von Florian Roithmeier
Zwischen 40.000 und 55.000 Menschen1 in Deutschland müssen die Nächte auf der Straße verbringen. Im Winter, wenn die Temperaturen zum Teil weit unter null Grad fallen, ist es besonders schlimm. In vielen Städten gibt es Menschen, die Wohnungslosen helfen. Die Helfer*innen der Kälte- und Wärmebusse versorgen die Menschen mit allem Nötigen für kalte Nächte oder bringen sie zu warmen Unterkünften.
Ziel: Weniger Kältetote und Bedürftigen helfen
Die Kälte- und Wärmebusse sind im Detail jeweils unterschiedlich ausgestaltet, im Grundsatz arbeiten sie aber alle nach dem selben Muster:
- Träger ist eine kirchliche, karitative oder ähnliche Hilfsorganisation.
- In den kalten Monaten, zwischen November und März, fahren haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen nachts durch Städte und suchen obdachlose Menschen auf.
- Die Helfer*innen bieten ihnen heiße Getränke, Kleidung oder einen warmen Schlafsack an.
- Im Ernstfall können Bedürftige auch in eine Notunterkunft gebracht werden.
Unter anderem sind hier Kälte- und Wärmebusse im Einsatz:
In Berlin gibt es den Kältebus der Stadtmission seit über 20 Jahren. Seit gut zehn Jahren ist parallel dazu der Wärmebus des Berliner Roten Kreuzes unterwegs.
In Bochum arbeiten Johanniter und Malteser zusammen und versorgen mit dem KälteEngel seit einigen Jahren Obdachlose einmal wöchentlich mit einer warmen Mahlzeit.
Die Johanniter betreiben in Bremen einen Kältebus.
„gutenachtbus“ heißt der Bus, der in Düsseldorf ganzjährig im Einsatz ist.
In Frankfurt am Main ist der Frankfurter Verein für soziale Heimstätten für den Kältebus zuständig.
„Kein Mensch soll auf Hamburgs Straßen erfrieren“ – geleitet von diesem Gedanken ist in Hamburg der Mitternachtbus unterwegs und versorgt Bedürftige mit Essen, Getränken und Schlafsäcken. Träger des Mitternachtsbusses ist die Diakonie Hamburg. Außerdem ist in Hamburg der Alimaus-Kältebus unterwegs.
In München gibt es den Kältebus, der Obdachlose mit einer warmen Mahlzeit und Getränken versorgt. Seit 14. Januar 2020 gibt es darüber hinaus den Wärmebus, der Obdachlose kurzfristig in eine warme Unterkunft bringt. Träger des Wärmebusses ist das Evangelische Hilfswerk München.
So kann jede*r helfen:
Zum einen finanzieren sich die meisten Kältebusse über Spenden. Informationen dazu gibt es auf den jeweiligen Internetseiten der Kältebusse.
Darüber hinaus: Menschen auf der Straße ansprechen, von denen man den Eindruck hat, dass sie Hilfe benötigen. Anrufe beim jeweiligen Kältebus oder im Notfall unter der 112, wenn die Person auf Ansprechen beispielsweise gar nicht reagiert, haben Menschen schon vor dem Kältetod gerettet.
Der Wärme- bzw. Kältebus unterstützt Obdachlose in kalten Nächten und kann dabei sogar Leben retten. Toll, dass sich hier so viele Menschen engagieren!
1 Genaue Zahlen gibt es nicht. Die ZEIT spricht von 52.000 Menschen, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe von 41.000. ↩
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