Wer kann von sich behaupten, von Beruf Superheld zu sein? Katetschen Bernd kann das. Viele nennen ihn „Deutschlands ersten hauptamtlichen Superhelden“. Er ist Teil der „Stinknormalen Superhelden“: eine Gruppe von etwa 15 Leuten, Männern und Frauen in den Dreißigern aus der Umgebung von Rathenow, die sich in der Gesellschaft engagieren. Das Besondere: Die Held*innen treten ausschließlich in Kostümen und mit Superheldennamen auf. good news for you hat mit Katetschen Bernd – so sein Heldenname – über die Stinknormalen Superhelden gesprochen.
Kurz erklärt: Was sind die Stinknormalen Superhelden?
Wir sind eine Gruppe von jungen Leuten, die sich seit acht Jahren für Umwelt- und Tierschutz sowie ein gemeinschaftliches Miteinander stark machen. Dafür schlüpfen wir in schrullige Superheldenkostüme und präsentieren unsere Aktionen auf lustige, unterhaltsame Art. Wir machen nichts zum Spaß, aber dieser Spaß darf auch nicht fehlen. Wir wollen täglich mit gutem Beispiel vorangehen und präsentieren unsere Aktionen auch über unsere Social-Media-Kanäle.
Was macht ihr genau?
Wir gehen unter anderem an Kitas und Schulen, um Kinder für Umwelt-, Tierschutz und das gemeinschaftliche Miteinander zu sensibilisieren. Zudem bewirtschaften wir für und mit den Bürger*innen unserer Heimatstadt Rathenow den „Stinknormalen Stadtgarten“, führen Müllsammelaktionen durch, animieren zur Müllvermeidung, organisieren Fridays-for-Future-Demos, Baumpflanzaktionen oder Lesungen für Kinder. Außerdem schnüren wir unsere Laufschuhe für Spendenläufe, springen ins Schwimmbecken im Kampf gegen Krebs oder führen Registierungsaktionen für die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) durch.
Für einen „stinknormalen Superhelden“ gibt es reichlich Möglichkeiten, aktiv zu werden.
Und warum macht ihr das in Kostümen?
Es ist nicht so, dass wir gesagt haben, „jetzt schlüpfen wir in schrullige Kostüme und machen auf Umweltschutz“. Die ganze Superheldennummer war zu Beginn nur eine Quatschaktion. Doch mit der Zeit, den nachfolgenden Aktionen und dem Elternsein sind wir mit unseren Kostümen verschmolzen und kommen aus der Nummer nicht mehr raus. Der Planet braucht „stinknormale Superhelden“ mehr denn je.
Jede*r kann Superheld*in sein!
Wurdet oder werdet ihr für eure Kostüme belächelt?
Anfangs schon. Man muss aber wissen, dass ein Großteil unserer Gruppe selbstbewusste Menschen sind, die sich nicht zu ernst nehmen. Von daher fiel es uns leicht, in den Kostümen herumzulaufen. Mittlerweile sehen aber viele, was wir Gutes bewirken und werden daher ernst genommen.
Inwiefern trifft euch die aktuelle Situation?
Wie viele andere mussten auch wir uns erst einmal schütteln. Unsere Aktionen leben vom gemeinschaftlichen Miteinander. Die komplette Jahresplanung ist über den Haufen geworfen.
Aktuell konzentieren wir uns darauf, gemeinsam mit unserer Community trotz alledem einen locker-flockigen Weg durch die Coronakrise zu finden. Unter anderem führen wir unsere „Fünf stinknormale Fragen“-Interviews durch. Hier löchern wir spannende Menschen wie Dirk Steffens (Moderator „Terra X“), Volker Quaschning (Scientists for Future) oder unsere Bundesfamilienministerin Franziska Giffey mit Fragen wie: „Welche gute Tat hast Du heute vollbracht?“
Noch etwas, das du ergänzen willst?
Ich frage mich, warum so viele Menschen den Schlüppi unter und nicht über der Hose tragen…
Die Stinknormalen Superhelden aus Rathenow sind als gemeinnütziger Verein organisiert, bei dem Katetschen Bernd angestellt ist. Die Bezeichnung „Beruf: Superheld“ stimmt also tatsächlich! 🙂 Beim Deutschen Nachbarschaftpreis waren sie 2019 Bundessieger, 2020 sind sie für den Deutschen Engagementpreis nominiert.
Mehr Infos und Kontakt zu den Stinknormalen Superhelden gibt es unter stinknormale-superhelden.de.
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