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Nemo’s Garden:
Ein Gewächshaus unter Wasser

In Nemo´s Garden wachsen Kräuter im Meer. Das verrückt klingende Experiment könnte eine Alternative zur konventionellen Landwirtschaft sein.
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von Michael Schütz und Kristin Frauenhoffer

Nemo's Garden
So sieht es in einem Unterwasser-Gewächshaus in Nemo’s Garden aus.

Es klingt wie eine Idee aus einem Science-Fiction-Film: Pflanzen unter Wasser anbauen, noch dazu im Meer. Sergio Gamerini, Gründer und Inhaber des italienisch-amerikanischen Unternehmens Ocean Reef Group, hat diese verrückte Idee in „Nemo’s Garden“ Realität werden lassen. 2012 baute er im Nordwesten Italiens, unweit der Küste des Dorfes Noli, sein erstes Unterwasser-Gewächshaus ins Meer. Heute schimmern neun scheinbar schwebende Kuppeln durch die Wasseroberfläche, und es ist ein riesiges Forschungslabor entstanden.

Basilikum im Meer anbauen … Geht das wirklich?

Die Idee für die außergewöhnlichen Gewächshäuser kam dem begeisterten Taucher und Gärtner während eines Urlaubs mit Freunden. Mit Blick auf das Meer fragte sich Gamberini: „Ist es möglich, die perfekten Wachstumsbedingungen für Basilikum, das beliebteste einheimische Kraut und eine wichtige Zutat für Pesto, unter Wasser zu schaffen?“ Wie die meisten Kräuter bevorzugt Basilikum geschützte, sonnige Standorte mit gut durchlässigen Böden und einer konstanten, stabilen Temperatur. Aufgrund des Klimawandels wird es jedoch immer schwieriger, diese Bedingungen an Land zu schaffen.

Nemo´s Garden ist ein Erfolg: gute Erträge und mehr wertvolle Öle in den Pflanzen

Begeistert von seiner Idee, machte sich Gamberini sofort an die Arbeit. Der Erfolg gibt ihm recht. Mittlerweile schimmern neun scheinbar schwebende Plastikblasen durch die Wasseroberfläche. Nach der ersten Basilikumernte kam er zudem zu einem überraschenden Ergebnis. Die Blätter der aromatischen Pflanze enthielten mehr wertvolle Öle als die an Land angebauten Kräuter. Dieser Effekt lässt sich vermutlich auf die unterschiedlichen Bedingungen bezüglich Druck und Sonneneinstrahlung zurückführen. Neben Basilikum erweiterte Gamberini im Laufe der Zeit seinen Anbau um Kräuter wie Oregano und Minze, Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchini oder Bohnen und verschiedene Salatsorten.

Unterwasser-Gewächshäuser: eine innovative Lösung für trockene Küstenregionen

Die Unterwasser-Gewächshäuser, die passenderweise „Nemo’s Garden“ heißen, sind aktuell vor allem ein großes Forschungslabor. Das Experiment erhält viel internationale Aufmerksamkeit. Immerhin könnte damit die konventionelle Landwirtschaft revolutioniert werden. Die Gewächshäuser selbst sind mit Luft gefüllte Plastikkuppeln, in denen sich hydroponische Gerätschaften, Pflanzensamen und Ventilatoren befinden. So wird aus jedem Unterwasser-Gewächshaus eine eigene Biosphäre. Das Ziel des italienischen Kreativ-Tauchers ist es, trockenen Küstenländern eine günstige Möglichkeit zu bieten, Nahrungsmittel anzubauen, ohne kostspielig Meerwasser entsalzen zu müssen.

Nemo’s Garden: Selbstversorgend und umweltfreundlich

Nemo's Garden
Wie in einem Science-Fiction-Film: kuppelförmige Gewächshäuser am Meeresboden

Die Gewächshäuser in Nemo’s Garden sind einerseits selbstversorgend und andererseits umweltfreundlich. Mit dieser Symbiose will Nemo´s Garden einen entscheidenden Beitrag für eine klimafreundliche Landwirtschaft leisten. Sergio Gamberini und sein Team möchten versuchen, die Unterwasserlandwirtschaft langfristig zu einer echten Alternative für die herkömmliche Landwirtschaft zu machen. Das Mikroklima und die thermischen Bedingungen innerhalb der Biosphären sind optimal für das Pflanzenwachstum und die Ernteerträge nicht anders als in einem herkömmlichen Gewächshaus. Und dennoch werden keine zusätzlichen Energiequellen benötigt. Außerdem beeinflusst die Unterwasserfarm die Meeresumwelt und das damit verbundene Ökosystem nicht. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Wiederbesiedlung der umliegenden Meeresgebiete aus. Nemo stören die Unterwasser-Gewächshäuser also nicht.

Mehr Infos über das Projekt Nemo’s Garden findet ihr hier.

 

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