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Steets:
Eine Revolution für Gehhilfen?

Ausfahrbare Stützbeine für Krücken – mit dieser Idee möchte das Start-up Gehhilfen standsicher machen und den Alltag Betroffener erleichtern.
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von Florian Roithmeier

Die „Steets“-Gründer Thorben Engel, Phil Janßen und Philipp Battisti (v. li.).

Noch ist sie nicht auf dem Markt, aber die Idee, die Thorben Engel, Phil Janßen und Philipp Battisti vom Start-up „Steets“ entwickelt haben, klingt so genial und naheliegend, dass man sich fragt: „Warum ist da eigentlich vorher noch keiner darauf gekommen?“ Janßen, Engel und Battisti haben ein Zusatzmodul für Unterarmstützen (umgangssprachlich: Krücken) entwickelt. Dieses sorgt dafür, dass man Krücken nahezu überall abstellen kann, ohne dass sie umfallen.

Im Gespräch mit good news for you erzählt Phil Janßen, wie es zu der Idee kam. Das erste Mal sei es ihm bei seiner Oma aufgefallen: Wohin mit einer Krücke, wenn man sie mal eben abstellen muss, weil man eine Hand gerade braucht? Ohne anderes Hilfsmittel fallen sie um, liegen im Weg rum und werden zur potentiellen Gefahrenquelle.

„Gibt es da nichts, um Krücken schnell und sicher überall abzustellen?“, fragte er sich und begann zu recherchieren. Auch, als seine Freundin vor Jahren auf Krücken angewiesen war, war ihm klar, dass für dieses Problem eine Lösung her musste. 2020 holte er seine Studienkollegen Engel und Battisti ins Boot. Sie tüftelten in ihrer WG-Küche, wie man Krücken mobil machen kann, steckten dafür Schaschlikspieße in einen Apfel – die Idee von „Steets“ war geboren. 2022 wurde es konkret: Firmengründung, Kapitalaufnahme.

Wie funktioniert Steets genau?

Das Zusatzmodul für Krücken ist zum Patent angemeldet, aber noch nicht auf dem Markt – das ist für Ende 2023 geplant.

Phil Janßen hat good news for you den Prototypen am Bildschirm gezeigt. Man kann das Zusatzmodul am Fußende der Krücke montieren, indem man den Gummistopfen abnimmt oder eines der zwei Rohre der Krücke herauszieht. Dann montiert man das Stützengestell, das etwa so aussieht wie die Füße eines Notenständers, nur in klein. Das Gestell ist über einen Seilzug mit einem kleinen Hebel verbunden, der direkt unter dem Handgriff der Krücke liegt. Zieht man nun an dem Hebel, fahren die Beine aus und man kann die Krücke abstellen. Belastet man die Krücke mit seinem Körpergewicht, fahren die Beine automatisch wieder ein.

Das Modul funktioniert rein mechanisch und lässt sich an jede Krücke montieren, da diese genormt sind. Das Innovative sei laut Janßen, dass man das Modul mit einem Handgriff – ohne bücken – bedienen kann. Das gebe es bislang nicht.

Derzeit testen die Gründer den Prototyp an echten Patient*innen einer Reha-Klinik. Die Rückmeldungen seien sehr gut – von den Proband*innen und von Ärzt*innen.

Großes Interesse an der Innovation

Auf die Frage, ob das Zusatzmodul künftig von Krankenkassen bezahlt würde, erklärt Phil Janßen, dass man das noch nicht sagen könne. Gespräche liefen jedoch bereits und die Kassen zeigten sich aufgeschlossen. Mehr wisse man, wenn „Steets“ auf dem Markt sei.

Fakt ist: Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Standhilfe für Krücken eine besondere Innovation ist, die den Alltag ihrer Nutzer*innen deutlich erleichtern kann. Das zeigen die vielen Auszeichnungen, die das Start-up bereits in der Planungsphase erhalten hat: So haben Janßen und seine Mitgründer das Gründerstipendium des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, eine Patentförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten und einige Start-up-Wettbewerbe gewonnen.

 

Mehr zu Steets findest du unter auf der Homepage des Start-ups.

 

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