von Isolde Hilt

Wir trafen uns im Frühjahr. Petra Bartoli erzählte mir, dass sie in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum als Autorin und Schriftstellerin feiere. Sie sei unendlich dankbar für diese Zeit, die sie so reich beschenkt habe. Petra Bartoli, die früher als Sozialpädagogin mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hat, machte irgendwann aus ihrer Leidenschaft für Geschichten und das Schreiben einen Beruf. Mit großem Erfolg: Unter anderem wurde sie 2012 mit dem SOS-Kinderliteraturpreis geehrt. Eine Auszeichnung, die mit einer Reise nach Mosambik verbunden war und bei der sie etliche Kinderdörfer und Hilfsprojekte der Organisation kennenlernen durfte. Der Aufenthalt hat sie nachhaltig bewegt. Im Herzen blieb sie tief mit den Kindern dort verbunden. Jetzt möchte sie ihr Glück teilen und sich mit einer großen Spendenaktion bedanken.

„Zu einer richtigen Geburtstagsfeier gehören natürlich auch Geschenke“, meint Petra Bartoli. Ihr Anliegen: 3.000 Euro sollen zusammenkommen, die die Arbeit der SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen. Dafür sammelt die Autorin und Schriftstellerin Spenden, die sie verdoppelt. 2.280 Euro (Stand: 5. Oktober 2018) sind bereits geschafft.

Ihr fiktiver Brief an ein Kind in Mosambik beschreibt liebevoll, warum wir alle angehalten sind, uns für ein gutes und glückliches Leben von Kindern einzusetzen.

von Petra Bartoli

Liebes Kind aus Mosambik,

wir fuhren mit dem Auto zum Teatro Avenida in Maputo, Mosambik. Stiegen aus, um einen Kaffee zu trinken. Da sah ich dich. Wie aus einem Mankell-Roman: klein, dürr, nackte Beine. Unsere Blicke trafen sich und Du lächeltest mich an. Ich winkte Dir zu, Du standst auf und hüpftest von einem Bein auf das andere. Dann stupste Dich ein Kind an. Es wollte weiter Matocosana mit Dir spielen. Du setztest dich wieder auf den sandigen Boden und hantiertest mit den Steinen, die man für dieses Spiel braucht. Ich beobachtete Euch. Das war ein Moment der Freude und des Vergnügens. Für Euch und für mich.

Ich weiß nicht, wie es dir geht,

aber was ich weiß, ist, dass es viel zu vielen Kindern in deinem Land schlecht geht. Dass viele von Euch Angst haben müssen. Angst davor, dass Eure Eltern es heute nicht schaffen werden, etwas zu essen für Euch und Eure Geschwister aufzutreiben.
Angst davor, bei Euren Streifzügen durch die Gegend vielleicht auf eine der immer noch im Boden schlafenden Landminen zu treten.
Angst davor, dass Eltern oder Geschwister sich mit dem HI-Virus anstecken und nicht überleben. Angst davor, dass morgen Euer Leben vielleicht noch weniger unbeschwert sein könnte als heute.

Dann stiegen wir wieder ein und fuhren weiter. Ich warf Dir zum Abschied noch einen Blick zu. Du musstest diesen Blick gespürt haben, denn Du sahst zu mir auf. Ich konnte Dir in dem Moment nichts schenken, als ein Lächeln. Du lächeltest zurück. 

Und dieses Lächeln habe ich mitgenommen nach Deutschland.

Ich habe es in mir behalten und dein Lächeln ist Anlass genug für mich, mich für ein gutes und glückliches Leben von Kindern in Deinem Land einzusetzen. Und das ist die Aufgabe von uns Erwachsenen – nicht nur in Deinem Land, sondern auf der ganzen Welt. Ich werde darüber sprechen und darüber schreiben, um alle daran zu erinnern, die das vielleicht vergessen haben.
Ich bin froh, dass ich Dich für einige Augenblicke kennenlernen durfte. 

Deine Petra Bartoli y Eckert

Die Spendenaktion für SOS-Kinderdörfer weltweit!

https://www.meine-spendenaktion.de/aktion/erfolgsgeschichten-bartoli10

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