nachrichten, die begeistern, wohltuend auswirkt.

Nach über 35 Jahren in Washington DC lebe ich jetzt in Kalifornien. Seit ich mit Antony Samadani in Los Angeles zusammenarbeite, hat unser Unternehmen richtig Fahrt aufgenommen. Im letzten Jahr konnten wir unsere Einnahmen verdreifachen.

Bevor du mit Good News Network gestartet bist, hattest du einen anderen Job. Was war das?

Ich habe als Redakteurin im TV-Nachrichtengeschäft in Washington DC gearbeitet und freiberuflich für Unternehmen wie CNN. Ich berichtete unter anderem über das Weiße Haus und den Kongress. Zwecks Familiengründung hörte ich dann auf. Als ich mit meiner wöchentlich aktualisierten Webseite startete, hatte ich drei Kinder im Alter von sieben, fünf und drei Jahren.

Früher berichtete Geri Weis-Corbley unter anderem über das Weiße Haus und den Kongress. Foto: US Capitol Building, Washington DC

Wie kamst du auf die Idee, gute Nachrichten zu veröffentlichen?

Bei meiner Arbeit in der Nachrichten-Branche dachte ich mir immer, es müsste mehr an guten Nachrichten geben. Später, als ich diesen Job zugunsten der Familie aufgab, kam gerade das Internet auf. Und so startete ich mit einer Webseite für gute Nachrichten, um meinen Traum zu verwirklichen.

Wie lief der Start von Good News Network? Vor 22 Jahren war das Internet ja noch etwas sehr Neues. War es leichter als heute?

Ich habe eine Webseite eingerichtet und Leute stießen darauf. Es gab keine Sozialen Medien oder auch Blogs. Es wuchs sehr langsam – bis zu der Tragödie 9/11. Da fingen Menschen an, nach guten Nachrichten zu suchen und fanden mich an erster Stelle.

2008 ging ich auf Facebook und begann, mehr zu teilen. Und bald schon hatte ich eine Viertelmillion Aufrufe pro Monat. Jetzt im Februar 2020 haben 4,5 Millionen Einzelnutzer Good News Network aufgerufen.

Wie reagieren Menschen auf eure Webseite?

Ich bekomme laufend E-Mails, wie die Webseite Menschen hilft, Depressionen und Ängste zu überwinden.

Wie haben andere Medien auf deine Idee reagiert?

Die waren sehr skeptisch und haben sich über meine Arbeit lustig gemacht. Wobei sie immer das Klischee benutzten, dass eine „verlorene Katze auf dem Baum“ eine „gute Nachricht“ sei. Ich habe aber ernsthafte Geschichten über Frieden, Wirtschaft und Gesundheit veröffentlicht – zusammen mit Geschichten über Freundlichkeit und Güte.

Bewirkst du etwas mit deinen guten Nachrichten? Hast du das Gefühl, dass du damit etwas veränderst?

Es gibt inzwischen Dutzende von Nachahmer-Webseiten, die das Gleiche machen, womit ich 1997 gestartet bin. Es besteht Bedarf, andere Medienunternehmen haben das irgendwann erkannt. Das war also eine große Veränderung. Ich habe immer gesagt, dass ich den Mythos – gute Nachrichten verkaufen sich nicht – widerlegen will. Aus diesem Grund bin ich nie eine Non-Profit-Organisation geworden.

Good News Network ist die Nummer 1 bei Google für „gute Nachrichten“ und „inspirierende Nachrichten“.

Was war der größte Erfolg in den ersten 22 Jahren?

Ich war begeistert, als ich in den CBS-Abendnachrichten erwähnt worden bin. Als ich in der Sendung „All things considered“ („Alle Dinge durchdacht“) von NPR (National Public Radio) interviewt wurde. Als mich das Magazin Rolling Stone als Top-Webseite vorstellte.

Hat dich die Arbeit für Good News Network in irgendeiner Weise verändert? Wie?

Ja. Es hat mich dazu gebracht, das Leben in meiner Familie anders zu sehen. Ich fing an, mit einer Philosophie der „guten Nachrichten“ zu leben und mich auf das Gute, das meine Kinder tun, zu achten, anstatt mich auf irgendetwas Negatives zu konzentrieren.

Ihr seid die Nummer 1, wenn es um gute Nachrichten geht, richtig?

Ja. Die Nummer 1 bei Google für „gute Nachrichten“ und „inspirierende Nachrichten“. Selbst, wenn du das im Mittleren Osten auf Arabisch eingibst.

Wie finanziert ihr eure Webseite? Erhaltet ihr Spenden?

Werbung macht den Großteil unserer Einnahmen aus. Die Menschen unterstützen uns aber auch mit Spenden, selbst wenn sie nichts extra dafür bekommen. Sie unterstützen unsere Mission und bedanken sich mit Beiträgen in unterschiedlicher Höhe zwischen 2 und 500 Dollar.

Was ist dein Herzensanliegen für die Zukunft von Good News Network?

Ich möchte ins Fernsehen, das ich am meisten liebe, einsteigen. Auch unseren Podcast bauen wir in diesem Monat aus. Er heißt „Good News Gurus“ und ist auf iTunes und Podbean verfügbar.

Wie, glaubst du, kann jede*r von uns die Welt besser machen?

Folge einfach deinem Glücksgefühl!

 

Mehr Informationen: www.goodnewsnetwork.org

 

Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt.

 

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