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Unternehmer und Ärzte ergreifen Initiative für humanitäre Seenotrettung

Seenotrettung ist ein Menschenrecht. Seit 2015 retten private Initiativen wie Sea-Eye e. V. Menschenleben, weil staatliche Seenotrettungsprogramme eingestellt worden sind. Ein Appell an die Menschlichkeit, eine Bitte um Hilfe
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Am 31. Oktober 2014 stellte die italienische Marineoperation Mare Nostrum ihren Dienst ein. Bis dahin waren mehr als 150.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet worden. Seitdem gibt es im zentralen Mittelmeer keine staatlichen Programme zur Seenotrettung mehr, die greifen. Tausende Menschen haben seither mit ihrem Leben bezahlt. Es wären noch mehr, gäbe es nicht Initiativen wie Sea-Eye e. V. 2015 gründete Michael Buschheuer mit einer Handvoll Mitstreiter*innen diesen Verein. 2016 kaufte er aus eigener Tasche einen 60 Jahre alten Fischkutter, damit Sea-Eye e. V. seinen Zweck erfüllen kann – Menschenleben retten. Seither hat der Verein 13.551 Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt.

 

Seenotrettung ist ein Menschenrecht.

Wurde dieses Engagement in der Seenotrettung zu Beginn mit großer Bewunderung für gut befunden, muss sich der gemeinnützige Verein inzwischen auch mit vielen Anfeindungen auseinandersetzen. Darauf finden Michael Buschheuer und all die ehrenamtlichen Mitstreiter*innen eine deutliche Antwort: „Seenotrettung ist ein Menschenrecht. Es ist also ausreichend, Mensch zu sein, um das Recht zu haben, aus Lebensgefahr gerettet zu werden. Aus Menschenrechten leiten sich folgerichtig auch Menschenpflichten ab. Deshalb gibt und braucht es Sea-Eye e. V.“ Vielleicht hilft es auch, sich vorzustellen, wie es einem selbst ginge, lebte man in einem Land, in dem Krieg und Terror herrschen. Was würden wir tun, wenn die eigenen Kinder und man selbst permanent in Lebensgefahr schwebten? Würden wir nicht auch fliehen? Wünschten wir uns nicht auch, dass uns jemand rettet?

 

Spenden-Verdoppelungskampagne bei betterplace.org

Am 4. Mai 2018 startete der Verein eine Spendenkampagne mit der Bitte um Unterstützung. Nachfolgend der Aufruf zur Mithilfe:

Unternehmer Michael Buschheuer

Gemeinsam haben der Regensburger Unternehmer Michael Buschheuer, die Kemptener Ärzte Prof. Dr. Tilman Mischkowsky und Jan Ribbeck, der Augsburger Immobilienunternehmer Andreas Würz und der Hamburger Finanzkaufmann Gorden Isler insgesamt 50.000 Euro aus eigenem Vermögen gespendet, um dieses Geld für eine Spenden-Verdoppelungskampagne bei betterplace.org zur Verfügung zu stellen. Damit wird jede Spende bis zu einem Betrag von 500 Euro von den Initiatoren der „Initiative Zusammen für Sea-Eye e. V.“ verdoppelt, bis insgesamt 100.000 Euro gespendet worden sind. Die Aktion läuft auf der Kampagnenseite sea-eye.betterplace.org.

Die Spenden sollen dem Regensburger Verein Sea-Eye e. V. helfen, die lebensrettenden Missionen durch ehrenamtliche Helfer aus der gesamten Bundesrepublik für mehrere, weitere Monate sicherzustellen.

Die Kriminalisierungsversuche gegenüber humanitärer Seenotretter hat Sea-Eye e. V. zuletzt schwer zugesetzt, da die Spender*innen des bayerischen Vereins größtenteils aus bürgerlichen Kreisen stammen.

 

Wir wünschen uns eine große Beteiligung, um unsere humanitäre Hilfe fortsetzen zu können.

„Mit unserem eigenen Committment wollen wir klarstellen, dass wir fest davon überzeugt sind, dass unser entschlossenes Handeln richtig und wichtig ist. Dabei fordern wir eben nicht allein das Engagement anderer Menschen, sondern sind dazu bereit, uns selbst mit relevanten Ressourcen zu engagieren. Wir wünschen uns natürlich eine große Beteiligung und ein eindeutiges Mandat unserer Mitbürger, so dass wir unsere humanitäre Arbeit fortsetzen dürfen“, so Sea-Eye Sprecher Gorden Isler.

 

Text: PM Sea-Eye e. V. / Isolde Hilt

 

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