von Kristin Frauenhoffer
Der Stuhl, der immer nur im Weg herumsteht. Die Bücher, die man alle schon gelesen hat und im Regal verstauben. Der Schlitten, der den Platz im Kellerabteil verstellt. Unsere Buchvorstellung von „Simply Spaced – Ordnung schaffen für ein befreites Leben“ hat euch vielleicht dazu angeregt, eure Wohnung, euer Haus und euren Keller aufzuräumen. Und dabei stößt man meist auf so viele brauchbare Dinge, für die man aber selbst keine Verwendung mehr hat. Und dann fragt man sich: Wohin damit?
Das dachte sich auch Peter Wehner, als er vor acht Jahren seine Plattform wohindamit.org gründete. Über sie finden Spender*innen ganz schnell soziale Einrichtungen in ihrer Nähe, die genau das brauchen, was man selbst weggeben möchte. Denn oft genug hat man einen wahren Schatz an wertigen Dingen zuhause, der anderen Menschen viel Freude machen könnte.
„Die Bereitschaft, auch wertige Gegenstände für einen sozialen Zweck zu spenden, ist groß.“
Begonnen hat alles damit, dass Peter Sachspenden in seinem Freundeskreis einsammelte, um diese am Flohmarkt zu verkaufen und den Erlös an ein Waisenhaus in Ruanda zu spenden. „Aus dieser Aktion konnte ich folgende Erkenntnis gewinnen: Die Bereitschaft, auch wertige Gegenstände für einen sozialen Zweck zu spenden ist zumindest in meinem Umfeld groß“, erzählt Peter. Allerdings wollten die Spender*innen meist möglich wenig Aufwand betreiben. Da Peter selbst nicht jedes Wochenende am Flohmarkt verbringen wollte, sein Kellerabteil aber vor lauter Sachspenden aus allen Nähten platzte, kam ihm die Idee einer Online-Plattform: www.wohindamit.org war geboren!
Wie funktioniert wohindamit.org?
Die Plattform vernetzt Spender*innen mit sozialen Einrichtungen. Geht man auf die Webpage, findet man sich sehr schnell zurecht. Zunächst klickt man an, was man spenden möchte. Dabei hat man verschiedene Kategorien zur Auswahl wie „Bücher/Tonträger“, „Hausrat“, „Kleidung“ etc. Als nächstes gibt man seine Postleitzahl oder den Wohnort ein und mit dem nächsten Klick findet man auf einer Karte ganz gezielt die sozialen Einrichtungen in seiner Nähe, die Bedarf an den Gegenständen haben, die man spenden möchte.
Jede*r kann eine soziale Einrichtung in die Datenbank eintragen
Die Datenbank der registrierten sozialen Einrichtungen wächst beständig. Mittlerweile haben sich über 800 soziale Einrichtungen eingetragen. Und jede Woche kommen etwa drei bis fünf neue hinzu. Es sei wichtig, dass es möglichst viele werden. „Denn nur wenn das Projekt viele Menschen kennen und nutzen, kann es seine volle Wirkung entfalten!“, sagt Peter Wehner. Dabei kann jede*r eine soziale Einrichtung neu hinzufügen. Die Einrichtungen selbst erweitern dann meist ihren Eintrag, wenn sie davon erfahren.
Der nächste Schritt: wachsen und die Kommunikation verfeinern
Die Resonanz auf wohindamit.org ist durchweg positiv. „Jeder Gegenstand, der nicht weggeworfen, sondern „fairwertet“ wird, ist sowohl sozial als auch ökologisch ein Erfolg“, berichtet Peter. Die nächsten Schritte sind jetzt, die Kommunikation zwischen den Spender*innen und den Einrichtungen zu verfeinern. So plant Peter, dass soziale Einrichtungen in Zukunft gezielt nach bestimmten Gegenständen fragen können. Auch kleinere, zeitlich begrenzte Aktionen schweben ihm vor: „Uns wird so schnell nicht langweilig“, schmunzelt er.
Wenn ihr also jetzt vor dem Berg an Dingen steht, die ihr beim Ausmisten gefunden habt, wisst ihr nun, wohin damit. 😊
Hier geht’s zur Webseite: www.wohindamit.org
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